Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1960
Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Berthold Köhler über die Verdrängung der Holzschuhmacherei durch das Aufkommen von Schuhen aus Kunststoff, den Einsatz eines elektrischen Kleinmotors in der Werkstatt sowie über die Verwendung von Holzschuhen in bestimmten Berufsgruppen.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Berthold Köhler, aufgenommen am 10.08.2020 in Bad Windsheim, über die Geschichte des Holzschuhmacherhandwerks, die Verwendung von Holzschuhen in bestimmten Berufsgruppen, die Werkstatt, den Herstellungsprozess eines Holzschuhs, die Verdrängung des Holzschuhs durch Gummistiefel und Kunststoffschuhe seit den 1960er-Jahren, die Vor- und Nachteile von Gummistiefeln gegenüber Holzschuhen sowie über die Nachfrage nach Holzschuhen heute.
Berthold Köhler wurde 1949 in Bad Windsheim geboren und besuchte dort die Volksschule. Anschließend absolvierte er eine Schreinerlehre und arbeitete dann 35 Jahre lang in Dietersheim in einer Möbelfabrik als Möbelschreiner. Über das Fränkische Freilandmuseum kam Berthold Köhler zum Handwerk des Holzschuhmachers. In einer speziell eingerichteten Werkstatt führt er dort den Besuchern das seltene Handwerk vor.
Inhalte
Geboren 1949 – Beruflicher Lebensweg – Weg zum Holzschuhmacher – Geschichte des Holzschuhmacherhandwerks – Bedeutung der Holzschuhe während des Zweiten Weltkriegs – Verschwinden des Holzschuhmacherhandwerks in den 1960er-Jahren durch das Aufkommen von Gummistiefeln und Stahlkappenschuhen – Verwendung des elektrischen Kleinmotors in der Werkstatt – Verwendung von Holzschuhen in verschiedenen Berufsgruppen in der Vergangenheit und heute – Lieferung von Holzschuhen in das Konzentrationslager Dachau – Schuhwerk für die ärmere Bevölkerung– Einrichtung der Werkstatt – Arbeitsschritte bei der Herstellung eines Holzschuhpaars – Vor- und Nachteile verschiedener Holzarten – Holzschuhherstellung früher – Preis eines Holzschuhpaars – Einsatz von Handarbeit bei der gegenwärtigen Holzschuhfertigung – Reaktionen der Besucher des Freilandmuseums Bad Windsheim auf die Holzschuhe – Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Holzschuhen heute – Herstellung verschiedener Holzschuharten – Bedeutung von Erfahrung im Holzschuhmacherhandwerk – Unterschiede zwischen Möbelschreinerei und Holzschuhmacherei – Notwendigkeit der Gleichmäßigkeit beider Schuhe eines Paars – Herkunft der für die Holzschuhherstellung benötigten Schablonen – Möglichkeiten zur Individualisierung der Schuhgrößen – Sonderanfertigungen bezüglich der Farbgebung – Einsatz verschiedener Maschinen zur Gewährleistung von Gleichmäßigkeit – Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Handwerk des Holzschuhmachers und dem des Schuhmachers – Vereinzelt verbleibende Holzschuhmacher nach der Abschaffung als Ausbildungsberuf 1970 – Vor- und Nachteile von Gummistiefeln gegenüber Holzschuhen – Aufkommende Beliebtheit des Holzschuhs in den letzten Jahren – Verwendung verschiedenster (Rest-)Materialien bei der Holzschuhherstellung während des Zweiten Weltkriegs – Austausch mit den Museumsbesuchern in Bad Windsheim – Hohe Nachfrage nach Holzschuhen im Fränkischen Freilandmuseum – Herstellungsdauer – Hohe Stabilität von Holzschuhen – Holzschuhe als Dekoration – Lärmverursachung durch Holzschuhe – Eignung als Sommer- und Winterschuh – Nachhaltigkeit von Holzschuhen – Herstellung von fränkischen Holzschuhen – Originalgetreue Werkstatt im Fränkischen Freilandmuseum – Machart der holländischen und französischen Holzschuhe.
