Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Wilhelm Ammon über die Zusammenarbeit mit Grete Schickedanz, ihren Einsatz für die Erhaltung von Arbeitsplätzen bei der Firma Quelle sowie die Vorteile eines Familienunternehmens.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Wilhelm Ammon, aufgenommen am 26.07.2017 in Fürth, über seinen Ausbildungsweg, seinen Einstieg bei der Firma Quelle, die Tätigkeiten in den Abteilungen für Beleuchtung und Elektronik, die Lebensleistung des Ehepaars Schickedanz, die Quelle-Eigenmarken, seine Berufung in den Vorstand des Unternehmens, das Versandzentrum in Leipzig, sein Ausscheiden aus dem Unternehmen und die Gründe für das Ende des Konzerns.
Wilhelm Ammon wurde 1941 geboren und absolvierte eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann. Nach kurzer Berufstätigkeit bei der Firma Merkur in Nürnberg und Horton in Düsseldorf trat er 1962 als Einkaufs-Substitut in das Unternehmen Quelle ein. 1963 wurde Wilhelm Ammon Einkäufer für Beleuchtungskörper, ein Jahr später wurde ihm die Position des Zentraleinkäufers für Elektro-Kleingeräte übertragen. 1971 stieg er zum Bereichsleiter für die Unterhaltungselektronik auf und erhielt 1980 die Verantwortung für den Direktionsbereich Technik. 1986 wurde Wilhelm Ammon nach einer Umorganisation des Unternehmens in den Vorstand des Unternehmens berufen war verantwortlich für den gesamten Technik- und Elektronikbereich. 1990 bekam er noch den Aufgabenbereich Hartwarengruppe und Möbel, die Foto-Quelle, den Technischen Kundendienst sowie die Versender Selektra und Contaplan hinzu. 1997 schied Wilhelm Ammon nach 35 Jahren aus dem Unternehmen Quelle aus.
Inhalte
Geboren 1941 – Besuch der Volksschule – Tätigkeit bei der Firma Merkur in Nürnberg und Düsseldorf – 1962 Wechsel zur Firma Quelle – Arbeit als selbstständiger Einkäufer in der Abteilung für Beleuchtung – Wechsel in den Bereich Kleingeräte und Unterhaltungselektronik – Innovation von Eigenmarken – Verhandlungen mit Herstellerfirmen – Einführung der "Qualitätsnorm 2000" im Jahr 1986 (Prüfung der Qualität der angebotenen Artikel) – Tätigkeitsfelder als Bereichsleiter für Unterhaltungselektronik – Stellenwert der Quelle-Warenhäuser – Konsequenzen für das Unternehmen durch den Tod von Gustav Schickedanz 1977 – Verhältnis des Ehepaars Schickedanz zu den Angestellten – Rolle der Gewerkschaft innerhalb des Konzerns – Charakterisierung von Grete Schickedanz – Vorteile durch den Status des Familienunternehmens – Leiter des Direktionsbereichs Technik ab 1980 – Ablauf des Einkaufs – Verkaufszahlen der Quelle-Eigenmarken – Rolle des Einkaufs im Jahresverlauf – Umgang mit der Quelle-Preisgarantie – Gestaltungsprinzipien des Quelle-Katalogs – Vorgaben des Ertrags pro Katalogseite – Weiterführung erfolgreicher Produkte – Organisatorische Veränderungen durch die Kostenanalyse der Firma McKinsey 1986 – 1986 Berufung in den Vorstand – Größe und Umfang des Kundendienstes – Ehrungen nach 25 Dienstjahren 1987 – Erstmalige Einsetzung eines externen Managers 1987 als Zäsur in der Firmenpolitik – Engagement von Grete Schickedanz im Textilbereich – Prägung des Modegeschmacks in der Bundesrepublik während der 1960er- und 1970er-Jahre – Entstehung logistischer Herausforderungen durch die deutsche Wiedervereinigung – Vorteile des neuen Versandzentrums Leipzig ab 1994 – Anzahl der Beschäftigten innerhalb des Versandzentrums – Auswirkungen des Todes von Grete Schickedanz 1994 auf das Unternehmen – 1997 Ausscheiden aus dem Unternehmen – Bedeutung des Endes der Firma Quelle für die langjährigen Mitarbeiter – Ursachen für die Insolvenz des Konzerns – Heutiger Stellenwert des Versandhandels – Beschreibung der Lebensleistung des Ehepaars Schickedanz – Quelle als passendes Unternehmen für die Zeit des "Wirtschaftswunders" in den 1950er- und 1960er-Jahren – Stellung des Konkurrenten Otto-Versand zur Firma Quelle – Persönliches Bild von Bayern – Persönliche Meinung zur Flüchtlingspolitik der Bundesrepublik Deutschland seit 2015.