Der jüdische Friedhof Aschbach liegt am Ortsrand in der Nähe des kommunalen Frieshofs. Er wurde wahrscheinlich Anfang der 18. Jahrhunderts angelegt und seit 1725 von der jüdischen Gemeinde Burghaslach mit genutzt. Er hat eine Größe von über 3000qm und ist von einer Mauer umgeben. Es sind noch etwa 350 Grabsteine erhalten.
Lage: Südlicher Ortsrand nahe der Straße in Richtung Schlüsselfeld in unmittelbarer Nachbarschaft des allgemeinen Friedhofs.
Größe: 3410 qm, umgeben von einer massiven Mauer von 1850.
Alter: Angelegt um 1720, seit 1725 von der Kultusgemeinde Burghaslach mitbenutzt. Der älteste Grabstein stammt von 1720 (?).
Einzugsbereich: Ein Vertrag von 1761 zwischen der Jüdischen Gemeinde in Aschbach und den umliegenden Gemeinden Burghaslach, Geiselwind, Fürstenforst und Vestenbergsgreuth regelte die gemeinsame Benutzung des Friedhofs. Beerdigungen: Erhalten sind ca. 350, teilweise sehr alte Grabsteine in 20 Reihen. Die älteren Gräber liegen im westlichen Teil des Areals. Die letzte Beerdigung fand 1947 statt. Ein Gedenkstein zwischen dem Eingangstor und dem Tahara-Haus erinnert an die Namen von 15 in der NS-Zeit ermordeten Juden.
Besonderheiten: Großes Tahara-Haus mit zwei Räumen in der westlichen Ecke, ursprünglich vor 1850 errichtet. Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1887. Im rechten Raum befinden sich alle für die Tahara und Lewaja erforderlichen Dinge. Durch das Tahara-Haus betritt man den Friedhof.
Schändungen: Schändungen bereits um 1850 führten zum Bau einer Mauer; weitere Schändungen erfolgten zwischen 1933 und 1945. Im Juni 2007 stürzten drei Jugendliche 49 Grabsteine um und zerstörten einige Steine. Es entstand ein relativ hoher Sachschaden.
Bilder
Adresse / Wegbeschreibung
Heuchelheim Str. 16 A, 96132 Schlüsselfeld
Literatur
- Lothar Mayer: Jüdische Friedhöfe in Mittel- und Oberfranken. Petersberg 2012, S. 18-21.
- Johann Fleischmann: Spuren jüdischer Vergangenheit an Aisch, Aurach, Ebrach und Seebach. Die jüdischen Friedhöfe von Zeckern, Walsdorf, Aschbach, Uehlfeld, Mühlhausen, Lisberg, Burghaslach und Reichmannsdorf (Mesusa 3). o. O. [Mühlhausen]: Selbstverlag 2002.
- Michael Trüger: Jüdische Friedhöfe in Bayern (16) [Aschbach, Thalmässing, Steinhart, Uehlfeld]. In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern 11, Nr. 73 (Juni 1997), S. 16-18, hier S. 16.
- Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation. 2. Aufl. München 1992 (= Bayerische Landeszentrale für politische Bildung A85), S. 204.
- Karl Dill: Jüdische Friedhöfe in Oberfranken. Heimatbeilage zum Amtlichen Schulanzeiger des Regierungsbezirks Oberfranken Nr. 187, Bayreuth 1992, S. 29–39.
- Klaus Guth: Jüdische Landgemeinden in Oberfranken (1800–1942), ein historischtopographisches Handbuch. Bamberg 1988 (= Landjudentum in Oberfranken. Geschichte und Volkskultur 1), S. 77-92, hier 83f.