Moderne jüdische Nationalbewegung seit Ende des 19. Jahrhunderts. Nach dem Erscheinen von Theodor Herzls Werk "Der Judenstaat" (1896) formierte sich die zionistische Bewegung in der "Zionistischen Vereinigung für Deutschland" auch als politische Organisation mit zahlreichen Ortsgruppen. Als Ziel der internationalen Bewegung wurde beim Ersten Zionistischen Weltkongress 1897 "für das jüdische Volk die Schaffung einer gesicherten Heimstätte in Palästina" gefordert, welches damals noch zum Osmanischen Reich gehörte. In Bayern war der Zionismus zunächst wenig erfolgreich und wurde vor allem vom patriotischen Zentralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens bekämpft.
Quelle: Wolfgang Kraus, Hans-Christoph Dittscheid, Gury Schneider-Ludorff (Hg.): Mehr als Steine… Synagogen-Gedenkband Bayern, Bd. III/2: Unterfranken. Lindenberg im Allgäu 2021, S.1668. // Christoph Daxelmüller: Vom Hausierer zum Unternehmer – Juden in Franken. In: Haus der Bayerischen Geschichte / Werner K. Blessing u.a. (Hg.): AK 200 Jahre Franken in Bayern – Aufsätze. Augsburg 2006 (= Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 52), S. 80-89. // Wolf Weigand: Jüdisches Leben unter der Bedrohung des Antisemitismus. Formen jüdischer Selbstbehauptung vor und während der NS-Zeit. In: Haus der Bayerischen Geschichte / Manfred Treml / Josef Kirmaier / Evamaria Brockhoff (Hg.): Geschichte und Kultur der Juden in Bayern – Aufsätze. München 1988 (= Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 17), S. 455-468.