Jüdisches Leben
in Bayern

Steinhart/Hainsfarth Friedhof

Der jüdische Friedhof Steinhart liegt außerhalb des Ortes etwa 50 m von einer Burgruine entfernt auf dem Gelände einer abgegangenen Vorgängerburg. Er hat eine Größe von über 1400 qm und wurde im 18. Jahrhundert eingerichtet.

Lage: Außerhalb des Ortes etwa 50 m von einer Burgruine entfernt auf dem Gelände einer abgegangenen Vorgängerburg. 

Größe: 1430 qm, umgeben von einem Holzzaun; stark hügeliges Friedhofsgelände. 

Alter: 18. Jahrhundert; der älteste bekannte Grabstein datiert vom Ende des 18. Jahrhunderts. 

Beerdigungen: Es sind 99 Grabsteine und damit nur noch ein Teil des alten Bestandes erhalten. Mehrere alte, teilweise sehr alte Grabsteine, die in allen Himmelsrichtungen stehen, was nicht mehr die ursprüngliche Aufstellung darstellt, sondern späteren „Instandsetzungsarbeiten“ zu verdanken ist. Auf dem Friedhof befindet sich auch das Grab eines Veterans des Krieges von 1813/1814. 

Besonderheiten: Der alte Burghügel mit dem Friedhof wird „Judenbuck“ genannt. 

Schändungen: Keine Zerstörungen zwischen 1933 und 1945; 1994 wurden mehrere Grabsteine umgeworfen.

Bilder

Adresse / Wegbeschreibung

Burgstraße, 86744 Hainsfarth

Dem Hinweisschildern "Burgruine" (Burg Steinhart) folgen. Von der Ruine aus links zum Waldrand, dann wieder links ca. 20 m hinab, bis kurz vor Ende des Waldstücks, dann, wenn der Bauernhof in Sicht ist, scharf rechts abbiegen und einige Stufen zum Eingang des Friedhofs hinabsteigen.

Literatur

  • Theodor Harburger: Die Inventarisation jüdischer Kunst- und Kulturdenkmäler in Bayern, hg. von den Central Archives for the History of the Jewish People, Jerusalem, und dem Jüdischen Museum Franken – Fürth & Schnaittach, Bd. 3. Fürth 1998, S. 707f.
  • Michael Trüger: Jüdische Friedhöfe in Bayern (16) [Aschbach, Thalmässing, Steinhart, Uehlfeld]. In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern 11, Nr. 73 (Juni 1997), S. 16-18.
  • Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation. 2. Aufl. München 1992 (= Bayerische Landeszentrale für politische Bildung A85), S. 277.