Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Katharina Drescher-Seidl über den alltäglichen Umgang mit der bayerisch-tschechischen Grenze in Furth im Wald.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Thematisches Zeitzeugeninterview mit Katharina Drescher-Seidl, aufgenommen am 26.11.2016 in Furth im Wald, über die Wahrnehmung der bayerisch-tschechischen Grenze innerhalb der Bevölkerung von Furth im Wald, den Umgang mit Vorurteilen auf beiden Seiten, die Ängste und Sorgen innerhalb des Grenzgebietes, das wechselseitige Verhältnis nach dem Fall der Grenze, das Volksschauspiel „Der Drachenstich“, sowie ihr persönliches Bild von Bayern.
Biogramm
Katharina Drescher-Seidl, geb. 1988, wuchs in Furth im Wald auf und besuchte das Robert Schumann-Gymnasium in Cham. In den Jahren 2008 bis 2014 absolvierte sie ein Studium der Vergleichenden Kulturwissenschaften an der Universität Regensburg. Seit 2012 ist Katharina Drescher-Seidl im Kulturamt der Stadt Furth im Wald beschäftigt. Darüber hinaus ist sie auch für das Stadtmuseum Deggendorf tätig.
Inhalte
Geboren 1988 – Wahrnehmung der bayerisch-tschechischen Grenze in der Jugend – Rolle der Grenze im Alltag – Verdrängung des Eisernen Vorhangs – Unkenntnis über die Verhältnisse in Tschechien – Herausbildung von Stereotypen gegenüber Tschechien – Angst vor verdorbenem Essen – Angst vor Organraub – Vergleich Tschechiens mit dem Maßstab Deutschland – Weiterentwicklung der so genannten Zonenrandgebiete in Bayern – Damalige Sicht der Perspektivlosigkeit in Furth im Wald – Grenzöffnungen 1964 und 1989 – Perspektiven und Unsicherheit nach 1989 – Zurückkehrende Sudetendeutsche – Angst vor "dem Osten" – Fehlendes europäisches Gemeinschaftsgefühl – Europäische Herausforderungen – Sprachliche Barrieren – Partnerschaft von Furth im Wald mit Domazlice – Nachwirkungen der Ängste innerhalb des Grenzgebietes – Militärisch geprägtes Bild von Tschechien – Maßnahmen zur Kontaktherstellung über die Grenze hinweg – Neugierde auf den Osten – Grüne Grenze – Gemeinsame Essgewohnheiten – Normalität der Gemeinsamkeiten – Reaktionen der Vertriebenen auf die Grenzöffnung 1989 – Abbau stereotypen Denkens durch den Aufbau von Kontakten – Tschechisches Bild von Bayern – Wille zur Anpassung an den Westen – Bevorzugung des Materiellen vor dem Kulturellen typisch für den Westen – Einkaufstourismus in Tschechien – Handel mit gefälschten Waren – Veränderungen durch den Wegfall der Grenzkontrollen – Tschechische Nutzung deutscher Freizeitangebote – Vorteile der Grenzöffnung für beide Seiten – Volksschauspiel „Der Drachenstich“ – Entstehungsgeschichte des Spiels – Stellenwert des heiligen Georg – Bedeutung der Figur des Drachen – Gestaltung des Aufführungsortes – Verarbeitung historischer Ereignisse mithilfe des Volksschauspiels – Verschiedene Versionen des „Drachenstichs“ – Persönliches Bild von Bayern – Vorzüge der Dialekte in Bayern – Notwendigkeit der Wandelbarkeit von Traditionen – Persönliche Meinung zur Flüchtlingspolitik seit 2015.
Daten
Art:
Thematisches Zeitzeugeninterview
Dauer:
0:45 h
Aufnahmedatum:
26.11.2016
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:
Interview: Georg Schmidbauer M.A.
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.