Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Claus Bößenecker über die Errichtung des Marterls in der Nähe des Bauzauns und die Bedeutung der Religion im Protest gegen die WAA Wackersdorf.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Thematisches Zeitzeugeninterview mit Claus Bößenecker, aufgenommen am 12.04.2015 in Schwandorf, über den Protest gegen die WAA Wackersdorf, die Räumung des Hüttendorfs, die Errichtung eines Glockenturms, den Reaktorunfall in Tschernobyl und die Rolle der Polizei bei den Protesten.
Biogramm
Claus Bößenecker, geb. 1937, war als Leiter der Abteilung für Bau- und Umweltrecht im Landratsamt Schwandorf tätig, als die Auseinandersetzungen um die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf (WAA) begannen. In dieser Funktion musste er den Bebauungsplan für die Anlage formal bearbeiten. Seine in diesem Plan geäußerten Zweifel an der Rechtmäßigkeit der atomrechtlichen Auswirkungen waren für das Bundesverwaltungsgericht später ein Grund für die Aufhebung des Bebauungsplans.
Inhalte
Geboren 1937 – Tätigkeit als Leiter der Abteilung für Bau- und Umweltrecht im Landratsamt Schwandorf – Ende der bayerischen Braunkohleindustrie – Raumordnungsverfahren als Schwindel – Festlegung auf Standort Wackersdorf – Auftrag zur Erstellung eines Bebauungsplans – eigentliche Zuständigkeit des Forstamtes – Unterschrift des Landrats Hans Schuierer (SPD) – „Lex Schuierer“ – Erörterungstermin zur Teilerrichtungsgenehmigung 1984 – Rechtsanwalt der Bürgerinitiative – Rodung des Waldes – Einrichtung einer Mahnwache am Roten Kreuz – Bewachung durch die Polizei und Platzverweis – Räumung – Zusammenarbeit mit dem Landrat Schuierer – Verwerfungen innerhalb der Staatsverwaltung – Errichtung eines Glockenturms in Wackersdorf – Zerstörung durch die Polizei – Errichtung des Marterls – Andacht – Sonntagsspaziergänge – evangelischer Arbeitskreis – Religion – Tagung der evangelischen Akademie in Tutzing – Reaktionen von Ministerpräsident Franz Josef Strauß (CSU) – Abweichungen vom Bebauungsplan – Aufhebung der Teilerrichtungsgenehmigung 1987 – zweiter Erörterungstermin – große Zahl an Einwendungen – Abbruch des Erörterungstermins – Auswirkungen des Reaktorunfalls in Tschernobyl 1986 – belastete Milch durch Fall-Out – Hilflosigkeit – Tod von Franz Josef Strauß 1988 – Auftreten des Staates und der Polizei – Staatskrise – Umgang mit Bürgerrechten – ambivalente Aktionen – Hubschrauberunfall – Versetzung des Polizeipräsidenten – Auseinandersetzungen innerhalb von Familien – der „schwarze Block“ – weiter Tätigkeit im Naturschutz.
Daten
Interview: Georg Schmidbauer M.A.
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.