Zeitzeugen berichten

Ernst Schneider Gymnasiallehrer; Spartenleiter Ski beim SC Zwiesel; holte 1976 den Skiweltcup an den Arber

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zz-2072.04
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Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Ernst Schneider über den kleinstädtischen Charakter Zwiesels in den 1960er-Jahren, seine Autorität als Sport- und Gymnasiallehrer sowie über die zunehmende Einmischung der Eltern in schulische Angelegenheiten.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Ernst Schneider, geführt am 01.11.2020 in Grafenau, über seine Erfahrungen als Lehrer für Sport und Chemie am Zwieseler Gymnasium ab 1963, die wirtschaftliche Situation im Bayerischen Wald in den 1960er-Jahren, das Erleben des Kalten Krieges nahe der tschechischen Grenze, seine Aufgaben und Tätigkeiten als Spartenleiter Ski beim Sportclub Zwiesel ab 1963, die Organisation und Durchführung verschiedener Wintersport-Großveranstaltungen, die Ausrichtung des Weltcup-Riesenslaloms für Herren 1976, die Bedeutung des Tourismus für die Region sowie über die unterschiedlichen Meinungen zum 1970 gegründeten Nationalpark Bayerischer Wald.

Biogramm

Ernst Schneider wurde 1936 in Zwiesel geboren und studierte an der bayerischen Sportakademie und an der Ludwig-Maximilians-Universität München Chemie und Sport. Nach seinem Referendariat war er als Lehrer am Gymnasium in Zwiesel tätig. Ab 1963 arbeitete er zudem als Spartenleiter Ski beim Sportclub Zwiesel. Ernst Schneider betreute viele Großveranstaltungen im Bereich des Skisports. Daneben gehörte die Nachwuchsförderung zu seinen vordringlichen Aufgaben. Angeregt von Toni Sailer und aufgrund seiner guten Beziehungen zum deutschen Skiverband gelang es ihm, das erste Weltcup-Rennen im Riesenslalom der Herren 1976 an den Arber in den Bayerischen Wald zu holen. Ernst Schneider engagierte sich als Organisationsleiter jahrzehntelang für die weiteren Veranstaltungen im Bereich Riesenslalom und Slalom.

Inhalte

Geboren 1936 – Schulzeit an der Oberrealschule bzw. am Gymnasium in Deggendorf – Sport- und Chemiestudium in München – Referendariat in der Oberpfalz – Lehrer für Sport und Chemie am Zwieseler Gymnasium ab 1963 – Allgemeine Sportbegeisterung der Schülerinnen und Schüler – Mäßiger Einfluss der gesellschaftlichen Bewegungen der 1960er-Jahre auf die Schülerschaft – Wirtschaftliche Situation im Bayerischen Wald in den 1960er-Jahren – Glasindustrie als Hauptarbeitgeber – Berufspendlerwesen – BMW in Dingolfing als großer Arbeitgeber – Waldarbeit als traditioneller Erwerbszweig – Erleben des Kalten Krieges nahe der tschechischen Grenze – Aufgaben als Spartenleiter Ski beim Sportclub Zwiesel ab 1963 – Nachwuchsförderung – Beliebtheit des Skilanglaufs in der Gegend um Zwiesel – Organisation, Träger und Tätigkeiten des Skilandesleistungszentrums – Durchführung von Großveranstaltungen in der Region in den 1960er-Jahren – Abhängigkeit von Fernsehübertragungen und Sponsoren – Stellung der Pokale durch die ansässige Glasindustrie – Ausrichtung des Weltcup-Rennens Riesenslalom für Herren 1976 – Vorteil durch persönliche Beziehungen zum Deutschen Skiverband – 35.000 Zuschauer beim ersten Rennen – Zahlreiche Helfer aus Vereinen, Bundesgrenzschutz und Bundeswehr – Traumhaftes Winterwetter während des Weltcups – Langfristige Folgen des Weltcups für die Region – Weltcup als Werbung für den regionalen Wintertourismus – Bekannte Skifahrer aus dem Bayerischen Wald – Sicherheitsmaßnahmen während des Weltcups – Begeisterung und Interesse der ortsansässigen Bevölkerung angesichts des Großereignisses – Tätigkeiten als Organisationsleiter – Arbeit des rund hundertköpfigen Organisationskomitees im Zwieseler Rathaus – Einrichtung eines Pressezentrums im Haus des Gastes – Zusammenarbeit mit professionellen Firmen für die Zeitmessung – Gesellschaftliche Veranstaltungen im Rahmenprogramm des Weltcups – Anwesenheit von Film- und Fernsehteams – Vorbereitungen – Weitere Großveranstaltungen in der Region – Vervielfachung der anfallenden Kosten bis in die 2000er-Jahre – Positive Entwicklung des Sportclubs Zwiesel – Erhalt von Jugendförderpreisen – Rolle des Skisports am Gymnasium – Großes, ländlich geprägtes Einzugsgebiet des Zwieseler Gymnasiums – Integration der Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg – Wenig bis keine Verbindungen zu Tschechien in den 1950er- und 1960er-Jahren – Bild von Tschechien – Bedeutung der A9 und B85 für die Region – Lange zurückreichende Tradition des Tourismus im Bayerischen Wald – Hochphase des Tourismus nach der Wiedervereinigung – Herkunft und Ansprüche der Touristen in den 1960er-Jahren – Wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für die Region – Kleinstädtischer Charakter Zwiesels in den 1960er-Jahren – Autorität als Gymnasiallehrer – Zunehmende Einmischung der Eltern in schulische Angelegenheiten – Allgemeine Heimatgebundenheit der „Waldler“ – Rückkehr in die Region nach dem Studium – Naturwissenschaftliche Ausrichtung des Zwieseler Gymnasiums entsprechend dem Zeitgeist der 1960er-Jahre – Hohe Schneesicherheit des Arbers – Raues Klima im Bayerischen Wald – Investitionen in die touristischen Angebote – Hotelbauten – IT-Betriebe und Glasindustrie als heutige Arbeitgeber – Maschinelle Produktion in der Glasindustrie –Kontroversen hinsichtlich des Nationalparks Bayerischer Wald – Persönliche Einstellung zum Nationalpark.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
1 h
Aufnahmedatum:
01.11.2020
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.