Zeitzeugen berichten

Brigitte Hese Protestaktivistin gegen die WAA Wackersdorf

Signatur
zz-1546.04
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1987

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Brigitte Hese, wie sich ihre persönliche politische Einstellung durch die Teilnahme an den Protesten gegen die WAA Wackersdorf verändert hat.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Thematisches Zeitzeugeninterview mit Brigitte Hese, aufgenommen am 15.03.2014 in Schwandorf, über den Protest gegen die WAA in Wackersdorf, das Engagement in der Bürgerinitiative Schwandorf, die Berichterstattung in den Medien, die Frage der Zulässigkeit von Gewaltanwendung, Verhaftungen und das Ende der WAA.

Biogramm

Brigitte Hese wurde 1949 geboren. Sie war völlig unpolitisch, bis sich herauskristallisierte, dass die zentrale Wiederaufarbeitungsanlage für abgebrannte Kernbrennstäbe nach Wackersdorf kommen sollte. Brigitte Hese engagierte sich daraufhin ab 1984 in der dortigen Bürgerinitiative gegen die WAA und versuchte durch Informationskampagnen die Bevölkerung auf die möglichen Gefahren durch den Betrieb der WAA hinzuweisen. Sie nahm auch an den langjährigen Protestaktionen gegen die WAA teil.

Inhalte

Geboren 1949 – Beginn des Engagements gegen die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf (WAA) 1983 – erste Teilerrichtungsgenehmigung – Argumente gegen die WAA, u.a. Luftverseuchung – Arbeitsplätze als Argument für den Bau – Eintritt in die Bürgerinitiative Schwandorf 1985 – Informationsveranstaltungen – positive und negative Reaktionen der Bevölkerung in Weiden – Haltung des Bischofs Manfred Müller in Regensburg – Rodung – Errichtung des Hüttendorfs – breite Unterstützung der Protestaktionen durch Oberpfälzer Bevölkerung (Lebensmittel und Unterkünfte) – Sonntagsspaziergänge zum Baugelände – Beschädigung des Bauzauns – heftige Diskussionen über Gewaltanwendung – Sachbeschädigung – Berichterstattung in den Medien – tendenziöse Berichterstattung des Bayerischen Rundfunks (BR) – Beschimpfung als "Terroristen" und "Chaoten" durch die Presse – Anhörung zur WAA im Bayerischen Landtag – Räumung des zweiten Hüttendorfs 1986 – Großdemonstration Ostern 1986 – Einsatz von CN/CS-Gas – Wasserwerfer – Reaktorunfall von Tschernobyl führte zu breiterer Unterstützung – gezielte Provokationen durch Polizisten – Polizeigewalt – "Widerstandsfrühstück" 1987 – Verhaftungen nach Blockade – Gerichtsverfahren – Revision durch den Staatsanwalt – hohe Kostensteigerung der WAA aufgrund von Bauverzögerungen durch den anhaltenden Protest – Tod von Franz Josef Strauß 1988 – Anti-WAA-Festival in Burglengenfeld – Ende der Bauarbeiten 1989 – Verlegung der WAA nach Frankreich (La Hague) – Politisierung der Menschen durch den Protest – Rechtsbeugung des Staates im Fall der WAA – Instrumentalisierung der Polizei – Schwierigkeiten des Ehemannes im Lehrerberuf aufgrund von Stellungnahmen gegen die WAA.

Daten

Art:
Thematisches Zeitzeugeninterview
Dauer:
0:45 h
Aufnahmedatum:
15.03.2014
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.