Dr. Thomas Grüneberg thematisiert das unternehmerische Risiko als freiberuflicher Arzt und die Vorteile einer Anstellung in einem MVZ. Er plädiert für Alternativmodelle, die trotz Mangel an Ärzten und Medizinischen Fachangestellten die medizinische Versorgung im ländlichen Raum gewährleisten können.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Journalistisches Zeitzeugeninterview mit Dr. Thomas Grüneberg, geführt am 10.06.2024 in Lauf, über seine Tätigkeiten als Gesundheitsmanager am Klinikum Nürnberg, die Übernahme der Krankenhäuser Nürnberger Land durch das Klinikum Nürnberg, die Schließung des kommunalen Krankenhauses Hersbruck, die Gründe für den Ärztemangel, die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum, das deutsche Medizinstudium und Gesundheitssystem im internationalen Vergleich, die Bedeutung der privaten Krankenversicherung für das Gesundheitssystem sowie über seine Erfahrungen während der Corona-Pandemie.
Biogramm
Dr. Thomas Grüneberg wurde 1964 in Herne geboren. Medizinstudium und Ausbildungsjahre in Lübeck, Würzburg, Freiburg, London und Nürnberg. Ab 1997 war Dr. Grüneberg am Klinikum Nürnberg als Internist mit Schwerpunkt Nephrologie auf dem „Campus Süd“ tätig. MBA in Großbritannien. Ab 2007 im Stab des Vorstandes. Von 2017 bis zum 31. März 2024 einer der beiden Geschäftsführer der Tochtergesellschaft „Krankenhäuser Nürnberger Land GmbH“. Ab 01.04.2024 Ärztlicher Leiter am KfH, Nierenzentrum Fürth.
Inhalte
Geboren 1964 – Rolle von Ärzten und Gesundheitsmanagern in deutschen Krankenhäusern – Gründe für die Aufgabe der Position als Gesundheitsmanager am Klinikum Nürnberg – Tätigkeit als Bereichsmanager im Herz-Gefäß-Zentrum und Eltern-Kind-Zentrum des Klinikums Nürnberg – Übernahme der kommunalen Krankenhäuser Nürnberger Land durch das Klinikum Nürnberg – Gründe für die Schließung des Krankenhauses Hersbruck: Größe des Krankenhauses, Personalmangel und unrentable Sanierungsbedingungen – Investitionen in die größeren Krankenhäuser Lauf und Altdorf statt in Hersbruck – Reaktionen auf die Schließung des Krankenhauses Hersbruck – Wenige Studienplätze und fachliche Spezialisierungen als Gründe für den Ärztemangel – Bedürfnis nach Teilzeitarbeit – Alternative Berufsfelder für Ärzte – Bürokratische und wirtschaftliche Herausforderungen für Ärzte auf dem Land – Erwartungsdruck und unattraktive Arbeitszeiten als Hausarzt im ländlichen Raum – Freiberuflichkeit oder Anstellung in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) – Attraktivität des Nürnberger Lands – Risiko einer Praxisgründung – Mangel an medizinischen Fachangestellten – Alternativmodelle für die Gesundheitsversorgung auf dem Land – Plädoyer für differenzierten internationalen Austausch in der Medizin – Erhöhung der Attraktivität des Medizinstudiums in Deutschland – Kritik am Zulassungs- und Qualifikationsverfahren – Internationale medizinische Standards und nationale Unterschiede im Gesundheitssystem – Hierarchien und Ausbildung in britischen Krankenhäusern – Bürokratie in amerikanischen Krankenhäusern – Plädoyer für ein neues Abrechnungssystem in der Gesundheitsversorgung – Technische Innovationen zur Bürokratiebekämpfung – Herausforderungen bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen – Zusammenspiel von Daseinsvorsorge und Wirtschaftlichkeit in kommunalen Krankenhäusern – Plädoyer für die Vorhaltekostenabdeckung für kommunale Krankenhäuser – Ideales Finanzierungsmodell für Krankenhäuser – Plädoyer für die Organisation von Gewerkschaften in Krankenhäusern unabhängig von Spartengesellschaften – Voraussetzungen der Vernetzung von Krankenhäusern im Drei-Stufen-Modell – Zusammenarbeit der Krankenhäuser Nürnberger Land mit dem Klinikum Nürnberg während der Corona-Pandemie (Covid19) 2020/21 – Zusammenarbeit in Krisenstabssitzungen in Lauf während Corona – Anekdote zur Desinfektionsmittelbeschaffung während der Pandemie – Tief- und Höhepunkte während der Pandemie – Aufarbeitung der Corona-Pandemie – Vorsicht bei der Infektionsvorsorge während der Pandemie – Einstellung zur privaten Krankenversicherung – Charakteristika eines guten Arztes – Reiz am Beruf des Arztes.
Daten
Interview: Dr. Michael Bauer
Kamera: Thomas Rothneiger