Zeitzeugen berichten

Arthur Galiandin Schauspieler und Synchronsprecher; aus Russland stammender Bundesbürger

Signatur
zz-1971.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1988

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Arthur Galiandin über den Ablauf seiner Aussiedlung aus der Sowjetunion nach Bayern, seine Befragung durch die deutschen Behörden sowie über seinen Weg nach München.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Arthur Galiandin, aufgenommen am 18.10.2019 in München, über seine Kindheit und Jugend in Kasachstan, die dortige Lebenssituation seiner Familie als Russlanddeutsche, seine Ausbildung zum Schauspieler in St. Petersburg, seinen Entschluss nach Deutschland auszusiedeln, den Prozess der Integration in die bayerische und deutsche Gesellschaft, die soziale Distanz in Deutschland, die Bedeutung der Familie für die Russlanddeutschen sowie über das Verhältnis der Nachkommen russlanddeutscher Auswanderer zum Heimatland ihrer Eltern und Großeltern.

Biogramm

Arthur Galiandin wurde 1960 geboren und wuchs in Kasachstan auf, wo er seine Schulzeit absolvierte. Nach dem Militärdienst zog er 1976 nach Leningrad um und besuchte dort von 1981 bis 1985 die Hochschule für Theater, Film und Musik und legte ein Abschlussdiplom im Fach Schauspiel ab. Zusätzlich ließ sich Arthur Galiandin als Logopäde ausbilden. 1987 besuchte er seine Großmutter in Regensburg und beschloss daraufhin, einen Aussiedlungsantrag zu stellen. 1988 kam er dann ebenfalls nach Regensburg und absolvierte einen Sprachkurs. Ab 1990 trat er als Schauspieler u.a. bei den Salzburger Festspielen auf und arbeitete anschließend als Synchronsprecher.

GND: 1061977625

Inhalte

Geboren 1960 – Kindheit in Kasachstan – Schulzeit – Lebensumstände der Familie – Selbstidentifikation mit Russland – Berührung mit der deutschen Abstammung während der Schulzeit – Ausbildung zum Elektriker – Militärdienst – Studium an einer Schauspielhochschule in St. Petersburg – Engagement an einem Theater in Nowgorod – Veränderte Haltung zur deutschen Herkunft – Kontakt mit der in Regensburg lebenden Großmutter – Besuch in Regensburg 1987 – Wandel des bis dahin negativen Deutschlandbildes durch den Besuch – Entscheidung, einen Ausreiseantrag aus der Sowjetunion zu stellen – Vorgang der Aussiedlung – Ziel nach München zu ziehen – Befragung bei der Ankunft in Deutschland – Besuch einer Sprachschule in München – Beschäftigung als Schauspieler bei den Salzburger Festspielen – Tätigkeit als Synchronsprecher – Wahrnehmung der deutschen Öffentlichkeit nach der Ankunft aus Russland – Versuche, die eigenen Deutschkenntnisse zu verbessern – Soziale Distanz in Deutschland – Unterschiedlicher Stellenwert der Großfamilie in Russland und Deutschland – Partnerschaft mit einer Deutschen – Rolle der russlanddeutschen Herkunft bei der Erziehung der Kinder – Besuch mit der Familie in Russland – Beziehung Bayerns zu Russland – Interesse der Kinder an der Herkunft ihres Vaters – Kultureller Austausch der Russlanddeutschen – Abschottung mancher Russlanddeutscher von der deutschen Gesellschaft – Verhältnis der jüngeren Generationen zum Heimatland ihrer Eltern und Großeltern – Wunsch, sich zu assimilieren – Unterschiede zwischen Integration und Assimilation – Sprachliche Kompetenzen als Hauptproblem der Integration – Mangelnde mediale Berichterstattung über das Schicksal der Russlanddeutschen – Herausbildung russlanddeutscher Milieus – Probleme für die Kinder eingewanderter Russlanddeutscher – Besonderheiten der neuen Heimat – Mangel an zwischenmenschlicher Wärme in Deutschland – Auseinandersetzung mit der politischen Landschaft in Bayern – Mangelnde Pflege der Traditionen in Deutschland – Beitrag der sozialen Medien zur Entwurzelung der Menschen – Umgang der Lebensgefährtin mit der russlanddeutschen Mentalität – Ergebnisse der Integration der Russlanddeutschen – Integrationsbereitschaft der Russlanddeutschen – Fehlende politische Vertretung der Russlanddeutschen in Bayern – Mangelndes Interesse der Politiker an den Schicksalen der Russlanddeutschen – Bedeutung der Großfamilien für die Russlanddeutschen – Verhältnis zur Familie der Lebensgefährtin – Langfristiger Prozess der Assimilation – Wunsch nach einem stärker ausgebildeten sozialen Gemeinsinn in Deutschland.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
1,5 h
Aufnahmedatum:
18.10.2019
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.