Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Jeff Maisel über die Kooperation seiner Brauerei mit der Brauerei Veltins.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Jeff Maisel, aufgenommen am 29.12.2011 in Bayreuth, über den Familienbetrieb der Brauerei Gebr. Maisel, seine Ausbildung und seinen Einstieg ins Unternehmen, die wirtschaftliche Situation der Brauerei, die Entwicklung neuer Produkte, die Unternehmensstruktur und Zukunftsperspektiven für einen Familienbetrieb.
Biogramm
Jeff Maisel wurde 1968 in Bayreuth geboren und studierte Betriebswirtschaftslehre in den USA, der früheren Heimat seiner Mutter. Später ließ er sich in Weihenstephan zum Brauingenieur ausbilden und stieg 1996 in den Familienbetrieb Brauerei Gebr. Maisel KG ein. Seit 1998 ist er Geschäftsführer und führt nun den Betrieb in der 4. Generation. Auch für die Zukunft sieht Jeff Maisel den Betrieb als selbstständiges Unternehmen.
Inhalte
Studium in den USA nach dem Abitur – Studium in Weihenstephan als Diplomingenieur für Getränke und Brauereiwirtschaft – in den Ferien Ausübung verschiedenster Tätigkeiten an der Brauerei Gebr. Maisel Bayreuth, wie z.B. Bierfahrer – Einstieg in die Firma 1990 – freundlicher Umgang mit Kunden und Belegschaft besonders wichtig als Familienbetrieb – mehr Aufgeschlossenheit Neuem gegenüber – enger Bezug zum Kunden extrem wichtig – Veränderungen durch jüngere Konsumenten – Wirtshauskultur als wichtiges Stück bayerischer Kultur – Verbesserung der Brautechnik und damit der Qualität des Bieres unter dem Großvater – neue Biersorten, z.B. Champagnerweizen in den 1950er Jahren – Partnerschaft mit der Brauerei Veltins seit 2001 - alkoholfreies Bier für neue Kundengruppe der jüngeren, berufstätigen Erwachsenen – Schwierigkeiten im Biermarkt durch allgemein geringeren Konsum – Trend zur Konzentration und Konzernbildung im Brauereiwesen – Nische für Kleinbrauereien mit Bierspezialitäten und handwerklich erstklassiger Ware – Weißbierproduktion als großes Risiko – Maisel eine der ersten Brauereien, die Weißbier über Bayern hinaus exportierte – Verlust von vielen Aufträgen von Brauereien, da diese eigenes Weißbier zu produzieren anfingen, deshalb Kooperation mit Veltins – Übernahme einer guten Vertriebsstruktur: Veltins verkauft Maisel-Produkte im Norden, und Maisel Veltins umgekehrt im Süden – offene und ehrliche Beziehung zum Kunden, vor allem durch Beständigkeit – Familienbetrieb sichert Glaubwürdigkeit – schwankende Betriebskosten durch Rohstoff- und Energiepreise – fast keine Ausgaben für Marketing – wirtschaftliche Unsicherheiten und Schwierigkeiten – Alkopops als indirekte Gefahr wegen verschärften Gesetzen – Biermischgetränke als gute Alternative für jüngere Konsumenten, jedoch vor allem durch die großen Brauereien abgedeckt – kultivierte Biertrinker als Zielgruppe – Billigbiere keine wirkliche Gefahr – Maisel Marktführer im Weißbiersektor mit großer Produktpalette – Biobrauerei als neues Segment, Zusammenarbeit mit ökologisch arbeitenden Landwirten – regionale Verortung durch Biergarten und Bierproben – Wunsch nach Zusammenarbeit der fränkischen Kleinbrauereien statt Konkurrenz – aufwendige Produktionsverfahren führen zur guten Farbe und Geschmack des Bieres – Qualität als oberstes Ziel – neue Trends unter anderem in der Verpackung, z.B. Bügelverschlussflasche – neue Biersorten nur, wenn sie zur Gesamtstrategie des Unternehmens passen – komplizierter Marketingprozess – Betrieb und Mitarbeiter mehr als große Familie – Zusammenarbeit mit dem Behindertennetzwerk „Idor“ – Verwurzelung in der Region Bayreuth besonders wichtig – große Meeting-Kultur intern, Geschäftsführer als Moderator – Nähe zum Kunden – offene Diskussionslage, flache Hierarchien – eigenes Kongresszentrum, um Tourismus in der Region zu fördern und zu binden – Erweiterung der Bierkultur, die Region soll bekannter gemacht werden – Veränderung der Bierkultur – Wunsch nach alter Wirtshausgeselligkeit wieder stärker – Verbindung von Moderne und Tradition – Bier als kultiviertes Getränk – Brauprozess größtenteils durch Zutaten beeinflusst.
Daten
Interview: Georg Schmidbauer M.A.
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.