Zeitzeugen berichten

Prof. Dr. Audomar Scheuermann Theologe, 1970-1987 Vizepräsident des Bayer. Senats

Signatur
zz-0333.07
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg
Referenzjahr
1946

Im hier gezeigten Ausschnitt spricht Audomar Scheuermann über die Rolle des Bayerischen Senats im bayerischen Staatsaufbau.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Thematisches Zeitzeugeninterview mit Prof. Dr. Audomar Scheuermann im Rahmen des Projekts Zeitzeugen zur Bayerischen Verfassung, München 29.08.1986, über die Verfassungsberatungen 1946, die Einrichtung und die Tätigkeit des Bayerischen Senats, bayerische Schulpolitik und den Streit zwischen Josef Müller und Alois Hundhammer um die Führung der CSU.

Biogramm

Audomar Scheuermann wurde am 3. Juli 1908 in Nürnberg geboren. Nach dem Abitur und dem Eintritt in den Franziskanerorden studierte er in München 1926-1932 Theologie. 1932 wurde er zum Priester geweiht. Über 40 Jahre lang war er als Hochschullehrer für Kirchenrecht an der Universität München tätig. 1970-1987 bekleidete er das Amt des 1. Vizepräsidenten des Bayerischen Senats. Am 6. Mai 2000 verstarb Scheuermann in München.

GND: 118754777

Inhalte

Beratungsfunktion des Bayerischen Senats, Sachverstand der verschiedenen Körperschaften, keine Tradition des Zweikammersystems in Bayern, Mitwirkung an der Gesetzgebung durch Initiativen und Einsprüche, 10 soziale, wirtschaftliche, gemeindliche und kulturelle Körperschaften entsandten Vertreter in den Senat, politische Mitwirkung, Hauptaufgabe: Begutachtung der Gesetze, Möglichkeit Einwände zu erheben, Bayerischer Landtag konnte diese mit einfacher Mehrheit überstimmen, Fragen: Staatspräsident und Senat in der Verfassungsdiskussion 1946, Fragen der Selbstständigkeit, Ministerpräsident Wilhelm Hoegner (SPD), starke Stellung des Parlaments, Hans Nawiasky, Verfassunggebende Landesversammlung, Münchner Oberbürgermeister Karl Scharnagl, breite Basis für die Verfassung gesucht, Überwindung der konfessionellen Bindung der Parteien nach dem Krieg, CDU, CSU, Leute glücklich über Ende des Zweiten Weltkriegs, Bescheidenheit, Bereitschaft etwas Gemeinsames zu schaffen, Solidarität der Demokraten, "nie wieder Krieg", Kontrolle der Besatzungsmacht, Gemeinsamkeiten gesucht, Länderverfassungen, Schulfrage, Konfessionsschule, Staatsverträge von 1924 mit den Kirchen, 1968 Kompromiss der christlichen Gemeinschaftsschule, Kultusminister Alois Hundhammer (CSU), erste bayerische Regierung von den Amerikanern eingesetzt, Kardinal Faulhaber, Geistliche im Konzentrationslager, Amerikaner erwiesen Faulhaber ihre Reverenz, auch der evangelisch-lutherischen Landeskirche, neue Staatlichkeit Bayerns, Rupertigau, Verlust der Rheinpfalz, Max I. Joseph, Bemühen um demokratische Formen, Mitsprache der Besatzungsmächte bis 1952, Kontinuität des bayerischen Staates, 1806 Königtum durch Napoleon errichtet, Nachkriegssorgen, vermisste Familienangehörige, Flüchtlinge, Unruhe, Unsicherheit über die Absichten der Besatzungsmächte, Unterschiede zwischen den Besatzungszonen, Begründung einer neuen Staatlichkeit, Zukunft im Ungewissen, Vereinigung der größeren Parteien, Grundlage für demokratisch legitimierte Regierung, Persönlichkeiten: Josef Müller, Alois Hundhammer, unterschiedliche Charaktere, Müller war im KZ, Hundhammer: 4 Jahre Kultusminister, 4 Jahre Landtagspräsident, 12 Jahre Landwirtschaftsminister, handelte aus Verantwortung heraus, Gefahren für die Einheit des bürgerlichen Lagers durch Wirtschaftliche Aufbauvereinigung (WAV) und Bayernpartei, Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) - Kirche: Aufbau der Seelsorge, Strom der Heimatvertriebenen, Ärger über die Uneinigkeit von Müller und Hundhammer, Müller hatte mehr Weitsicht, Ideen Müllers haben sich auf lange Sicht durchgesetzt, komplexe Persönlichkeit.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
0:30 h
Aufnahmedatum:
29.08.1986
Sprache:
deutsch