Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Norbert Hanke über den Beschuss von Eining durch die Amerikaner, die kurzen Kämpfe mit einer SS-Einheit und den Brückenschlag über die Donau.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Thematisches Zeitzeugeninterview mit Norbert Hanke, aufgenommen am 15.04.2013 in Regensburg, über seine Flucht vor der Roten Armee, das Kriegsende 1945 in Eining und die Nachkriegszeit in Regensburg.
Biogramm
Geboren wurde Norbert Hanke 1936 in Breslau. Sein Vater war Bauingenieur bei der Reichsautobahn und seine Mutter betrieb ein Café. Norbert Hanke hat eine Schwester und einen Bruder, er selbst ist das jüngste Kind. Bis 1945 verbrachte er seine Kindheit in Breslau. Während sich der Vater kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs beim Volkssturm melden musste, floh die Familie in einem Flüchtlingstreck durch Sachsen über Hoyerswerda bis nach Neustadt an der Donau. Die Flüchtlinge wurden mit einem Ochsenfuhrwerk auf die umliegenden Bauernhöfe verteilt und getrennt untergebracht. So kam Norbert Hanke in das Dorf Eining, wo er den Einmarsch der Amerikaner miterlebte. Viele der Brücken über die Donau wurden gesprengt, aber in Eining gelang es den Amerikanern, den Fluss zu überqueren. Ende 1946 kam der Vater aus russischer Kriegsgefangenschaft frei. Er bekam eine Stelle als Ingenieur bei den Amerikanern in Regensburg. Norbert Hanke absolvierte 1955 die Mittlere Reife und anschließend eine Maurerlehre in Regensburg. Danach ging er aufs Polytechnikum und wurde 1960 Ingenieur. 1961 heiratete Norbert Hanke. Er arbeitete bei einer Behörde, dann in verschiedenen deutschen Bauunternehmen. Sechs Jahre verbrachte er außerdem als Ingenieur mit seiner Familie in Kamerun. Im Jahr 2000 ging er in Ruhestand.
Inhalte
Geboren in Breslau 1936 – Flucht vor der russischen Front bis nach Hoyerswerda – nach kurzem Aufenthalt Flucht nach Neustadt an der Donau – Verteilung der Flüchtlinge auf die umliegenden Dörfer – Ankunft in Eining – Tieffliegerangriffe der Amerikaner 1945 – Erlebnis der Bombenangriffe auf Dresden im Februar 1945 – Arbeit für die Bauern in Eining als Gegenleistung für Lebensmittel – schnelle Integration – Erlernen des bayerischen Dialekts wichtig für Integration – Vater konnte nicht fliehen – Teilnahme am Volkssturm in Breslau – Brände nach Tieffliegerangriffen – Widerstand der SS in Eining gegen die Amerikaner – Granatenbeschuss – Einmarsch der Amerikaner – Suche nach frischen Eiern – Errichtung eines Lagers der Amerikaner in Eining – gegenseitiger Austausch – großer Brand nach Explosion von Munitionsvorräten – Angst vor den Amerikanern – Druck durch die SS – Abgabe aller Waffen und Munition – Spiele mit Munition und Verletzungen – Süßigkeiten als Geschenke der Amerikaner an die Kinder – amerikanisches Lager für mehrere Wochen in der Nähe von Eining – Bau einer Brücke über die Donau – plötzlicher Abzug – Besuch der Schule in Regensburg – Errichtung von Notstandsküchen – schlechte Wohnungssituation in Regensburg – Beschlagnahmung von Wohnungen durch die Amerikaner – Arbeit des Vaters für die Amerikaner aufgrund von Englischkenntnissen – Umzug nach Regensburg mit einem amerikanischen LKW – Rationierung der Lebensmittel und Lebensmittelmarken – Bayern als neue Heimat nach der Flucht.
Daten
Interview: Reiner Holzemer
Kamera: Reiner Holzemer