Zeitzeugen berichten

Martin Diener Volkswirt, Vorstandsassistent (MAN)

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zz-0716.01
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Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Martin Diener über die Anwerbung italienischer "Gastarbeiter" für MAN in Penzberg in den 1960er-Jahren.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Martin Diener, geführt am 09.08.2000 in München im Rahmen des Projekts Bergbau in Penzberg, über seine Karriere bei MAN und die Übernahme und Umschulung der Penzberger Bergarbeiter nach der Grubenschließung 1966.

Biogramm

1929 in Nürnberg geboren, Studium der Wirtschaftswissenschaften in Nürnberg, bis 1948 Kriegsdienst und Gefangenschaft, Eintritt bei MAN, Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft in Erlangen, 1950er und 1960er Jahre Vorstandsassistent, Personaldirektor, seit 1986 Betreuer des historischen Archivs der MAN Nutzfahrzeuge GmbH.

Inhalte

Der Weg zur MAN: 1929 in Nürnberg geboren, Vater seit 1901 bei MAN, Anton von Rieppel (Mitglied der kgl. bayerischen Kammer der Reichsräte), Studium an der Wirtschaftshochschule, vier Jahre Soldat im Zweiten Weltkrieg, vier Jahre Kriegsgefangenschaft, Studium an der Universität Erlangen, Rechtswissenschaften, Halbtagsarbeit bei MAN, 1952 voll bei MAN eingestiegen, MAN-Werke Nürnberg, 1957 Assistent des Vorstands, Geheimrat Kastane, Fachkräftemangel, Ministerpräsident Hans Ehard - MAN-Ansiedlung in München, Kauf des BMW-Flugmotorenwerks, Bedarf an Gastarbeitern: Italiener, Türken, Spanier, Serben, Jugoslawen - Wirtschaftsminister Otto Schedl, Gründung des Zweigwerks in Penzberg-Kirnberg, Autobahnnähe, Bergleute nach München zur Schulung gefahren (10-11 Monate lang) - Übernahme der Bergleute, Herstellung des MAN-Omnibusses, Vorstandsentscheidung 1965, Unterstützung durch die Gemeinde, Personaler im Rathaus, 400 Bergleute angeworben, Ende der Bergbautradition, Bürgermeister Prandl, Nachfolger Wessner, Anpassung an Penzberger Verhältnisse, Arbeitszeiten - Der Omnibusmarkt, Linienomnibusse, unterschiedliche Anforderungen der Kommunen, Konkurrenz: Firma Käsbohrer - Fusion der Maschinenfabrik Nürnberg mit der in Augsburg, Anton von Rieppel - Büssing, Daimler-Benz, Käsbohrer, Fusionen: Übernahme von Büssing, Omnibusbau von Krauss-Maffei, Verlegung des Omnibusbaus ausschließlich nach Braunschweig, Werk in Salzgitter - Übergang zur Teileproduktion für LKW, Omnibusse - Mentalitätswandel in Penzberg, Stadtentwicklung, Erscheinungsbild, von der Bergbau- zur Industriestadt, "rotes" Penzberg, Schedl - Anwerbung von Gastarbeitern, Lehrlingswerbung, Frauen, Integration ausländischer Arbeitnehmer, Kooperation mit Rumänien, ROMAN, Schulung rumänischer Arbeiter - Politische Verbindungen: Otto Schedl, Franz Josef Strauß, MTU, BMW, Eisenbahn-, LKW-, Omnibusbau, Meisterverein München-Penzberg, Beziehungen zum Wirtschaftsministerium, Prof. Dr. Wilhelm Wimmer, Kontakte, Erholungsheim im Harz, politische Beziehungen, MAN stellte keine Rüstungsgüter mehr her, Direktor Meyer - Gewerkschaftliche Kontakte, MdL Erwin Essl, IG Metall, Specht.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
1:30 h
Aufnahmedatum:
09.08.2000
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.