Zeitzeugen berichten

Bernhard Kastl Weber, später Berufsberater beim Arbeitsamt Augsburg

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Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Bernhard Kastl über die Bedeutung der Gewerkschaften innerhalb der Augsburger Textilindustrie, deren Einsatz für ihre Mitglieder sowie deren Akzeptanz bei den Firmenleitungen.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Bernhard Kastl, aufgenommen am 19.01.2017 in Augsburg, über seine Kindheit während und nach dem Zweiten Weltkrieg, seine Ausbildung zum Weber, den Niedergang der Textilindustrie in Augsburg, Aufgaben und Arbeitsalltag eines Webers, seine Tätigkeit als Berufsberater für das Arbeitsamt Augsburg, die Weitervermittlung arbeitslos gewordener Textilarbeiter sowie über sein persönliches Bild von Bayern.

Biogramm

Bernhard Kastl wurde am 18.6.1939 in Augsburg geboren und absolvierte ab 1955 eine zweijährige Ausbildung zum Weber bei der Mechanischen Baumwoll-Spinnerei und Weberei in Augsburg (SWA). Anschließend begann er seine Tätigkeit als Weber bei den Dierig Textilwerken GmbH, wo er bis 1971 beschäftigt war. Bernhard Kastl hat in dieser Zeit den Niedergang der Augsburger Textilindustrie erlebt. Nach der Schließung der Firma war er bis zur Pensionierung als Berufsberater beim Arbeitsamt Augsburg tätig.

Inhalte

Geboren 1939 – Aufwachsen während des Zweiten Weltkriegs – Schulunterricht unmittelbar nach dem Kriegsende – Beginn einer Ausbildung zum Feintäschner – Abbruch der Ausbildung aufgrund einer Allergie – Aushilfstätigkeiten in Bibliotheken und in einer Schnapsbrennerei – Ausbildung zum Weber – Aufnahme eines Arbeitsverhältnisses bei der Firma Dierig – Weiterbildung an der Textilfachschule Augsburg – Notwendigkeit der Heirat zum Erhalt einer Wohnung – Arbeit mit den anspruchsvollsten Webstühlen – Beginn der ersten Betriebsschließungen ab 1965 – Nachtarbeit, um sich tagsüber fortbilden zu können – Verschlechterung der ökonomischen Situation bei der Firma Dierig – Abschluss des Telekollegs 1971 – Bewerbung als Berufsberater bei der Bundesanstalt für Arbeit – Beginn einer Fortbildung zum Fachanwärter beim Arbeitsamt Augsburg – Dienstliche Begleitung der Schließung der Textilfabriken in Augsburg – Gute Vermittelbarkeit der Textilarbeiter – Weiterbildungen beim Arbeitsamt Augsburg – Position als Ausländerbeauftragter des Arbeitsamtes Augsburg – Ausstattung der Websäle in den 1950er und 60er-Jahren – Arbeitsalltag eines Webers – Lärmbelastung während der Arbeit – Funktionsweise einer Webmaschine – Arbeitsklima innerhalb der Firma Dierig – Wenig Kontakt innerhalb der Belegschaft – Erste Kontakte mit ausländischen "Gastarbeitern" innerhalb des Betriebs – Integration ausländischer Arbeitnehmer – Rolle der Gewerkschaft – Wandlung des Stundenlohns – Bezahlung nach Leistung – Wandlung des Stellenwerts des Weber-Berufs – Soziale Leistungen der Textilfirmen – Niedergang der Firma SWA – Konkurrenz aus Fernost – Nachfrage der Konsumenten nach qualitativ hochwertiger Kleidung – Schrittweises Ende der Firma Dierig – Maßnahmen des Arbeitsamtes Augsburg zur Vermittlung der Textilarbeiter – Persönlicher Kontakt zu den betroffenen Kollegen – Veränderungen des Qualifikationsprofiles durch die Modernisierung – Seltenes Auftreten von Betriebsunfällen – Hoher Anteil an weiblichen Mitarbeiterinnen – Gleicher Verdienst der weiblichen Mitarbeiterinnen – Wandlung des Ansehens des Weber-Berufes im Laufe der Zeit – Persönliches Bild von Bayern – Wahrnehmung Bayerns im Ausland – Persönliche Meinung zu Flüchtlingspolitik der Bundesrepublik Deutschland seit 2015.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
02:00 h
Aufnahmedatum:
19.01.2017
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.