Zeitzeugen berichten

Karl-Otto Saur Journalist, Publizist

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zz-1223.01
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Haus der Bayerischen Geschichte [Georg Schmidbauer M.A.]

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Karl-Otto Saur über den Strukturwandel seines Heimatdorfes Pullach seit den 1950er-Jahren.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Karl-Otto Saur im Rahmen des Projekts Wiederaufbau und Wirtschaftswunder, geführt am 15.10.2008 in Ebershausen, über den Umgang mit der NS-Vergangenheit seines Vaters, seine Laufbahn als Journalist und Publizist, die Veränderungen im Lebensalltag seit den 1950er-Jahren und die Auseinandersetzungen der 68er mit der Elterngeneration.

Biogramm

Karl-Otto Saur wurde 1944 geboren. Er war von 1966-1969 Gesellschafter des Saur-Verlages, absolvierte dann eine Ausbildung an der Münchner Journalistenschule. In den Jahren 1975 bis 1989 war Saur Leiter der Medienredaktion der Süddeutschen Zeitung, daneben sammelte er Erfahrungen als Ressortleiter beim Spiegel in Hamburg. Seit 1995 ist Saur Mitglied der Wettbewerbsleitung des Adolf-Grimme-Preises und seit 2000 Leiter des Fernsehfilm-Festivals in Baden-Baden.

GND: 121689166

Inhalte

Geburt im März 1944 in Günzdorf bei Berlin – Landflucht wegen Luftangriffen, Creussen, Kempfenhausen – nach Kriegsende in Düsseldorf, Geschwister – 1949 Pullach, kleines Holzhaus, Krankenhausaufenthalt der Mutter – Rückkehr des Vaters aus der Gefangenschaft – Vater: Karl Saur, NS-Vergangenheit, Staatssekretär im Rüstungsministerium, Albert Speer – Schulzeit, Mutter, Stubenhocker, Hörspiele des Bayerischen Rundfunks (BR) – Gymnasium Icking, Schulgeld – ARD-Dokumentation über Konzentrationslager, Religionslehrer, Verdrängung in den 1950er-Jahren – Rolle des Vaters in der NS-Zeit, Ansehensverlust, Ritterkreuzträger, Telefonat mit Adolf Hitler, Instandsetzung von Rüstungsbetrieben, Dora-Mittelbau – Vater erst mit fünf Jahren kennengelernt, Prügel, Choleriker – Pleite der Firma des Großvaters in der Weltwirtschaftskrise – Falschsingen im Schulchor, Milchverkauf, Schülerakten, Einstellung der Lehrer – Aufbau der Schule, Isartal – Unterrichtsausfälle heute – Prägung der Lehrer durch den Krieg – mediale Wahrnehmung, Radio, Illustrierte – Fernseher bei einem Freund 1962, Vorbild: Max Schulze-Vorberg – Dorfkino, „Das Haus in Montevideo“, prägende Filme, Edgar Reitz, Volker Schlöndorff, „Jakobowsky und der Oberst“ – Bertelsmann-Lesering, Bücher, Kurt Tucholsky, Carl von Ossietzky, Ferdl Weiß, Max Raabe, Hermann Leopoldi, Bally Prell, Fred Rauch, Ingmar Bergmann – 1972-1989 Medienredakteur bei der Süddeutschen Zeitung – Verlag des Vaters, Lehre, Bruder, Verlagskaufmann, Übergabe der Firma – geringes Gehalt, Nebentätigkeiten, BR, andere Zeitungen – „Spiegel“ – kollektive Chefredaktion, Hans Heigert, Hugo Deiring – Lokalredaktion, Rathausreporter – Berichte rund ums Fernsehen, Kritiker: Karl-Heinz Kramberg – Redaktionsarbeit – Nachrufe – Wechsel der Chefredaktion 1985, Dieter Schröder – Brief an den Verleger, Einmischung in Redaktionsarbeit – Kündigung – Feuilletonchef bei der Abendzeitung, Boulevard – Ressortleiter beim „Spiegel“ – Selbstständigkeit in München – Ressortleiterkonferenz, Artikel über Manfred Stolpe, Stasivergangenheit, Kollektiv beim „Spiegel“, Werner Funk, Entscheidung über Artikel nur vom Chefredakteur – Service-Dienste für Medien, Buchreihen, Leitung des Fernsehfilmfestivals in Baden-Baden, Hans Abich – Adolf Hitler, Redestil, Vater verehrte Hitler, Rüstungsgespräche, Rastenburg, Wolfsschanze – Besuch im Kriegsgefangenenlager, Amerikaner, Tante wanderte aus, Paket mit Süßigkeiten und Kaffee – Organisation Gehlen, Robert-Heß-Siedlung, unterirdisches Hauptquartier, Bahnanschluss, Bunkergelände, neue Kinder in der Schule – AFN, Rock’n’Roll – neue Kleidung nach Erbschaft, Jeans – 1977 New York, 1982 Alabama, Reiseredaktion, Verhältnis zu Amerika – Wirtschaftsaufschwung, kein Auto, einfache Ausstattung des Häuschens, Versitzgrube, Pullach heute – Heirat, Mitschülerin, eigene Wohnung mit 21, 1965, Moosach, Kinder, Wolfratshausen, München, Edmund Stoiber – Kinderfunk, Theodor Eschenburg, Walter Jens, Bildzeitung, Die Zeit – erster eigener Fernseher 1966, Eberhard Fechner – Musik, Beatles, Fischer-Dieskau, Hermann Prey, Leonard Cohen, Kris Kristofferson – Sparsamkeit, Reparaturen – erstes Moped, Opel Rekord, Gebrauchtwagen, Autos – Konfessionsschule, Zugezogene, Dialekt, Hochdeutsch, Bayrisch, Biermösl Blosn, Gisela Schneeberger, Jo Baier – Hamburg, Herbert Riehl-Heyse, Wohnung in Wandsbek – Jusos, Eintritt in die SPD 1967, Bundestagswahlen, Willy Brandt, Konflikte mit dem Bürgermeister, Georg-Karl Ackermann, 1968er, Hans-Jochen Vogel, Hans Krolow – 1950er Jahre, materieller Aufstieg, weinerliche Generation, 68er-Debatte über Schuld der Elterngeneration, Joachim Kaiser – technische Entwicklung, Internet.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
2:50 h
Aufnahmedatum:
15.10.2008
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.