Zeitzeugen berichten

Günter Stopperich 1981-1990 Direktor des Landesfremdenverkehrsverbandes Bayern, Kurdirektor in Berchtesgaden

Signatur
zz-1709.03
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1968

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Günther Stopperich über das Tourismusaufkommen in Berchtesgaden in den 1960er-Jahren und die Werbemaßnahmen zur Förderung der Beliebtheit des Winterurlaubs im Berchtesgadener Land.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Günter Stopperich, aufgenommen am 06.06.2016 in Utting, über die Entwicklung des Fremdenverkehrs in Deutschland und speziell in Berchtesgaden ab 1945, seine Aufgaben als Berater der Streitkräfte der USA in Europa bis 1960, die Ziele der Kurdirektion Berchtesgaden in den 1960er-Jahren, die Maßnahmen zur Förderung des Tourismus, den Umgang mit der NS-Vergangenheit der Region im Tourismusbetrieb, den Diskurs um die Gründung des Nationalparks Berchtesgaden, die IX. Olympischen Winterspiele in Innsbruck 1964, den Stellenwert von Bräuchen im Berchtesgadener Land, seine Tätigkeit als Vertreter der Deutschen Zentrale für Tourismus für die Länder Asiens in Tokio 1977-1981, das Reiseverhalten und die Reiseziele der Japaner in Deutschland, die Neugründung der Dienststelle des Landesfremdenverkehrsverbandes in Bayern, die Firma „Agentur für Touristische Kontakte“ ab 1990 und sein persönliches Bild von Bayern.

Biogramm

Günter Stopperich wurde 1927 in Glogau geboren und war nach dem Zweiten Weltkrieg Berater der Streitkräfte der Vereinigten Staaten in Europa, Abteilung Armed Forces Recreation Centers Berchtesgaden und Chiemsee. 1960 wurde er zum Geschäftsführer und Kurdirektor des Berchtesgadener Landes gewählt. 1964 war Günter Stopperich Sprecher bei den IX. Olympischen Winterspielen in Innsbruck. Die Deutsche Zentrale für Tourismus berief ihn von 1977 bis 1981 als ihren Vertreter für die Länder Asiens in Tokio. Von 1981 bis 1990 war Günter Stopperich im Auftrag des Bayerischen Wirtschaftsministeriums Direktor des Landesfremdenverkehrsverbandes Bayern, der zur Aufgabe hatte, die Tourismusorganisationen in Bayern aufzubauen. Nach seiner Pensionierung im Jahre 1990 gründete er die Agentur für Touristische Contacte in München. In dieser Zeit (1990–1997) war er unter anderem mit dem Aufbau des Tourismus in den neuen Bundesländern (Sachsen und Brandenburg) beschäftigt. Von 1990 bis 1997 war Günter Stopperich Dozent für Tourismuswirtschaft an den Fachhochschulen München und Kempten. Günter Stopperich erhielt für sein Engagement zahlreiche Auszeichnen, so etwa 1965 das „Goldene Steuerrad“ für Verdienste im internationalen Tourismus, 1971 das Verdienstkreuz von Indonesien, 1983 wurde er Ehrenbürger von Pueblo in Colorado (USA) und 1989 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Neapel in Italien sowie das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. 1990 erhielt er den „Goldenen Schlüssel“ der Stadt Aurora in Kalifornien (USA) und den „Professor Erwin von Bälz-Preis“ in Japan. 1992 wurde er mit dem „Christopher-Columbus-Ehrenpreis“ von Santo Domingo in der Dominikanischen Republik ausgezeichnet. 2022 ist Günter Stopperich verstorben.

Inhalte

Geboren 1927 – Entwicklung des Fremdenverkehrs in Deutschland ab 1945 – Aufgaben als touristischer Berater der Streitkräfte der Vereinigten Staaten in Europa, Abteilung Armed Forces Recreation Centers Berchtesgaden und Chiemsee bis 1960 – Bewerbung zur Kurdirektion Berchtesgaden – Flüchtlingshintergrund – Ernennung zum Geschäftsführer der Kurdirektion – Image von Berchtesgaden durch den Nationalsozialismus – Ziel der Kurdirektion nach dem Zweiten Weltkrieg – Ziele als Kurdirektor in Berchtesgaden ab 1968 – Werbefaktor der wiederkehrenden Urlaubsgäste – Werbung für Berchtesgaden – Finanzielle Unterstützung seitens des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Verkehr – Aufgabenbereiche als Kurdirektor in Berchtesgaden ab 1968 – Internationale Werbung – Zielgruppe des Tourismus in Berchtesgaden in den 1960er-Jahre – Saisondauer des Tourismus in den 1960er-Jahren – Touristische Infrastruktur in Berchtesgaden ab den 1960er-Jahren – „Urlaub auf dem Bauernhof“ – Hauptbeschäftigung des Touristen in Berchtesgaden in den 1960er-Jahren – Werbemaßnahmen zur Förderung des Tourismus – Instandhaltung der Wanderwege – Stellenwert der direkten Kommunikation mit den Touristen – Breites Wander-Angebot in Berchtesgaden – Umgang mit der NS-Vergangenheit des Kehlsteinhauses (zur Zeit der amerikanischen Besatzung „Eagle’s Nest“ genannt) – Einfluss der Kurdirektion auf den Standard der privaten Hotels und Pensionen – Mitgestaltungsmöglichkeit der Hoteliers über Mitgliedschaft im Fremdenverkehrsverband seit 1935 – Gründung des Fremdenverkehrsverbandes Berchtesgadener Land zur Zeit des Nationalsozialismus – Organisation des Fremdenverkehrsverbandes – Fremdenverkehrsabgabe – Beschäftigungsmöglichkeiten für Touristen ab den 1960er Jahren – Wappenmuseum – Befragung der Touristen durch Fragebögen – Ergebnisse von Gästebefragungen und Reaktionen der Tourismusdirektion – Bücher von Ludwig Ganghofer (deutscher Schriftsteller, Heimatromane über das Berchtesgadener Land) – Angebot „Ganghofer-Wochen“ und Münzprägung – Anlass zur Gründung des Nationalpark Berchtesgaden – Diskurs um eine Seilbahn auf den Watzmann – Diskurs um die Gründung des Nationalpark Berchtesgaden in der Bevölkerung – Tourismusaufkommen in Berchtesgaden in den 1960er-Jahren – Werbemaßnahmen zur Förderung der Beliebtheit des Winterurlaubs in Berchtesgaden – Organisation der IX. Olympischen Winterspielen in Innsbruck 1964 durch die österreichischen Behörden – Bau der Natureisbahn – Aufstockung des Veranstaltungsprogramms durch das Nationale Olympische Komitee (NOK) – Gesamtdeutsche Mannschaft aus DDR und BRD – Atmosphäre bei den IX. Olympischen Winterspielen in Innsbruck 1964 – Politischer Kontext der Olympischen Winterspiele 1964 (Hallstein-Doktrin) – Erste Kunsteis-Rennrodelbahn der Welt 1968 – Sport und Politik ab 1964 – Berühmte Sportler der 1960er-Jahre aus der Region – Außerkraftsetzung der Prinzipien der Olympischen Spiele durch Politikum – Platzierungen von Sportlern wie Hans-Jürgen Bäumler und Marika Kilius 1964 – Verteilung der Touristen zwischen Berchtesgaden und Bad Reichenhall – Verhältnis zu Österreich im Tourismus der 1960er-Jahre – Zusammenarbeit zwischen Salzburg und Berchtesgaden – Anekdote zum Besuch von Nikita Chruschtschow (Generalsekretär der Kommunistischen Partei und Regierungschef der Sowjetunion) im Salzburger Festspielhaus – Ausbleiben von „Neonazi-Aktivitäten“ in den 1960er-Jahren in der Region – Umbau des Gutshofs am Obersalzberg zum Golfplatz zur Zeit der amerikanischen Besatzung – Förderung des Tourismus durch die Amerikaner („Marshall-Plan“) – Freiheiten und Einschränkungen in der Funktion als Geschäftsführer des Fremdenverkehrsverbandes des Berchtesgadener Landes in den 1960er-Jahren – Organisation des Fremdenverkehrsverbandes in den 1960er-Jahren – Stellenwert von Traditionen und Bräuchen im Berchtesgadener Land – Bräuche im Berchtesgadener Land – „Weihnachtsblasen von den Bergen“ – Berufung durch die Deutsche Zentrale für Tourismus als Vertreter für die Länder Asiens im Büro der japanischen Hauptstadt Tokio 1977-1981 – Vorbereitung für den Einsatz in Japan – Aufgabe als Vertreter für die Länder Asiens im Büro in Tokio – Reiseverhalten der Japaner in den 1970er- und 1980er-Jahren – Reiseziele der Japaner in Deutschland – „Romantische Straße“ – Charakteristika eines japanischen Touristen – Deutsch-japanisches Verhältnis – Zusammenarbeit mit der Fremdenverkehrsdirektorin Gabriele Weishäupl aus München – Reise nach Tokio zusammen mit Raimund Eberle (ehemaliger Regierungspräsident von Oberbayern) – Anekdote zum japanischen Videodreh auf dem Münchner Oktoberfest – Verhandlungen um die Stelle als Direktor des Landesfremdenverkehrsverbandes Bayern 1981 – Von Japan nach München – Neugründung der Dienststelle des Landesfremdenverkehrsverbandes in Bayern – Bild der Amerikaner von Deutschland – Werbeaktion im Rheinland in Zusammenarbeit mit der Donau-Schifffahrt, Firma Wurm – Aufbau und Ziel der Firma „Agentur für Touristische Kontakte“ ab 1990 – Tätigkeit im Zuge der „Agentur für Touristische Kontakte“ ab 1990 – Massentourismus und Naturschutz – Historischer Abriss zum Individualtourismus in Berchtesgaden – Automobil als dominierendes Transportmittel – Persönliches Bild von Bayern – Prestigedenken der Ministerien in Bayern – Meinung zum Umgang Flüchtlingen und Asylbewerbern heute – Vergabe von Quotennummern für die Zulassung als Stipendiat an der Universität Boston 1948.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
1:30 h
Aufnahmedatum:
06.06.2016
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.