Im hier gezeigten Ausschnitt beschreibt Josef „Peppi“ Bachmaier das Fraunhofer Theater als Treffpunkt linker Gruppierungen, die dort teilweise staatlich überwacht wurden. Zudem schildert er, wie auch die Grünen zur Zeit ihres ersten Bundestagseinzugs 1983 im Fraunhofer eine zentrale Anlaufstelle hatten.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Journalistisches Zeitzeugeninterview mit Josef „Peppi“ Bachmaier, geführt am 24.06.2023 in München, über seine Kindheit im München der Nachkriegszeit, seine Erfahrungen als Antiquitätenhändler, das Metzgereisterben, seine Zusammenarbeit mit vielen Geschäftspartnern und Kulturschaffenden, seine zahlreichen Kulturlokale und insbesondere das Theater im Fraunhofer, das Fraunhofer als ehemaliger Treffpunkt der Grünen, seinen Weg zum eigenen Festzelt auf dem Münchner Oktoberfest sowie über seinen Umgang mit der Corona-Pandemie.
Biogramm
Geboren 1947 in Münchens Isarvorstadt. Grundschule; Metzgerlehre; autodidaktischer Kunst- und Antiquitätenkenner; Beteiligung an zahlreichen Kunstprojekten und gastronomischen Betrieben von Cafés über Wirtshäuser, einem Oktoberfestzelt bis hin zum Hotel „Mariandl“ in München.
Inhalte
Geboren 1947 – Anekdote zum Erhalt eines Nachlasses von einem im Boxeraufstand aktiven Arzt – Sammler Alois Sittinger – Beziehung zum Sammler Florian Dering – „MUH“ als erstes Kulturlokal Bachmaiers gemeinsam mit Uwe Kleinschmidt – Geschäftspartner Werner Winkler und Uwe Kleinschmidt – Aufteilung von MUH, Drehleier und Fraunhofer zwischen Kleinschmidt, Winkler und Bachmaier – Anekdoten zum Geschäftspartner Wolfgang Nöth – Zusammenarbeit mit Nöth – Übernahme des Fraunhofer Theater durch Bachmaier – Beziehung zum Münchner Stadtteil Schwabing – Überwachung linker Gruppierungen im Fraunhofer – Fraunhofer als ehemalige Zentrale der Grünen – Kreativität von Kleinschmidt – Charakterisierung des Kabarettisten und Schauspielers Jörg Hube – Zusammenarbeit Hubes mit Nöth im Fraunhofer Theater – Rolle des Fraunhofer für Künstler – Sorgloses Spielen als Kind in der Nachkriegszeit in München – Erkundungen und Sammeln von Kriegsresten in der Kindheit – Fleischnachfrage in der Metzgerei des Vaters in den 1950er-Jahren in München – Tierwohlorientierter Schlachtungsvorgang des Vaters – Gründe für das Metzgereisterben – Reisen nach dem Tod des Vaters – Anfeindungen gegenüber Metzgern – Kritik an der Massentierhaltung – Kritik an der veganen Substituierung von traditionellen Fleischgerichten – Ausbildung von Bachmaiers Sohn – Fehlende Rentabilität als Grund für das Metzgersterben – Kritik an der Massenproduktion von Backwaren – Bachmaiers Jugendbande in der Münchener Morassistraße – Anfänge bei den Pfadfindern – Betreuung französischer Pfadfinder als Jugendleiter bei den St. Georgs-Pfadfindern und Einladung durch diese nach Nizza – Arbeit in einer Werkstatt und Erkenntnisgewinn durch den Austausch mit Kunden – Herstellung und profitabler Verkauf von Schmuck und Lederwaren – Anfänge und Entwicklung des Antiquitätengeschäfts – Künstler und Gäste des MUH – Übernahme und Wiederaufbau des Fraunhofer – Studenten als Gäste des Fraunhofer – Wandel der studentischen Lebensweise – Gründe für die anfängliche Ablehnung des Angebots zur Festzeltleitung auf dem Oktoberfest – Bedingungen für die spätere Zusagen zum eigenen Oktoberfestzelt – Unattraktivität der Fraunhofer Straße – Kritik am Bau unbezahlbarer Wohnungen in München – Kritik an der dysfunktionalen Stadtpolitik am Beispiel der Anlage von Spielplätzen – Wandel in der Freizeitnutzung der Isar in München – Umgang mit der Corona-Pandemie – Köche des Fraunhofer – Rolle des Personals in der Gastronomie – Personal des Fraunhofer – Gründe für den Verkauf des Café Neuhausen – Bedauern des Wirtshaussterbens.
Daten
Interview: Dr. Michael Bauer
Kamera: Thomas Rothneiger