Zeitzeugen berichten

Hartmut Wolff Reiseunternehmer

Signatur
zz-1752.02
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1968

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Hartmut Wolff über die Schwierigkeiten, während der Ereignisse des Prager Frühlings 1968 den Kontakt mit einer Reisegruppe vor Ort aufrecht zu erhalten.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Thematisches Zeitzeugeninterview mit Hartmut Wolff, aufgenommen am 26.11.2016 in Furth im Wald, über die Anfänge des Unternehmens Wolff Ost-Reisen, die Organisation von Busfahrten in die CSSR, die Wahrnehmung der bayerisch-tschechischen Grenze, die Ereignisse des Prager Frühlings 1968, die Veränderungen der Reiseziele in den 1970er-Jahren, die Nutzung von Bussen des Unternehmens Wolff Ost-Reisen zur Ausreise von DDR-Flüchtlingen aus der Prager Botschaft 1989, die Veränderungen innerhalb des bayerisch-tschechischen Grenzraumes seit 1989/90 sowie über sein persönliches Bild von Bayern.

Biogramm

Hartmut Wolff, geb. 1941, wuchs in Furth im Wald auf. Er übernahm in den 1960er-Jahren das Reiseunternehmen Wolff Ost-Reisen, das von seinem Vater 1958 in Furth im Wald gegründet worden war. Besondere Bedeutung erlangte das Unternehmen, als die Prager Botschaftsflüchtlinge 1989 in die Bundesrepublik ausreisen durften. Dafür wurden u.a. auch von Hartmut Wolff Busse zur Verfügung gestellt, die die DDR-Flüchtlinge in den Westen brachten.

Inhalte

Geboren 1941 – Erwerb des ersten Omnibusses in Ostbayern durch den Vater 1958 in Furth im Wald – Öffnung der bayerisch-tschechischen Grenze 1964 für Touristen aus dem Westen – Unkenntnis der Verhältnisse jenseits des Eisernen Vorhangs – Organisation der ersten Tagesfahrten in die CSSR – Großes Interesse an den Tagesfahrten – Politisches Interesse – Treffen mit tschechischen Entscheidungsträgern – Überlegungen zur Verbesserung der Nachbarschaftsverhältnisse – Einmarsch der Warschauer-Pakt Staaten in der CSSR während des Prager Frühlings 1968 – Sorgen um eine Reisegruppe in Prag – Bitte von Journalisten, vor Ort Informationen über die Vorgänge in der CSSR einzuholen – Fahrt mit dem Bruder nach Prag – Wahrnehmung sowjetischer Militärpräsenz – Situation in Prag – Treffen mit der Reisegruppe – Rückfahrt nach Furth im Wald – Veränderung der Reiseziele in den 1970er-Jahren – Steigerung der Nachfrage – Bürokratische Schwierigkeiten – Strenge Situation an der Grenze – Wartezeiten bei der Grenzüberquerung – Strapazen während der Tagesfahrten – Eindrücke der Teilnehmer – Gastronomische Verhältnisse in der Tschechoslowakei – Interesse der tschechischen Gastronomie an Touristen – Berührungen mit dem Schwarzmarkt – Flucht von DDR-Bürgern in die Prager Botschaft 1989 – Zustände in der Botschaft – Hilfe bei der Ausreise der DDR-Bürger durch das Unternehmen Wolff Ost-Reisen – Nutzung der neuen touristischen Möglichkeiten nach der Grenzöffnung 1989/90 – Erweiterung der Reiseziele auf die gesamte Tschechoslowakei – Kooperation mit tschechischen Partnern – Ausbleiben von Einschränkungen für die Touristen in den 1960er-Jahren – Fotografier-Verbot von staatlichen Objekten – Kontakte mit DDR-Bürgern in der CSSR – Kundenkreis aus der gesamten Bundesrepublik – Wahrnehmung der Grenze in der Jugend – Orientierung am Westen – Sowjetunion als Bedrohung – Miterleben der Grenzöffnung 1964 – Hoffnung auf friedlichere Zeiten – Erwirken von Verbesserungen für den Busverkehr – Empfang durch tschechische Bürger – Neidgefühle auf tschechischer Seite – Einkaufstourismus nach 1989 – Bildung krimineller Milieus an den Grenzübergängen – Persönliche Bewertung der Zeit der Wende – Entwicklung einer Gemeinschaft innerhalb des bayerisch-tschechischen Grenzraums – Persönliches Bild von Bayern – Bewertung von Bayern im Ausland – Persönliche Meinung zur Flüchtlingspolitik in der Bundesrepublik Deutschland seit 2015.

Daten

Art:
Thematisches Zeitzeugeninterview
Dauer:
0:45 h
Aufnahmedatum:
26.11.2016
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.