Zeitzeugen berichten

Stefan Dettl Musiker; Bandleader von LaBrassBanda

Signatur
zz-2170.05
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Dr. Michael Bauer)
Referenzjahr
2025

In diesem Ausschnitt kritisiert Stefan Dettl die professionelle Musikkultur Bayerns, die vor allem jungen bayerischen Künstlern schade. Zudem plädiert er für ein größeres zivilgesellschaftliches Engagement in Bayern. 

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Journalistisches Zeitzeugeninterview mit Stefan Dettl, geführt am 09.02.2025 in Surberg, über Kindheit und Jugend in einer Musikerfamilie, seine musikalische Ausbildung, die Anfänge von LaBrassBanda, die musikalische Vielfalt der Band, seine Kritik an der professionellen Musikkultur Bayerns, seine Wahrnehmung der bayerischen Lebensart sowie über zivilgesellschaftliches Engagement in Bayern.

Biogramm

Geboren wurde Stefan Dettl 1981 in Traunstein. Kindheit und Jugend verbrachte er im nahen Grassau. Nach Unterricht an der Gitarre und auf der Trompete, nach Aufnahme des erst Vierzehnjährigen in verschiedenen Kapellen, Bands und Jugendsymphonieorchestern sowie nach ersten erfolgreichen Tourneen studierte Dettl am Richard-Strauss-Konservatorium München und anschließend an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz Trompete. Seine besondere Leidenschaft galt der Barockmusik. Diszipliniert, ehrgeizig und erfolgreich, wandte sich Stefan Dettl dennoch vom Berufsbild eines „klassischen“ Orchestermusikers ab, studierte bei „Jazz-Professor“ Claus Reichstaller und entschied sich für seine Jugendlieben, Hardrock und freie Improvisation, immer mit Nähe zum Publikum. Seinen Wehrdienst hatte der Trompeter beim Luftwaffenmusikkorps 1 in Neubiberg abgeleistet, bevor er mit dem Freigeist und Tubisten Andreas Martin Hofmeir 2007 die bald als Kultband geltende Gruppe LaBrassBanda ins Leben rief. Texte auf Bairisch, alternierend mit virtuosem Trompetenspiel, das charakterisiert Stefan Dettl – den Solomusiker, Komponisten, Texter, Produzenten, Organisator, Verleger der Kulturzeitschrift „MUH“, Frontmann und Profimusiker. Bayerische Musik versteht er als Element der Weltmusik, bayerische Lebensart lebt er privat am Surberg und musikalisch an der Trompete auf internationalen Bühnen vor.

Inhalte

Geboren 1981 – Gründe für das Singen in bairischer Mundart – Charakteristika der bairischen Sprache – Eigenart österreichischer Musikkultur – Bewunderung für Fredl Fesl und die Biermösl Blosn – Kulturverschlossenheit in Bayern – Mangelnde Präsenz bayerischer Musiker in bayerischen Radiosendungen – Radiolandschaft in Österreich und Frankreich – Interesse an verschiedenen Musikrichtungen – Anekdote zu einem Festival in Estland – Musikalische Vielfalt bei LaBrassBanda – Professionalisierung von LaBrassBanda und Soloprojekte – Enttäuschender Berufseinstieg nach dem Musikstudium – Entstehungsgeschichte von LaBrassBanda – Bedeutung von Andreas Martin Hofmeir für LaBrassBanda – Musikmanagement bei LaBrassBanda – Bayerische und internationale Einflüsse auf LaBrassBanda – Begeisterung für die Brass-Band-Szene von New Orleans – Verständnis von guter Musik – Kritik an leidenschaftsloser Musik – Abgesagter Auftritt bei Florian Silbereisen – Produktion einer „Yoga Symphony“ während der Corona-Pandemie – Kindheit und Jugend in einer musikalischen Familie – Besuch der Musikschule in Grassau – Reisen mit dem Jugendsymphonieorchester – Musik als Ventil in der Pubertät – Auftritte mit Familienmitgliedern in einer Blasmusikgruppe – Bedeutung der Resonanz des Publikums – Studium der klassischen Trompete am Richard-Strauss-Konservatorium München – Dienst im Luftwaffenmusikkorps der Bundeswehr in Neubiberg – Jazztrompete-Studium an der Hochschule für Musik und Theater in München – Förderung durch Till Hofmann und Auftritt auf dem Passauer Eulenspiegel Zeltfestival – Heimat im ländlichen Raum als Rückzugsort – Rückgang des gesellschaftlichen Miteinanders in Bayern – Wertschätzung des Miteinanders – Präsenz bayerischer Gegenwartskultur im Radiosender „BUH“ und im Magazin „MUH“ – Vergleich zwischen der bayerischen Lebensart in Oberbayern, Franken und der Oberpfalz – Menschlichkeit in der Stadt und auf dem Land – Anekdote aus Neuseeland zum Umgang mit Tracht – Gemeinschaftsfördernde Bedeutung der Tracht – Vergleich zwischen dem Leben von Musikern heute und in der Vergangenheit – Kritik am Begriff des Heimatsounds – Kritik an der professionellen Musikkultur in Bayern – Verschiedene Spezialisierungen von Künstlern – Wandel im Umgang mit Technik und Musik – Kritik an der medialen Dauerpräsenz von Politikern und Appell für mehr zivilgesellschaftliches Engagement. 

Daten

Art:
Journalistisches Zeitzeugeninterview
Dauer:
1:00 h
Aufnahmedatum:
09.02.2025
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Dr. Michael Bauer

Kamera: Thomas Rothneiger