Zeitzeugen berichten

Inge Kendl Versicherungsangestellte

Themen

Bayern in den 1960er-Jahren

Mobilität und Reisen

Motorisierung

Zeiträume

Das geteilte Deutschland (1949 - 1989)

Signatur
zz-1445.04
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1966

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Inge Kendl über die Anschaffung ihres ersten Autos 1966.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Inge Kendl, aufgenommen am 27.01.2012 in München, über ihre Jugend während des Zweiten Weltkriegs, ihr Leben in Dachau und den Kontakt zu den Internierten des KZ Dachau, das Kriegsende, ihren beruflichen und privaten Werdegang nach Kriegsende, den wirtschaftlichen Aufschwung ab den 1950er-Jahren, die Veränderungen im Münchner Stadtbild seit 1945 sowie ihr Bild von Bayern.

Biogramm

Inge Kendl wurde 1931 Dachau geboren und zog 1939 mit ihren Eltern nach München. Nachdem die Wohnung von einem Bombenangriff zerstört worden war, lebte Inge Kendl von 1943 bis 1945 wieder in Dachau und hatte dort auch Kontakt mit Häftlingen des Konzentrationslagers. 1945 zog sie wieder nach München und begann eine Ausbildung als Sachbearbeiterin in der Versicherungsgesellschaft „Vereinte Versicherung“, später „Allianz“. Dort war sie bis zu ihrer Pensionierung 43 Jahre lang tätig.

Inhalte

Geboren 1931 in Dachau – aufgewachsen im Gasthaus der Großmutter zusammen mit der Großfamilie – 1939 Umzug nach München – nach Ausbombung 1943 Rückkehr nach Dachau – Besuch der Schwind- und der Gabelsberger Schule in München – Schulalltag häufig unterbrochen durch Bombenalarm – Nationalsozialismus durch Uniformen und Paraden im Alltag sehr präsent, auch getragen durch manche Lehrer – Vater königstreu, gegen den Nationalsozialismus eingestellt – andauernde Fliegerangriffe, Schule ausgebombt – Sammeln von Bombensplittern als Freizeitbeschäftigung – durch Arbeit in Elektroladen konnte der Vater den Fronteinsatz vermeiden – schwere Zerstörungen in München durch Bombenangriffe – Bund Deutscher Mädels (BDM) als Gemeinschaft für Kinder anziehend – 1942 Kinderlandverschickung in ein Lager in Königsberg bei Tölz – währenddessen schwere Bombenangriffe in München, aus Angst um die Mutter Rückkehr aus Tölz mit dem Zug nach München – da die Wohnung durch Bombenangriffe unbewohnbar wurde, Rückkehr nach Dachau – Gefangene aus dem Konzentrationslager waren in Dachau präsent, vor allem als Arbeiter – Versuche, den Häftlingen Nahrungsmittel zukommen zu lassen – einmal Einladung zu einer Weihnachtsfeier in das Lager, ansonsten kein Einblick – Tante bei einem Tieffliegerangriff verletzt – Kinder brachten Lebensmittel, als ein Zug voll neuer Häftlinge ankam – Erleben eines Todesmarsches durch Dachau, Versuch, den Häftlingen Wasser zu bringen – nach einem Aufstand der Häftlinge wurden in Dachau einige der Flüchtigen erschossen – nach dem Aufruf der „Freiheitsaktion Bayern“ (FAB) Ende April 1945 Plünderung der Lagerhallen der SS – Einzug der Amerikaner – Besetzung des Hauses durch US-Soldaten – Tante vergewaltigt – Familie musste Häftlinge verköstigen – gutes Verhältnis zu ehemaligen Häftlingen – 1945 Rückkehr nach München – schlechte Versorgung in der Nachkriegszeit mit Lebensmitteln und Brennmaterial – Bockerlbahn (kleine Lokomotive mit Wagen für den Schutt) als einziges Verkehrsmittel in München – ab 1945 Lehre als Drogistin – Tod des inzwischen geschiedenen Vaters – 1953 Wechsel in eine Druckerei – einige Freundinnen heirateten Amerikaner und zogen in die USA – 1957 Heirat – 1966 Kauf des ersten Autos – Wiederaufbau in München – Olympia 1972 als besonders schöne Erinnerung – Veränderungen in München durch enormes Wachstum, z.B. Großmärkte statt kleiner Läden – Hausgemeinschaft mit sehr gutem Zusammenhalt – Bayern vor allem durch die Landschaft, die Berge und Seen geprägt – Viktualienmarkt als typisch Münchnerische Institution – Hochhäuser unpassend für München – nach einigen Abendkursen 1955 Anstellung in der Versicherung – 43 Jahre in der Versicherung tätig – Bekanntschaft mit „Väterchen Timofej“.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
2:00 h
Aufnahmedatum:
27.01.2012
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.