Bis 1654 lebten Juden in Eibelstadt. Ihr Friedhof lag am Altenberg („Judenwäldchen“, „Im Judenleichenhof“), östlich von Eibelstadt am Kapellenberg in einem kleinen Waldgebiet. Seine Grundfläche wird auf 270 qm geschätzt; ein Tor „verschließt“ symbolisch das ansonsten offene Areal mit der amtlichen Bezeichnung „Im Judenleichenhof“. Nicht ein einziger Grabstein ist heute noch sichtbar. Vier Grenzsteine markieren das mit Bäumen und Sträuchern ein dicht bewachsenes Gebiet. Ein Findling mit Hinweistafel steht seit 1999. Darauf wurde eine Gedenktafel angebracht mit der Aufschrift: „םלוע ןורכזל Friedhof der einstigen Jüdischen Gemeinde Eibelstadt / Landesverband d. Israel. Kultusgem. i. B.“
Bevor die Eibelstädter Juden ihren eigenen Friedhof erhielten, bestatteten sie ihre Toten in Rödelsee und Schwanfeld. Andererseits setzten zwischen 1665 und 1695 die Juden aus Aub ihre Verstorbenen in Eibelstadt bei. Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte das längst aufgelassene Friedhofsgrundstück zur Israelitischen Kultusgemeinde Sommerhausen.
Nicht in Eibelstadt ansässige Juden hatten eine Begräbnisgebühr von 2 1/2 Gulden zu zahlen. In den Bürgermeisterrechnungen von Eibelstadt zwischen 1631 bis 1652 finden sich Vermerke in dieser oder ähnlicher Form: „35 fl 2 lb 24 dn dis jahr von den juden empfangen wegen der golgatha oberm Lerchenberg und dahin verscharten moschen, von iedem alten, so frembt, 2 1/2 fl und von einem hiesigen oder kind ein gulden".
Adresse / Wegbeschreibung
Lindelbacher Weg, 97246 Eibelstadt
Erreichbar über die Lindelbacher Straße und ca. 1,7 km in Richtung „Tennisclub“. Der jüdische Friedhof liegt gegenüber den Parkplätzen des Tenniszentrums.
Literatur
- Schickelberger, Franz: Aus der Geschichte der Juden in Eibelstadt (Heimatbogen 13). Eibelstadt 2003, 176 Seiten.
- Schwierz, Israel: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern, 2. Aufl. München 1992
- Michael Trüger: Der jüdische Friedhof in Eibelstadt. In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern. 14. Jahrgang Nr. 80 (September 2000), S. 21, und 16. Jahrgang Nr. 85 (April 2001), S. 16-17.