Jüdisches Leben
in Bayern

Burgpreppach Friedhof

Der jüdische Friedhof Burgpreppach liegt auf einer Anhöhe südlich des Ortes. Er hat eine Fläche von etwa 2700 qm und wurde 1708 angelegt. Es sind etwa 400 Grabsteine erhalten. Die letzte Beerdigung erfolgte 1939.

Lage: Anhöhe südlich des Ortes. 

Größe: 2690 qm, eingefriedet durch dicht gewachsene Bäume und einen Maschendrahtzaun. 

Alter: 1708 eingerichtet, zuvor wurden die Verstorbenen in Ebern beigesetzt. Theodor Harburger notierte die Inschriften der ältesten noch lesbaren Grabsteine aus den Jahren von 1710 bis 1714. Genannt werden die Namen Frau Zipora (gest. 1710), Jakov ben Schlomoh (bestattet 1712), Itka bat Naftali (beerdigt 1713), Miriam bat Josef (bestattet 1714) und Freidel zur Kvura, Tochter des Rabbi Itzchak (bestattet 1720). Burgpreppach war der Sitz eines Bezirksrabbinats. 

Beerdigungen: Es sind 397 Grabsteine erhalten, darunter zahlreiche Exemplare des 18. Jahrhunderts. Vom Eingang aus befindet sich im vorderen Bereich der neuere, im hinteren der ältere Teil. Der letzte auf dem Friedhof Beerdigte war Jakob Hirschmann s. A., gestorben am 25. September 1939. 

Schändungen: 1937 wurde der Friedhof geschlossen. 

Fotodokumentation: Die Fotografien wurden in den Jahren 1989 und 1992 von Heidi Flachsenberger, Burgpreppach, angefertigt. Für die großzügige Erlaubnis, die Fotos hier zeigen zu dürfen, danken wir herzlich. Frau Cordula Kappner, Zeil a. Main, stellte dankenswerterweise die Vorlagen sowie die Namenslisten und Informationen zur Verfügung. Angaben zur Dokumentation der jüdischen Friedhöfe im Landkreis Haßberge finden Sie hier und zur Liste der deutschsprachigen Namen kommen Sie hier

Fotodokumentation "Steinerne Zeugnisse":

Israel Schwierz hat uns großzügig die Originalfotografien zu seiner 1988 erschienenen Dokumentation "Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern" zur Verfügung gestellt. Dafür gilt ihm unser großer Dank. Diese Fotografien stellen gerade im Hinblick auf die in vielen Fällen in den letzten 25 Jahren sehr rasch fortgeschrittene Verwitterung der Grabsteine eine wertvolle Quelle dar.

Adresse / Wegbeschreibung

Steinbruchstraße, 97496 Burgpreppach

Literatur

  • Lothar Mayer: Jüdische Friedhöfe in Unterfranken. Petersberg 2010, S. 38-41.
  • Michael Schneeberger: Jüdische Landgemeinden in Bayern (12): Die Juden von Burgpreppach. In: Jüdisches Leben in Bayern. Mitteilungsblatt des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern 20, Nr. 98 (September 2005), S. 32-40, hier S. 34.
  • Michael Brocke / Christiane E. Müller: Haus des Lebens. Jüdische Friedhöfe in Deutschland. Leipzig 2001, S. 126.
  • Theodor Harburger: Die Inventarisation jüdischer Kunst- und Kulturdenkmäler in Bayern, hg. von den Central Archives for the History of the Jewish People, Jerusalem, und dem Jüdischen Museum Franken – Fürth & Schnaittach, Bd. 2. Fürth 1998, S. 131-133.
  • Michael Trüger: Jüdische Friedhöfe in Bayern (1) [Sulzdorf, Heidingsfeld, Wallerstein, Burgpreppach]. In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern 8, Nr. 57 (März 1993), S. 15f.
  • Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation. 2. Aufl. München 1992 (= Bayerische Landeszentrale für politische Bildung A85), S. 45.