Himmelstadt gehörte bis zur Säkularisation 1803 zum Hochstift Würzburg. Die ersten Spuren jüdischen Lebens sind in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu finden: 1655 wird ein Schutzjude genannt, 1675 drei jüdische Familien und ein Schullehrer. 1786 wird eine Zahl von 25 Schutzjuden genannt und zwanzig im Jahr 1796, im Vergleich zur Gesamtbevölkerung eine sehr geringe Zahl. Bei Vergabe der Matrikel im Jahr 1817 erfassten die Beamten vier Familien (24 Personen), zwei Familienoberhäupter waren im Handel tätig. 1818 schrieb Karl Friedrich Hohn in seiner Neuesten Geographie des Königreichs Bayern den Ort als "ein großes Pfarrdorf mit mehr als 700 Einwohnern, unter denen sich einige Judenfamilien befinden, mit bürgerlichen Gewerben, Acker- und Weinbau, Viehzucht".
Die in der Matrikelliste genannten Familiennamen Adler, Hartmann, Mannheimer und Bamberger sind auch noch im 19. Jahrhundert in Himmelstadt nachzuweisen. So spendete ein Raphael Adler 1868 und 1870 bei einer vom Laudenbacher Religionslehrer durchgeführten Kollekte. Spätesten mit der Aufhebung der Niederlassungsbeschränkungen in den 1860er Jahren verringert sich die Zahl der jüdischen Einwohner in Himmelstadt. 1871 wurden noch 16 jüdische Einwohner genannt.
Im folgenden Jahrzehnt dürfte sich die Gemeinde aufgelöst haben, da 1892 die Betreuung der letzten jüdischen Familie in Himmelstadt schon durch die Kultusgemeinde Laudenbach erfolgte. Im Statistischen Jahrbuch des Deutsch-Israelitischen Gemeindebundes von 1889 wird der Ort nicht aufgeführt. Von den in Himmelstadt geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen: Sophie Abraham geb. Mannheimer (1886), Wilhelm Adler (1881), Karolina (Lina) Dobrina geb. Mannheimer (1888).
(nach Joachim Hahn, Alemannia Judaica)