Im hier gezeigten Ausschnitt erläutert Sr. Margit Bauschke, weshalb sie sich für das Leben als apostolische Missionsdominikanerin entschieden hat. Außerdem schildert sie, wie im Kloster Schlehdorf seit den 1990er-Jahren hierarchische Leitungsstrukturen aufgebrochen wurden, wobei sie auf den dominikanischen Gemeinschaftsgedanken und ihre Rolle als Koordinatorin in Schlehdorf eingeht.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Journalistisches Zeitzeugeninterview mit Sr. Margit Bauschke, geführt am 28.05.2024 in Schlehdorf, über ihre Motivation für ein Leben als Missionsdominikanerin, die Entstehung der Missionsdominikanerinnen und des Klosters Schlehdorf, die Tätigkeit der Missionsdominikanerinnen in Südafrika, die Gemeinschaft der Missionsdominikanerinnen in Schlehdorf, den Verkauf des Klosters Schlehdorf 2019, den Umgang der Kirche mit dem Missbrauchsskandal, die heutige Nachfrage nach Spiritualität sowie über die Nachwuchssituation in den geistlichen Ordensgemeinschaften.
Biogramm
Sr. Margit Bauschke, OP, geboren 1954 in Singen, ist Krankenschwester, Feldenkraislehrerin und geistliche Begleiterin. 1974 trat sie in die Kongregation der Missionsdominikanerinnen in Schlehdorf ein. Nach der Ordensausbildung absolvierte sie die Ausbildung zur Krankenschwester und Pflegedienstleiterin. 1998 schloss sie den dreijährigen Lehrgang zur Feldenkraislehrerin ab und absolvierte von 2005 bis 2007 das GCL Seminar (Gemeinschaft christlichen Lebens) für Exerzitien- und Geistliche Begleitung. In der Gemeinschaft in Schlehdorf hat sie Aufgaben in der Klosterleitung sowie im Team der Leitung der Niederlassung. Sie unterrichtet die Feldenkrais-Methode in Gruppen- und Einzelarbeit. Die geistliche Begleitung von Menschen auf ihrem Lebensweg ist ihr ein wichtiges Anliegen.
Inhalte
Geboren 1954 – Gründung des Klosters Schlehdorf durch vier Missionsdominikanerinnen 1904 – Gründung der Missionsdominikanerinnen 1877 in Südafrika – Klosteraufbau – Verbindung der Missionsdominikanerinnen in Schlehdorfzu den monastischen Dominikanerinnen im Kloster St. Ursula in Augsburg – Gründe für die Mission der Dominikanerinnen in Südafrika und den Aufbau eines Klosters in Schlehdorf – Gründung der Missionsdominikanerinnen im südafrikanischen King William’s Town – Bildung von Buren-Kindern in Südafrika durch Dominikanerinnen – Motivation für das Leben im Missionsorden – Ordensausbildung und Mission in Südafrika bei Novizinnen – Frühe Zweifel am Klosterleben – Krankenschwesterausbildung bei Benediktinerinnen in Tutzing – Entscheidung für das Apostolische der Missionsdominikanerinnen – Ausbildungen und Tätigkeiten im Pflege- und Fortbildungsbereich – Hierarchiefreie Leistungsstrukturen im Kloster Schlehdorf seit den 1990er-Jahren – Bedeutung von Gemeinschaft für die Dominikanerinnen in Schlehdorf – Feldenkrais-Ausbildung – Leitung des Klosters als Team – Ursprüngliche Missionsidee der Missionsdominikanerinnen – Gründung der ersten Schule in Südafrika für schwarze und weiße Kinder und Mission während des rassistischen Apartheid-Systems – Austausch mit der südafrikanischen Kirchenkultur – Einstellung zur katholischen Kirche in Europa – Einstellung zum Synodalen Weg – Teilhabe von Frauen in der Kirche – Kritik an der Bürokratie in der Kirche – Gründe für Kirchenaustritte – Kritik an der formalen Durchführung religiöser Rituale – Sehnsucht nach Spiritualität – Heutige Distanz zum Kirchenleben – Umgang der Kirche mit dem Missbrauchsskandal – Umgang in den Orden mit sexuellem Missbrauch und Machtmissbrauch – Vernetzung zwischen den Orden und innerhalb der Dominikanerinnen – Gemeinschaft und strukturierter Alltag der Dominikanerinnen 1974 – Allmähliche Verkleinerung der Gemeinschaft in Schlehdorf – Schwere Entscheidungsfindung und Gründe für den Verkauf des Klosters Schlehdorf – Verkauf des Klosters zusammen mit der Immobiliengesellschaft Pro Secur – Erhalt des dominikanischen Ideals als Verkaufskriterium – Verkauf des Klosters an die Baugenossenschaft WOGENO und Entstehung eines Cohauses – Denkmalschutz als Einschränkung beim Verkauf des Klosters – Gründe für den Verkauf an die WOGENO – Austausch der Dominikanerinnen mit den Bewohnern des Cohauses – Heutiges Leitungsteam der Dominikanerinnen in Schlehdorf – Religiöse Orientierungsprogramme für Jugendliche – Nachwuchssituation in den geistlichen Ordensgemeinschaften – Bestimmende Elemente des Ordenslebens.
Daten
Interview: Dr. Michael Bauer
Kamera: Thomas Rothneiger