Jüdisches Leben
in Bayern

Bruck/Erlangen Synagoge

In Bruck sind mit einer Mikwe aus dem Anfang des 16, Jahrhunderts und der 1708 erbauten Synagoge zwei wichtige Baudenkmäler erhalten.

Ein erster Betsaal wird im Anwesen Fürther Straße 36 vermutet. In diesem Gebäude befindet sich im Keller ein ehemaliges Ritualbad. Es handelt sich hier nach Schwierz wahrscheinlich um die älteste Mikwe in Bayern. Sie wird in der bayerischen Denkmalliste in die Zeit um 1500 datiert. Das verzweigte Gewölbe bot im hinteren Teil Platz zum Umkleiden, in einer Nische befand sich das Tauchbad mit einem Fassungsvermögen von 500 Litern. Von der Einrichtung dieses Betsaal ist nur die Existenz eines Tora-Vorhangs bekannt, der die Jahreszahl 1682 getragen habe.

Aufgrund des Anwachsens der jüdischen Gemeinde Ende des 17, Jahrhunderts erfolgte 1707/1708 der Bau einer Synagoge (heute Judengasse 1, Judengasse 3). Das Gebäude beherbergte auch die jüdische Schule und eine Lehrerwohnung. Es handelte sich um einen eingeschossigen Fachwerkbau mit Satteldach und zugesetzten Rundbogenfenstern. Das Gebäude ist in die bayerische Denkmalliste aufgenommen.



Literatur

  • Eberhardt, Barbara / Haas, Hans-Christof: Erlangen, in: Wolfgang Kraus, Berndt Hamm, Meier Schwarz (Hrsg.): Mehr als Steine... Synagogen-Gedenkband Bayern, Band 2: Mittelfranken. Erarbeitet von Barbara Eberhardt, Cornelia Berger-Dittscheid, Hans-Christof Haas und Angela Hager unter Mitarbeit von Frank Purrmann und Axel Töllner mit einem Beitrag von Katrin Keßler, Lindenberg i. Allgäu 2010, S. 190-224
  • Schwierz, Israel: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern, 2. Aufl. München 1992, 160f.
  • Süss, Hans-Peter: Jüdische Archäologie im nördlichen Bayern. Franken und Oberfranken, Büchenbach 2010 (Reihe: Arbeiten zur Archäologie Süddeutschlands Band 25), S. 56-59.