Der jüdische Friedhof in Aufseß wurde 1722 angelegt. Er liegt nordwestlich des Orts an einem Hang und hat eine Größe von fast 1200 qm. Es sind 143 Grabsteine erhalten. Das Einzugsgebiet reichte zeitweise bis nach Bayreuth. Die letzte Beerdigung fand 1938 statt.
Lage: ca. 800 m nordwestlich vom Ortsrand an einem Hang im Flurstück „Föhrenteich“ (Plan Nur. 386).
Größe: 1200 qm; fast quadratisches Friedhofsareal.
Alter: 1722 verkaufte Freiherr Carl Heinrich von Aufseß der Judenschaft ein Grundstück, damit diese ihre Verstorbenen nicht mehr zum Friedhof nach Heiligenstadt bringen musste. Der älteste Grabstein soll von 1735 stammen.
Einzugsbereich: Hollfeld, Bayreuth (bis 1786), Heiligenstadt (seit 1902).
Beerdigungen: Insgesamt sind 143 Grabsteine erhalten. Die beiden letzten Beerdigungen fanden 1933 (Babette Fleischmann) und 1938 (Moses Günter) statt. Ihre Gräber befinden sich im hinteren Teil des Friedhofs.
Schändungen: 1937.
Bilder
Adresse / Wegbeschreibung
Föhrenteich 3, 91347 Aufseß
Literatur
- Lothar Mayer: Jüdische Friedhöfe in Mittel- und Oberfranken. Petersberg 2012, S. 22-25.
- Theodor Harburger: Die Inventarisation jüdischer Kunst- und Kulturdenkmäler in Bayern, hg. von den Central Archives for the History of the Jewish People, Jerusalem, und dem Jüdischen Museum Franken – Fürth & Schnaittach, Bd. 2. Fürth 1998, S. 29.
- Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation. 2. Aufl. München 1992 (= Bayerische Landeszentrale für politische Bildung A85), S. 204-205.
- Klaus Guth (Hg.): Jüdische Landgemeinden in Oberfranken 1800-1942. Bamberg 1988, S. 92-103.