Jüdisches Leben
in Bayern

Glossar

Historischer Begriff für den Vorläufer der modernen Grundschule.

Quelle: Margot Hamm: OT Kirchen- und Bildungswesen. In: Haus der Bayerischen Geschichte / Michael Henker u.a. (Hg.): Bayern entsteht. Montgelas und sein Ansbacher Mémoire von 1796. Katalog zur Ausstellung [...] in Ansbach und München 1996/97. Augsburg 1996 (= Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 32), S. 195-200. // Rebecca Heinemann: Jüdisches Schulwesen in Bayern (1804-1918), publiziert am 16.12.2013; in: Historisches Lexikon Bayerns [12.12.2022]. // Rebecca Heinemann: Jüdisches Schulwesen in Bayern (nach 1945), publiziert am 27.01.2015; in: Historisches Lexikon Bayerns [12.12.2022].

Waren, vor allem Stoffe, die nach der Elle abgemessen und geschnitten verkauft wurden.

Quelle: Wolfgang Kraus, Hans-Christoph Dittscheid, Gury Schneider-Ludorff (Hg.): Mehr als Steine… Synagogen-Gedenkband Bayern, Bd. III/2: Unterfranken. Lindenberg im Allgäu 2021, S. 1660.

(Auch jüdische Emanzipation oder Judenemanzipation): Langfristiger Prozess der Integration der Juden in die Mehrheitsgesellschaft als vollwertige Staatsbürger mit gleichen Rechten und Pflichten. Die Emanzipation begann mit der jüdischen Aufklärung im 18. Jahrhundert (Haskala) und hing eng mit dem Reformjudentum zusammen. Die christlich dominierte Alltagskultur Europas setzte dem Prozess bis weit in das 19. Jahrhundert hinein enge Grenzen. In Deutschland war er erst mit der neuen nationalen Reichsverfassung 1871 endgültig abgeschlossen und wurde durch die Nationalsozialisten wieder aufgehoben. In den modernen säkularen Verfassungen der westlichen Welt sind religiöse oder ethnische Unterschiede generell keine einschränkenden Kategorien mehr.

Quelle: Vgl. Jacob Katz: Zur Assimilation und Emanzipation der Juden. Ausgewählte Schriften. Darmstadt 1982. // Christoph Daxelmüller: Vom Hausierer zum Unternehmer – Juden in Franken. In: Haus der Bayerischen Geschichte / Werner K. Blessing u.a. (Hg.): AK 200 Jahre Franken in Bayern – Aufsätze. Augsburg 2006 (= Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 52), S. 80-89. // Christoph Daxelmüller: Jüdisches Alltagsleben im 19. und 20. Jahrhundert am Beispiel Unterfrankens. In: Haus der Bayerischen Geschichte / Evamaria Brockhoff (Hg.): Geschichte und Kultur der Juden in Bayern - Aufsätze. München 1988 (= Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 17), S. 289-298.

Verwandte Einträge:

(hebr. Steuer): Jüdische Gemeindesteuer, vom Vorstand festgesetzt und dem Kassier (Gabbai) eingezogen.

Quelle: Wolfgang Kraus, Hans-Christoph Dittscheid, Gury Schneider-Ludorff (Hg.): Mehr als Steine… Synagogen-Gedenkband Bayern, Bd. III/2: Unterfranken. Lindenberg im Allgäu 2021, S. 1660.

(hebr. Land Israel). Bezeichnung für das von Gott an Abraham als Wohnort für das jüdische Volk versprochene, "Gelobte Land" (Gen 13,14).

Quelle: Historisches Museum der Pfalz / Cornelia Ewigleben (Hg.): AK Europas Juden im Mittelalter. Speyer 2005, S. 262.

Umschlossenes, d.h. zusammengefasstes Gebiet zu einer Einheit, innerhalb derer am Schabbat das Tragen von Gegenständen erlaubt ist. Innerhalb eines Ortes werden oft verschiedene Gebäude durch Schabbatschnüre, -drähte oder –schranken zu einem Bezirk vereinigt. Die Eruvdrähte oder –schnüre wurden oft hoch an Stangen befestigt. In ummauerten Dörfern, wie in Unterfranken recht häufig, Märkten und kleineren Städten markierte die Mauer den Eruv. Um zwei Ortschaften zu verbinden, wird zuweilen in einem Behälter ein geschütztes Stück Brot (Eruv-Mazza) auf einem Baum oder der Synagoge deponiert.

Quelle: Wolfgang Kraus, Hans-Christoph Dittscheid, Gury Schneider-Ludorff (Hg.): Mehr als Steine… Synagogen-Gedenkband Bayern, Bd. III/2: Unterfranken. Lindenberg im Allgäu 2021, S. 1660f.

 Zitronat-Frucht, die für ihren rituellen Gebrauch während des Laubhüttenfestes vollkommen makellos sein muss. Sie wird in einem repräsentativen Behältnis aufbewahrt.

Quelle: Historisches Museum der Pfalz / Cornelia Ewigleben (Hg.): AK Europas Juden im Mittelalter. Speyer 2005, S. 262. // Germanisches Nationalmuseum Nürnberg / Bernward Deneke u.a. (Hg.): Siehe der Stein schreit aus der Mauer. Geschichte und Kultur der Juden in Bayern. Nürnberg 1988, S. 511. // Bernward Deneke: Jüdisches Zeremonialgerät in Bayern. In: Haus der Bayerischen Geschichte / Manfred Treml / Josef Kirmaier / Evamaria Brockhoff (Hg.): Geschichte und Kultur der Juden in Bayern – Aufsätze. München 1988 (= Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 17), S. 51-67.