Jüdisches Leben
in Bayern

Haldenwang Gemeinde

Burgau gehörte als größter und namensgebender Ort der Markgrafschaft Burgau vom 14. Jahrhundert bis 1805 zu den Habsburger Erblanden. Hier existierte seit dem Spätmittelalter eine kleine jüdische Gemeinde, die eine Synagoge/Betstube besaß. Die Quellen schweigen darüber, wo sie ihre Toten begrub. Als Markgraf Karl von Burgau (1560-1618) im Jahre 1617 per Erlass die Juden aus der Markgrafschaft verbannen wollte, erhielten sie ihr Wohnrecht durch ein kaiserliches Privileg zugesichert. Lediglich in seiner Residenzstadt Günzburg konnte Karl seinen Willen durchsetzen. Entweder wegen seiner räumlichen und juristischen Nähe zu Günzburg, oder wegen anderer bislang unbekannter Gründe wurden auch in Haldenwang alle Juden "ausgetrieben". Die Synagoge ging in christliche Hände über und wurde abgerissen, ihr Standort ist heute nicht mehr bekannt. Heute ist das Wissen um ihre Vertreibung 1617 die einzige bekannte Tatsache zur Geschichte der Juden in Haldenwang.