Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Reinhard Feldrapp über die wirtschaftliche Lage Hofs vor der Grenzöffnung 1989.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Thematisches Zeitzeugeninterview mit Reinhard Feldrapp, aufgenommen am 19.09.2015 in Hof, über die Grenzregion Hof vor und nach dem Fall des "Eisernen Vorhangs" 1989, die Flucht der Familien Strelzyk und Wetzel mit einem Heißluftballon 1979 aus der DDR nach Naila, die politischen Veränderungen im Sommer 1989, die Reisen in den grenznahen Raum der DDR, die Grenzöffnung und deren Folgen und die Kultur- und Mentalitätsunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland sowie zwischen Nord- und Südbayern.
Biogramm
Reinhard Feldrapp wurde 1951 in Naila im Frankenwald geboren und hat als Fotograf die Atmosphäre in der früheren DDR und die Geschehnisse zur Zeit der Wende 1989 im Raum Hof dokumentiert. Er war Zeuge sowohl der gelungen Ballonflucht zweier DDR-Familien über die innerdeutsche Grenze im September 1979 als auch der Ereignisse nach der Grenzöffnung am 09.11.1989. Darüber hinaus hat er in zahlreichen Bildbänden seine vielfältige Heimat Oberfranken dokumentiert.
Inhalte
Geboren 1951 – Überblick über die allgemeine Situation in der Grenzregion Hof vor 1989 – Grenze als Selbstverständlichkeit im Alltag – Auswirkungen auf Grenzregion durch Zonenrandförderungsgesetz – Hof als Urlaubsgebiet für West-Berliner – Beobachtung und fotografische Dokumentation der Flucht der Familien Strelzyk und Wetzel mit einem Heißluftballon über die innerdeutsche Grenze im September 1979 bei Naila – Reaktionen der Bevölkerung im Westen auf die spektakuläre Flucht – Einschätzungen über die Mentalität der ‚Ballon-Flüchtlinge‘ – Umgang mit dem neuen Bekanntheitsgrad Nailas aufgrund der ‚Ballonflucht‘ durch den damaligen Oberbürgermeister Robert Strobel – Wirtschaftliche Lage Hofs vor 1989 – Abwanderung von Arbeitskräften ab den 1970er-Jahren – Neue Innovationen und spürbare Nähe zwischen Oberfranken, Sachsen und Thüringen, gewachsen im Vorkriegs-Deutschland – Wahrnehmung bevorstehender Veränderungen durch Ankunft der Prager Botschaftsflüchtlinge in Hof und Demonstrationen in Leipzig 1989 – frühe Demonstrationen Plauener Bürger 1989 – Skepsis und Nüchternheit der Oberfranken aufgrund der Erinnerung an Ereignisse vom 17. Juni 1953 (Volksaufstand in der DDR) – Städtepartnerschaft zwischen Hof und Plauen seit 1987 – Reiseerleichterungen im grenznahen Raum – Eindrücke von Reisen in die grenznahe Region der DDR – Persönlicher Erlebnisbericht zum 9. November 1989 (Mauerfall, Wende) – Dokumentation der Ereignisse am Grenzübergang Rudolphstein/Hirschberg an der A9 (Autobahn München-Berlin) – Wiederinbetriebnahme der A72 (Autobahn von Hof nach Plauen) – Fotomotive in den ersten Wochen nach der Grenzöffnung – Euphorie bei der Begrüßung der DDR-Bürger – Auszahlung des Begrüßungsgeldes in Hof – Umwandlung des Begrüßungsgeldes in Westwaren – Hilfsbereitschaft der Hofer Bevölkerung gegenüber Flüchtlingen aus der DDR – Wiederaufnahme von früheren Kontakten nach der Grenzöffnung – Mentalitätsunterschiede zwischen Bayern/Oberfranken und (ehemaligen) DDR-Bürgern bis heute – Sprachliche und kulturelle Nähe zwischen Vogtland, Franken und Thüringen – Mentalitäts- und Kulturunterschiede zwischen Oberfranken und Altbayern – Starke Bindung der Region zu Leipzig, Thüringen und Sachsen vor dem Krieg – Trennlinie zwischen protestantischem und katholischem Oberfranken bis heute spürbar – Generationsunterschiede in der Wahrnehmung der Grenze und der Grenzöffnung – Vergleich der Grenzbefestigung bei Hof mit der in Berlin – Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung von Hof ab 1989 – Neues ‚Oberfrankenbewusstsein‘ durch Mittellage zwischen München und Berlin und die Nähe zu Tschechien – Positives und Negatives nach der Grenzöffnung – Persönliches Bild von Bayern – Meinung zum Umgang mit Flüchtlingen heute.
Daten
Art:
Thematisches Zeitzeugeninterview
Dauer:
0:45 h
Aufnahmedatum:
19.09.2015
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:
Interview: Georg Schmidbauer M.A.
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.