Zeitzeugen berichten

Susanne Breit-Keßler 2001-2019 Regionalbischöfin für München und Oberbayern

Signatur
zz-2056.03
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Susanne Breit-Keßler über die Rolle, die Literatur und Pop- bzw. Rockmusik während der 1960er- und 70er-Jahre für sie gespielt haben, das Gefühl des Lebenshungers zu dieser Zeit sowie die internationale Ausrichtung der damaligen Jugendkultur.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Susanne Breit-Keßler, aufgenommen am 02.10.2020 in München, über ihre Kindheit als unehelich geborenes Kind, ihre Jugend und Schulzeit als Protestantin, das Zusammenleben mit der katholischen Bevölkerung in Oberaudorf in Oberbayern, das Lebensgefühl der 1960er-Jahre, die Wahrnehmung des Terrorismus der 1970er-Jahre, ihr Studium, ihre vielfältigen beruflichen Erfahrungen, ihr Selbstbewusstsein und Selbstverständnis als Frau und Regionalbischöfin, die demokratischen Strukturen in der evangelischen Kirche sowie über den Glauben im Alltag.

Biogramm

Susanne Breit-Keßler wurde 1954 in Heidenheim an der Brenz geboren. Nach ihrem Abitur in Rosenheim studierte sie Germanistik, Alte Geschichte, Sozialkunde und Evangelische Theologie an der LMU München. Ab 1984 arbeitete sie als Pfarrerin der Bayerischen Landeskirche in Icking und unterrichtete von 1984 bis 1986 als Religionslehrerin in Tutzing. Anschließend war Susanne Breit-Keßler als Journalistin und Publizistin bei der Süddeutschen Zeitung, dem Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt und dem Rheinischen Merkur tätig. Ab 1988 war sie Rundfunkpredigerin und Autorin beim Bayerischen Rundfunk. 1994 wechselte sie ins Landeskirchenamt. Von 1995 bis 1998 sprach sie in der ARD das „Wort zum Sonntag“. 1997 wurde ihr die Leitung der Nachrichten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern übertragen. 2001 trat Susanne Breit-Keßler das Amt der Regionalbischöfin für München und Oberbayern an, welches sie bis 2019 ausübte.

Inhalte

Geboren 1954 – Schwierige Kindheit als unehelich geborene Tochter – Vertrauensvolle Beziehung zur Mutter – Umzug nach Oberaudorf in Oberbayern – Erfolgreiche und fleißige Schülerin – Übertritt auf das Gymnasium – Freude am Lernen – Erleben des tagespolitischen Geschehens in den 1960er-Jahren – Abgrenzung von der älteren Generation durch Kleidung und Frisur – Erlebnisse als einziges (evangelisches) Mädchen in der Volksschulklasse – Liebe zur Landschaft um Oberaudorf – Zusammenleben mit der katholischen Bevölkerung und Teilhabe an katholischen Bräuchen – Stellenwert von Literatur und Pop-/Rockmusik im Jugendalter – Gefühl des Lebenshungers und der internationalen Verbundenheit in den 1960er-Jahren – Konsum von Zeitschriften – Abitur 1974 – Berufswunsch Lehrerin – Studium der Germanistik, Geschichte und Sozialkunde – Wechsel zum Studium der Evangelischen Theologie – Inhalte des Theologiestudiums – Faszination für Martin Luther – Heirat im Alter von 21 Jahren – Erfahrungen als Religionslehrerin – Gedanken und Gefühle während ihrer Krankheit – Neue Berufsausrichtung nach Überwinden der Krankheit – Sorgfältiger Umgang mit Sprache – Mitarbeit an Schulbüchern für den Ethikunterricht – Wahrnehmung einer Bedrohung durch den Terrorismus der 1970er-Jahre – Frauenbewegung der 1970er-Jahre – Aufgaben als Medienbeauftragte im Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern – Ratschläge für eine funktionierende Ehe – Berufung als Regionalbischöfin 2001 – Aufgaben als Regionalbischöfin – Mögliche Akzentsetzungen als weibliche Amtsträgerin – Demokratische Strukturen in der evangelischen Kirche – Unterschied zwischen Fernsehrede und Predigt im Gottesdienst – Aufgreifen schwieriger Themen – Einsatz für das Publikmachen und Aufarbeiten von Missbrauchsfällen in der Kirche – Protestantismus als Teil Bayerns – Vielfalt innerhalb der evangelischen Kirche in Bayern – Zusammenspiel und Zusammenbringen von Glaube und alltäglichem Leben – Notwendigkeit einer Basis für den Glauben – Allgemeine ökumenische Bestrebungen – Bedeutung der Institution Kirche – Selbstverständnis und Selbstbewusstsein als Frau – Vorbilder jenseits der gängigen Rollenvorstellungen – Gefährdung der Ehe durch egoistisches Verhalten – Anderer Umgang mit den Mitmenschen und Mitarbeitenden als Frau – Einstellung zur Abtreibung – Umsetzung der Zehn Gebote im Alltag – Zehn Gebote als Handlungsempfehlungen sowie Inspirations- und Kraftquelle – Aufgaben als Vorsitzende des Bayerischen Ethikrats – Erkenntnisse aus der Coronakrise.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
1 h
Aufnahmedatum:
02.10.2020
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.