Im hier gezeigten Ausschnitt schildert Dr. Max Edelmann seine Eindrücke vom Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 (Tieffliegerangriffe, Auflösung von Wehrmachtsverbänden, Todesmarsch von Häftlingen aus dem KZ Dachau, Einmarsch der Amerikaner).
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Dr. Max Edelmann, aufgenommen am 20.02.2012 in Inning am Ammersee, über seine Jugend, seine Erinnerungen an die Zeit des Nationalsozialismus, sein Studium und seinen beruflichen Werdegang sowie die Entwicklung der Firma Edelmann.
Biogramm
Max Edelmann wurde 1938 geboren und erlebte das Kriegsende 1945 in Reichersbeuern, in der Nähe von Bad Tölz. Nach dem Abitur studierte er in München und Innsbruck Betriebswirtschaftslehre und arbeitete später in der Firma Zettler in der Geschäftsleitung. Sein Urgroßvater Max Thomas Edelmann hatte 1863 ein Physikalisch-Mechanisches Institut gegründet und war ein technischer Pionier. Er war u.a. für König Ludwig II. in Schloss Linderhof tätig, wo er die Beleuchtung der dortigen Grotte mit gestaltete. Die Firma Edelmann bestand bis 1983 und produzierte Geräte in den Bereichen Nachrichten-, Militär- und Medizintechnik.
Inhalte
Geboren 1938 – aufgewachsen in München – Erleben der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg – Evakuierung nach Reichersbeuern – Reichersbeuern als Endpunkt vom Todesmarsch der Häftlinge aus dem KZ Dachau – Familie war sehr nationalsozialistisch eingestellt, deshalb wenig politische Diskussionen – Einmarsch der Amerikaner 1945 – große Zahl an Flüchtlingen im Ort – Firma des Vaters stellte Medizintechnik für Klinikausstattung her – Vater war überzeugter Nationalsozialist – aus Sicherheitsgründen Verlagerung der Produktion der Firma 1942 von München nach Schaftlach – 1950 Rückverlagerung der Firma nach München – zu Beginn Fokus auf Wiederinstandsetzung und Reparatur – Aufnahme von Arbeiten in der Rundfunktechnik, zusammen mit der Firma Rhode & Schwarz – Belieferung des Bayerischen Rundfunks (BR) mit technischen Geräten wie Tonbandlängenmessgeräten – Einstieg in die Medizintechnik – Kindheit ohne Entbehrungen auch am Ende des Krieges – Abitur an der Rupprecht-Oberrealschule in München – Studium (Jura und Betriebswirtschaftslehre) in München – Wechsel nach Innsbruck, 1966 Promotion als Betriebswirt – 17 Jahre lang Arbeit bei der Firma Zettler vom Praktikanten zum Gesamtvertriebsverantwortlichen – Wechsel zur Firma Mitmeier – Jugend in den 1950er und 60er-Jahren in Schwabing – konservativer Umgang mit dem weiblichen Geschlecht, vor allem in der Familie – durch bürgerliches Umfeld in Familie und Schule wenig Anteil an der Jugendkultur der „Halbstarken“ – Wirtschaftswunder beflügelte auch die Firma Edelmann – erstes Auto: Fiat 600 (schon als Student) – Kindheit auch durch Arbeit geprägt – Gefährdung durch liegen gebliebene Granaten, Freunde schwer verletzt – Schwarzmarkthandel mit US-Soldaten – Vater begann nach dem Krieg von vorne – Urgroßvater 1845 geboren, studierte Polytechnologie und gründete die Firma Edelmann – später lehrte er an der TU München – Herstellung von Instrumenten zur Nordpolerkundung – Betätigung in der auflebenden Elektrotechnik – Ausstattung der Grotte in Schloss Linderhof für König Ludwig II. – Wahrscheinlich baute er zusammen mit Lorenz Gedon auch den berühmten Schlitten für Ludwig II. – Förderung des Bayerischen Nationalmuseums (BNM) durch den Urgroßvater – Großvater eng mit Prinzregent Luitpold bekannt – große technische Bandbreite der Firma Edelmann in der Zeit zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg, z.B. Elektrokardiogramme – Entwicklung eines Geräts zur Abwehr von Unterminierung – Produktion technischer Neuerungen wie Elektrokardiograph oder Innenpoldynamo – Bedeutung Bayerns als führender Schul,- Wissenschafts,- Industrie,- und Kulturstandort.
Daten
Interview: Georg Schmidbauer M.A.
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.