Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Horst Haitzinger über sein persönliches Bild von Bayern, seine Zuneigung zu München, die bayerische Küche und die Kultur in Bayern sowie über Bayern als Marke.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Horst Haitzinger, aufgenommen am 23.05.2018 in München, über seine Kindheit und Jugend, den Beginn seiner künstlerischen Ausbildung, das Zeichnen von politischen Karikaturen, sein persönliches Bild von Bayern, Bayern als Marke, die Prägung des künstlerischen Bilds von Bayern, Bayern als Sehnsuchtsort, sowie über die Auswirkungen der politischen Kontinuität für Bayern.
Biogramm
Horst Haitzinger wurde am 19.06.1939 in Eferding, Österreich, geboren. Seine künstlerische Ausbildung begann er an der Kunstgewerbeschule in Linz, anschließend folgten zwölf Semester Studium der Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste in München. Bereits als junger Student veröffentlichte Horst Haitzinger 1958 seine ersten Karikaturen für die satirische Zeitschrift Simplicissimus. Seit 1963 ist er freiberuflich als Karikaturist tätig und arbeitet für viele renommierte Tageszeitungen und Zeitschriften. 27 Jahre lang arbeitete er z.B. für die Zeitschrift Bunte und mehrmals wählte die Zeitschrift Der Spiegel Karikaturen von ihm als Titelblatt aus. Bekannt wurde er als „Meister des deftigen Strichs“, der in einem unverwechselbaren Stil das bundesrepublikanische politische Geschehen treffsicher und mit beißender Ironie zu karikieren versteht. Über 15.000 Zeichnungen entstammen bisher seiner spitzen Feder. In Ausstellungen zeigt er seine Zeichnungen und Ölbilder. Horst Haitzinger zählt Wilhelm Busch zu seinen Vorbildern. Für seine Karikaturen kann er auf eine reiche Kenntnis literarischer und bildnerischer Vorlagen zurückgreifen.
Inhalte
Kindheit und Jugend in Eferding (Österreich) Studienzeit an der Kunstgewerbeschule Linz – Aufnahme an der Akademie der Bildenden Künste in München – Faszination durch die Karikaturen in der Wochenzeitschrift „Simplicissimus“ – Kontaktaufnahme zum Chefredakteur Udo Iffland – Anfertigen von Zeichnungen für das Titelblatt des „Simplicissimus“ – Beschreibung des eigenen Zeichenstils – Orientierung an Vorbildern – Umwelt und Natur als künstlerisches Themenfeld – Rückgriff auf bestimmte Körpermerkmale bei der Zeichnung von Karikaturen – Kriterien eines guten Karikaturisten – Schilderung des Tagesablaufs – Darstellung von Begriffen in Karikaturen – Voraussetzung eines bestimmten Wissenstandes der Leser – Verzicht auf explizite Argumentationen in Karikaturen – Grenzen in der Darstellung des Karikierten – Facettenreichtum des Aufgabenbereichs eines Karikaturisten – Anregung des Publikums zum eigenständigen Nachdenken – Politische Einstellung – Anspruch auf Kontinuität im eigenen Zeichenstil – Erfolg der eigenen Bücher – Beschäftigung mit Ölmalereien – Haltung gegenüber vermittelnd agierenden Politikern – Persönliches Bild von Bayern – Wertschätzung des bayerischen Essens und der Kultur – Bayern als Marke – Beschreibung des Images von Bayern – Verknüpfung von Bayern mit dem Begriff des Mythos – Bayern als Kulturstaat – Existenz einer spezifisch bayerischen Identität – Speziell bayerische Eigenschaften – Zugehörigkeit des Sprichworts „Leben und leben lassen“ zu Bayern – Vermittlung eines authentischen Bayernbildes durch Fernsehserien – Betonung der Notwendigkeit des europäischen Zusammenhalts – Anteil der CSU an der Marke Bayern – Identifizierung der CSU mit Bayern – Tradition des Derblecken auf dem Münchner Nockherberg – Bedeutung der Dialekte für das Heimatgefühl in Bayern – Rolle der bayerischen Frömmigkeit – Zugehörigkeit von Liberalität und Freiheitlichkeit zu Bayern – Bayern als Sehnsuchtsort – Prägung des künstlerischen Bilds von Bayern durch Oberbayern – Prägung der Marke Bayern durch die Autoindustrie – Beitrag von Klischees zur Markenbildung – Zugehörigkeit einer konservativen Grundhaltung zum bayerischen Wesen – Positive Entwicklung des Landes durch Volksbegehren – Persönliche Meinung zur Asylpolitik der Bundesrepublik Deutschland seit 2015 – Positive Auswirkungen der bayerischen Bildungsoffensive in den 1960er-Jahren – Assoziationen mit dem Begriff Bayern – Positive Auswirkungen der politischen Kontinuität für Bayern – Potenzielle Gefahren durch den Aufstieg der AfD – Befürwortung der strikten Trennung von Kirche und Staat.
Daten
Interview: Georg Schmidbauer M.A.
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.