Zeitzeugen berichten

Marianne Feuersenger Journalistin, Redakteurin (BR), Abteilungsleiterin (ZDF)

Signatur
zz-0549.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1962

Im hier gezeigten Ausschnitt spricht Marianne Feuersenger über die Gründung des ZDF und ihre Tätigkeit als Redaktionsleiterin 1962.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview mit Marianne Feuersenger, geführt am 12.11.1997 über ihre Kriegserlebnisse, ihren beruflichen Werdegang als Journalistin, ihre Studienreisen in die USA und den Wandel der Gleschlechterrollen in der Bundesrepublik.

Biogramm

1919 in Potsdam geboren, 1938-1945 Sekretärin der Operationsabteilung der Wehrmacht, ab 1940 Sekretärin des "Beauftragten des Führers für die militärische Geschichtsschreibung" im Oberkommando der Wehrmacht. 1946-1947 Ausbildung als Journalistin mit Tätigkeiten für verschiedene Zeitungen und den Bayerischen Rundfunk, 1948-1962 Redakteurin beim BR (Frauenfunk, Politik), 1962-1980 (?) ZDF, Leitung der Abteilung Sozial- und Wirtschaftspolitik in der Hauptabteilung Dokumentation, 1971 Stellvertretende Hauptabteilungsleiterin "Gesellschaftspolitik". 1950 Gründung der Arbeitsgemeinschaft der Wählerinnen gemeinsam mit Dr. Hildegard Hamm-Brücher (FDP). Bücher: "Die garantierte Gleichberechtigung - Ein umstrittener Sieg der Frauen" (1979), Im Vorzimmer der Macht. Aufzeichnungen aus dem Wehrmachtführungsstab und Führerhauptquartier 1940–1945 (5. Aufl. München 2001). 2019 verstorben.

GND: 118532782

Inhalte

Elternhaus in Potsdam, Dienstwohnung im Militärwaisenhaus, Garnisionskirche, Tag von Potsdam 1933, Regiment I.R.9, Hindenburg, Hitler, 1934 Vater als "Erziehungsleiter" entlassen, Einstellung des Vaters unerwünscht, Freimaurer, DVP, Volksschule, Lyzeum, Deutsche Oberschule, Abitur, Geschlechter getrennt, Berufswunsch: Bibliothekarin, gesperrt für Frauen, dann Wunsch Journalistin zu werden, Sekretärin im Rechnungshof des Deutschen Reichs in Potsdam, Bewerbung beim Oberkommando des Heeres (OKH), Heereswaffenamt, bessere Dienstzeiten - Beruflicher Werdegang bei der Wehrmacht, Kriegsvorbereitungen, Urlaub in Kampen auf Sylt, Anforderung durch Wehrmachtsführungsstab Oberkommando der Wehrmacht (OKW) - Als Sekretärin beim Wehrmachtsführungsstab, Frankreichfeldzug, Führerhauptquartier "Felsennest" bei Münstereifel, Hitler, Einschätzung der Offiziere, Bendlerstraße, Ministerialrat Greiner, Kriegstagebuchschreiber, Landesverteidigung Oberst Warlimont, "Beauftragter des Führers für die militärische Geschichtsschreibung", Oberst des Generalstabs Scherff, Archive, höflicher Umgang, Freiherr von Falckenstein, NS-Frauenbild stimmte nicht mit der Realität überein, Dienstverpflichtungen, Alfred Rosenbergs "Mythus des 20. Jahrhunderts", Bücher, Historiker - Zum Rollenverständnis der 1930er Jahre: Tante Anna, alte Jungfer, negatives Beispiel - In der kriegsgeschichtlichen Abteilung des OKW, Verlagerung nach Liegnitz/Schlesien, mit Dr. Wilhelm Scheidt in Berlin geblieben, Glaube Scherffs an das Genie Hitlers, Jodl, kritische Bemerkungen zum Russlandfeldzug, Frontzulage für Arbeit im Führerhauptquartier, Einstellung gegenüber dem Militär positiv, "Kritische Studien" von Dr. Scheidt, realistsiche Beschreibung der Kriegslage, Geschlechtsrollen, Heyer, "Mannwerdung durch den Krieg", Prof. Höhn, SS, Militärhistoriker - Die Rolle als Frau innerhalb des OKW, interessante Gespräche, Goethe, Dr. Menzel, Felix Hartlaub, Kammersänger Prof. Gerhard Hüsch, Zwischentext für Magelone-Zyklus von Brahms geschrieben, Uraufführung in München im Bayerischen Hof, Jodl: "blühendes Mädel", Luftangriffe auf Berlin 1943/44 - Judendeportationen, informiert über den Laufburschen von Scherff, München, Konzentrationslager, Großonkel: Superintendent in Insterburg, wegen Wehrkraftzersetzung inhaftiert - Kriegsende, im Januar/Februar 1945 zur Schwester nach München abgesetzt, Dr. Ottokar Menzel, Dienstreise-Formulare, chaotische Zustände, keine Telefonverbindung mit Berlin, "Führerwohnung", von Hüsch als Sekretärin beschäftigt, Lebensmittelkarten, Journalistenkurse von Dr. Groth, Blindenanstalt/Lothstraße - Beruflicher Neubeginn als Journalistin: Artikel für Echo der Woche, Jour fixe, Radio München, Ilse Weitsch, Frauenfunk, Nachrichten für die Frau 1948, Intendant Herr von Scholtz, frühe Frauenrechtlerinnen: Helene Lange, Mina Kauer, Ilse Reike, Arbeitgemeinschaft der Wählerinnen: Hildegard Hamm-Brücher (FDP), Kommunismusverdacht, Carola Karg, Zusammenarbeit mit den Amerikanern, Zensur: Grünfeld, Amerikareise, Norfolk/Virginia, Treffen mit "Schwarzer Frauengruppe", Talent für den Kommentar, 1951/52 Bericht über Schwarze - Die Karriere beim Bayerischen Rundfunk: Ilse Weitsch, Amerikareise, Wilton Park: englisches Seminar, politische Redaktion 1953, Sozilalpolitik, Sendungen, Gleichberechtigungsgesetz 1957, Demokratieunterricht, von Cube, Kroepelin, Else von Reventlow, Mühlfenzl, sozialpolitische Sendungen, konservative Gewerkschaften - Auslandsaufenthalt in den USA: 1959 Harvard International Seminar, Henry Kissinger, Arbeitsgruppe für Wirtschaft, Essen mit Eleanor Roosevelt - Wechsel zum ZDF 1962, langfristige Dokumentation, Redaktionsleiterin, Grimme-Preis, 1957 SPD, Einfluss der Politiker, Verwaltungsräte, Noelle-Naumann, politische Besetzung, Rudolf Woller, Dietrich, Barzel - Karriere und Gleichberechtigung, schlechte Qualifikation der Frauen, Männer-Frauen, Berichterstattung über Gleichberechtigung, Alice Schwarzer, Erika Engelbrecht, Barbara Friedrich, Maria von Welser, Kulturbegriff: Dame, Angleichung der Geschlechter.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
2:00 h
Aufnahmedatum:
12.11.1997
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.