Zeitzeugen berichten

Dr. Theodor Körner 1989-2002 Landrat des Landkreises Aichach-Friedberg

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Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Dr. Theodor Körner über die Konflikte hinsichtlich der Müllproblematik innerhalb des Landkreises Aichach-Friedberg, den Austritt von Arsen aus einer der Mülldeponien und seine Bemühungen, den Freistaat Bayern an der Lösung des Problems zu beteiligen.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Dr. Theodor Körner, aufgenommen am 13.05.2017 in Friedberg, über seinen beruflichen Werdegang, den Beginn seines politischen Engagements, die Eingliederung des Landkreises Aichach nach Schwaben, die Wahl zum Landrat des Landkreises Aichach-Friedberg, Konflikte im Rahmen der Müllentsorgung, den Umgang mit der BSE-Problematik, die Direktvermarktung des Wittelsbacher Landes sowie über sein persönliches Bild von Bayern.

Biogramm

Theodor Körner wurde 1941 in Inchenhofen geboren und studierte ab 1962 Rechtswissenschaften an der Universität München. 1968 legte er die erste und 1971 die zweite juristische Staatsprüfung ab. 1977 folgte die Promotion zum Dr. jur. Theodor Körner war anschließend als Verwaltungsdirektor und persönlicher Referent des Landtagspräsidenten Dr. Franz Heubl (CSU) tätig. Bis 1989 war er Dozent an der Bayerischen Beamtenfachhochschule und der Verwaltungsfachhochschule. Im März 1989 wurde Körner zum Landrat des Landkreises Aichach-Friedberg gewählt. In seiner Amtszeit wurde der Verein Wittelsbacher Land e.V. gegründet, um einerseits europäische Fördergelder aus dem LEADER-Programm für den ländlichen Raum abrufen zu können und andererseits die Direktvermarktung der Landwirtschaft im Landkreis Aichach-Friedberg zu fördern. Die Amtszeit von Theodor Körner war durch Herausforderungen wie den Umgang mit der Abfallentsorgung bestimmt. Darüber hinaus strukturierte er die Krankenhauslandschaft im Landkreis neu. 2002 schied er aus seinem Amt aus.

Inhalte

Geboren 1941 – Besuch des Gymnasiums in Dillingen an der Donau und Augsburg – Studium der Rechtswissenschaften und Philosophie in München und Salzburg – Tätigkeit in zwei Anwaltskanzleien während des ersten juristischen Staatsexamens – Dissertation – Tätigkeiten innerhalb des Bayerischen Innenministeriums – Eintritt in die CSU 1975 – Auswirkungen der kommunalen Gebietsreform für Schwaben – Eingliederung des Landkreises Aichach nach Schwaben – Unterschiede in der Gestaltung des politischen Diskurses im Vergleich zur heutigen Zeit – Aufgabenbereiche während der Zeit als Verwaltungsdirektor und persönlicher Referent des Landtags-Präsidenten Dr. Franz Heubl – Charakterisierung Franz Heubls – Wahl zum Landrat des Landkreises Aichach-Friedberg 1989 – Ziel der inneren Zusammenführung des Landkreises – Fortschritte in der Wirtschaftsförderung – Frage der Müllbeseitigung als drängendstes Problem – Austritt von Arsen aus der Mülldeponie Gallenbach – Weigerung des Freistaats Bayern, das Problem zu übernehmen – Erstellen eines Gutachtens über die Gründe des Arsenaustritts – Übernahme der Kosten durch den Freistaat Bayern – Konflikt um die Erweiterung der Mülldeponie – Hintergrund der Gründung des Abfallzweckverbands – Reaktion auf Entsorgungsengpässe – Suche nach einer gemeinsamen Lösung mit dem Landkreis Augsburg – Aushandeln des Mülltauschvertrags – Durchsetzung einer neuen Abfallverbrennungsanlage – Prozess der Umstrukturierung der Krankenhäuser innerhalb des Landkreises Aichach-Friedberg – Schließung der Krankenhäuser in Pöttmess, Aindling und Mering – Wiederwahl 1996 – Betonung des aktiven Vereinslebens innerhalb des Landkreises – Entwicklung der BSE-Problematik – Weigerung, die Verordnung zur Tötung potenziell gefährdeter Rinderbestände umzusetzen – Gründung des Vereins „Wittelsbacher Land e.V.“ – Betonung der Verbindung des Landkreises Aichach mit dem Adelsgeschlecht der Wittelsbacher – Ausbau der Freizeitmöglichkeiten innerhalb des Wittelsbacher Landes – Kauf des Wasserschlosses Unterwittelsbach durch die Stadt Aichach und den Landkreis Aichach-Friedberg – Das Wittelsbacher Land als Wiege Bayerns – Beschreibung der Funktionsweise der Direktvermarktung – Verhältnis des Landkreises Aichach-Friedberg zur Stadt Augsburg – Allgemeine Charakterisierung der schwäbischen Mentalität – Begegnungen mit führenden CSU-Politikern – Bayern als Einwanderungsland – Migration als Chance zur Lösung eigener Probleme – Persönliches Bild von Bayern – Traditionspflege in Bayern – Notwendigkeit einer funktionierenden Opposition – Persönliche Meinung zur Flüchtlingspolitik der Bundesrepublik Deutschland seit 2015.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
1:30 h
Aufnahmedatum:
13.05.2017
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.