Zeitzeugen berichten

Kathi Hutter Diakonisse

Signatur
zz-0840.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1961

Im hier gezeigten Ausschnitt schildert Kathi Hutter einen Tagesablauf als Diakonisse im Kinderheim in Würzburg (Anstellung von 1961 bis 1974).

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Diakonissenschwester Kathi Hutter, geführt am 31.07.2003 im Rahmen des Projekts Geschichte der Diakonie, über ihre Kindheit in Siebenbürgen, ihre Deportation im Januar 1945 nach Russland, die Abschiebung in die SBZ 1947, ihre Flucht zu ihrem Bruder in den Westen, die Ausbildung zur Diakonisse ab 1950 in Dettelsau und ihre Arbeit als Erzieherin.

Biogramm

1919 in Siebenbürgen geboren, am Ende des Zweiten Weltkriegs Deportation nach Russland, Rückkehr nach Deutschland, 1950-54 Ausbildung zur Diakonisse in Dettelsau, Tätigkeit in verschiedenen bayerischen Krankenhäusern und Heimen, bis 1991 Arbeit als Erzieherin.

GND: 106722002X

Inhalte

Jugendzeit und Vertreibung: 1919 in Siebenbürgen (Transsylvanien/Rumänien) im Kreis Hermannstadt (Sibiu) geboren, schöne Kindheit, Landwirtschaft, 1934 Konfirmation, Kindergärtnerseminar in Kronstadt (Brasov), strenge aber gute Erziehung durch Eltern und Großeltern, Leitung von großen Kindergärten mit 150 Kindern, religiöse Erziehung, sonntäglicher Kirchgang, Sonntagstracht, Schließung der Kindergärten während des Zweiten Weltkriegs, Vormarsch der Russen, 13.01.1945 Deportation der jungen Leute zwischen 18 und 35 nach Russland, Wiedergutmachung für Rumänien, Wiederaufbau der Zerstörungen in Russland, freundliche Bevölkerung, karges Essen, Kriwoj Rog (ukrain.: Krywyj Rih), Stalino (Donezk), Kriegsgefangenenlager mit Deutschen, Kranke wurden zurückgeschickt, Lungenentzündung, nicht zurück nach Siebenbürgen sondern in die Sowjetische Besatzungszone (SBZ), Auffanglager in Chemnitz, Mai 1947, Briefkontakt mit Eltern, Bruder war im Westen, holte H. kurz vor Weihnachten im Lager ab, mit dem Zug bis Plauen, nachts über die Grenze, Hof, Hilfe von Bauern beim Grenzübertritt, mit dem Zug nach Munningen/Ries, Bruder arbeitete auf Bauernhof, Arbeit bei Bäuerin in Wechingen, aufgepeppelt, 1949 kehrte der Bauer aus der Gefangenschaft zurück, Wunsch Krankenschwester zu werden, Diakonisse im Ort, Kontakt zu Neuendettelsau - Lebenslauf als Diakonisse: seit 01.02.1950 in Dettelsau, Einführungskurs, Ausbildung, Heilerziehungsheim, Arbeit mit Behinderten, acht Wochen im Mutterhaus, Krankenhaus in Schweinfurt, Krankenpflegeunterricht, 1954 Examen, Erzieherkurs, Fachakademie für Sozialpädagogik, Vorpraktikum, Theorie, staatliches Examen, an der Mittelschule als Erzieherin, Stationsschwester im Krankenhaus Neustadt/Aisch, Krankenhaus Kitzingen, "blaue Schule", Einsegnung, Gottesdienst, Handauflegen, Kinderheim in Würzburg bis 1975, im Mutterhaus: Pfortenschwester und Friedhofsverwaltung - Elternhaus: Vater im Ersten Weltkrieg Sanitäter, 1964 das erste Mal heimgefahren zu den Eltern nach Rumänien, nur kurz gesehen auf Rundreise, Problem der Aufenthaltsgenehmigung, 1966 Erlaubnis zu 8 Tagen Aufenthalt in Hermannstadt, richtiges Wiedersehen mit den Eltern, ab 1968 jährlich nach Rumänien gefahren, Devisentausch, Diakonissentracht, verwöhnte Kinder nach dem Krieg, Eltern, Computer, 1991 Ruhestand - Diakonissenmangel, freie Mitschwestern, Dienst für Patienten - Arbeit im Kinderheim, Tagesablauf, Fußball gespielt mit den Jungs, Wasserball, Waschraum - Arbeit als Erzieherin, Fachakademie für Sozialpädagogik, Sexualkunde, Konsequenz notwendig, Umgang mit den Kindern, Vorlesen, Treffen mit den Buben zum 60. Geburtstag, Kontakte zu ehemaligen Zöglingen, Kontakt mit Menschen, Maschinenschreiben und Steno-Unterricht - Diakonisse als Beruf, Tracht, Veränderungen in der Diakonie seit 1854, Heime: Himmelkron, Bruckberg, Polzingen, Rothenburg, Mutterhaus, Oberin ohne Haube, Pfarrer Löhe, Bildung für Mädchen auf dem Land, Entwicklung der Diakonie, Mutterhaus, Sendungsprinzip, Probleme mit der Hausmutter im Kinderheim in Ansbach, Rektor Schober, Versetzung nach Würzburg, geistliche Linie - Die Rolle als Frau: freiwillig Diakonisse geworden, sorgloses Leben, Familie: Geschwister, Leben für den Beruf - Verhältnis zu Mitarbeitern: Stationsschwester, Kritik, technischer Fortschritt in der Schule, Medizin, Verhältnis der Schwestern zueinander - Einkommen: Taschengeld, Kleidergeld, Urlaub, Kaiserwerther Verband, Fahrschule, Dienstauto - Glaubensgemeinschaft der Diakonissen: Gottesdienste in Dettelsau, Andacht, Gebete, Funktion der Oberin, Schwesternrat, Wahl der Oberin, Biwald, Verhältnis zu Diakonen, Rummelsberg, junge Schwestern, Austritte von Diakonissen, Taschengeld, einheitlicher Topf, Erhalt der Gebäude, Dienstauffassung, Dienstpläne, Zufriedenheit mit dem eigenen Lebensweg, Wertewandel, Erziehung - Zukunft der Diakonie, Sitzungen, lebendige Gemeinschaft, offen für die Welt.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
2:00 h
Aufnahmedatum:
31.07.2003
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Schmidbauer: Interview

Schmidbauer: Kamera