Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Irmgard Gietl über persönliche Prägungen und Veränderungen ihres Lebens durch ihre Beteiligung an der Protestbewegung gegen die WAA Wackersdorf.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Thematisches Zeitzeugeninterview mit Irmgard Gietl, aufgenommen am 11.04.2015 in Schwandorf, über ihr Engagement in der Protestbewegung gegen die WAA Wackersdorf, die Auseinandersetzungen mit dem Regensburger Bischof Manfred Müller und ihr seit den Auseinandersetzungen um die WAA in Wackersdorf verändertes Verhältnis zum Staat.
Biogramm
Irmgard Gietl, geb. 1929, hat sich nach der Standortverkündung für die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf der Bürgerinitiative gegen diese Anlage angeschlossen. Unerschrocken war sie an den Auseinandersetzungen vor Ort beteiligt und nahm als Vertreterin des Widerstands auch in Fernsehsendungen teil. Dabei griff sie den damaligen Regensburger Bischof Manfred Müller persönlich an. Als Folge der jahrelangen Auseinandersetzungen engagierte sich Irmgard Gietl nach dem Ende der WAA politisch in der SPD, unterhielt Kontakte zu japanischen Kernkraftgegnern und half Asylbewerbern in Bayern. 2023 ist Irmgard Gietl verstorben.
Inhalte
Geboren 1929 – Standortverkündung in Schwandorf – Informationsveranstaltung von Prof. Weiß – Teilnahme am Erörterungstermin zur Teilerrichtungsgenehmigung – Protest auch im bürgerlichen Milieu – Aussagen von Franz Josef Strauß – Sonntagsspaziergänge – Errichtung des ersten Hüttendorfs 1985 – Kochen für das Hüttendorf – Einsatz von CS-/CN-Gas durch die Polizei – Lungenschaden – Polizeigewalt – Steigerung der Auseinandersetzungen – „schwarzer Block“ – brutale Spezialeinheiten der Polizei – Einsatz von Gasgranaten – Spaziergänge zum Marterl mit Priestern – Rodung des Waldes – Landrat Hans Schuierer (SPD) – Angst vor radioaktiver Verschmutzung durch die WAA – Diskussionen um Gewalt gegen Sachen innerhalb der Bürgerinitiative Schwandorf – kriegsähnliche Zustände – falsche Berichterstattung der Medien – Streit mit der Verwandtschaft wegen ihres Engagements – Treffen mit dem Regensburger Bischof Manfred Müller – Streit und Forderung nach einer Entschuldigung – enttäuscht von der Kirche – Franz Josef Strauß als Feindbild – Verhaftung in Gundremmingen bei einer Sitzblockade – Einstellung des Verfahrens wegen Geringfügigkeit – Ende der Bauarbeiten in Wackersdorf 1989 – Feier in Schwandorf – verändertes Verhältnis zum Staat – tiefes Misstrauen – Teilnahme an vielen Gerichtsverfahren – Absturz eines Polizeihubschraubers – Teilnahme an einem Fernsehinterview – Marterl als christliches Zeichen – tiefe persönliche Prägung durch die Ereignisse – Engagement für Asylbewerber in Bayern.
Daten
Interview: Georg Schmidbauer M.A.
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.