Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Erwin Arz über die Kontakte zwischen den Einheimischen in Landshut und den Rumäniendeutschen, das Interesse des Partners seiner Tochter an den kulturellen Besonderheiten der Siebenbürger Sachsen sowie über deren Integration in die bayerische Tradition.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Erwin Arz, aufgenommen am 19.10.2019 in München, über seine Kindheit und Jugend in Rumänien, das Aufwachsen in einer rumänischdeutschen Familie, seinen beruflichen Werdegang, seinen Entschluss, Rumänien zu verlassen, den Ablauf der Umsiedelung nach Bayern 1990, den Prozess der Integration in Landshut, das Verhältnis zu den Einheimischen und die Brauchtumspflege der Rumäniendeutschen in Bayern.
Erwin Arz wurde 1957 geboren und wuchs in Agnetheln bei Hermannstadt/Rumänien im Gebiet der Siebenbürger Sachsen auf. Er absolvierte eine Berufsausbildung als Schlosser und heiratete nach seinem Militärdienst. Aufgrund der unfreien Lebensverhältnisse entschloss er sich 1990 zur Ausreise nach Deutschland und ließ sich nach den Aufnahmeformalitäten in Nürnberg in Landshut nieder. Er musste zuerst bei den Schwiegereltern unterkommen und konnte sich später, als er als Hausmeister beim Landratsamt Arbeit gefunden hatte, auch eine eigene Wohnung leisten. Als Mitglied einer Blaskapelle pflegt Erwin Arz einen regen Austausch mit einheimischen Kulturvereinen.
Inhalte
Geboren 1957 – Kindheit im rumänischen Absdorf – Lebensumstände der Eltern – Sprachliche Erziehung – Ausbildung zum Schlosser in Hermannstadt – Politische Umstände in Siebenbürgen – Steigender Bezug zur sächsisch-deutschen Identität – Wunsch, in den Westen auszuwandern – Bild von Deutschland – Attraktivität Bayerns als Migrationsziel – Ablauf der Umsiedlung 1990 – Entscheidung, sich in Landshut anzusiedeln – Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche – Vermittlung einer Arbeitsstelle als Schlosser bei der Firma Eckert in Landshut – Teilnahme der Ehefrau an sprachlichen Integrationsmaßnahmen – Kontakte zu Einheimischen – Prozess der Orientierung im Alltag – Umgang der Tochter mit der neuen Umgebung – Vorteile der sprachlichen Vorkenntnisse – Situation innerhalb des Übergangswohnheims – Kontakte zu anderen Rumäniendeutschen – Teilnahme an Festen der Rumäniendeutschen – Gründung einer Blaskapelle in Landshut – Aktivitäten in der Landsmannschaft – Heutige Relevanz der persönlichen Beschäftigung mit dem Schicksal der deutschen Minderheit in Rumänien – Besuche in der alten Heimat – Wechsel auf eine Stelle als Hausmeister im Landratsamt Landshut – Aufgabenbereiche als Hausmeister – Gespräche über die eigene Herkunft im Arbeitsumfeld – Kenntnisstand der Gesprächspartner über die Situation der Rumäniendeutschen in Siebenbürgen – Gefühle gegenüber der alten Heimat – Wertschätzung gegenüber Bayern – Anfänglicher Kontakt zu den Bayern – Selbstwahrnehmung als Deutscher – Verhalten der Einheimischen gegenüber Migranten – Bedeutung der Rumäniendeutschen für Landshut – Interesse der Bayern am sozialen Hintergrund der Aussiedler – Positiver Verlauf der Integration der Rumäniendeutschen – Kulturelle Ähnlichkeiten zwischen den Siebenbürger Sachsen und den süddeutschen Bundesländern – Aktivitäten in der Blaskapelle – Teilnahme am Umzug der Vereine und Schützenvereine während des Münchner Oktoberfestes – Kontakte zu anderen süddeutschen Blaskapellen – Aussehen der Siebenbürger Tracht – Teilhabe der Familie an der Brauchtumspflege – Politische Einstellung – Entscheidung mancher Rumäniendeutscher, in Siebenbürgen zu bleiben – Mediale Darstellung der Geschichte der Rumäniendeutschen – Möglichkeiten, die eigenen Bräuche und Traditionen in Bayern auszuleben – Möglichkeiten, die Integration der Aussiedler aus dem früheren Ostblock zu verbessern – Freundschaften und Beziehungen der Kinder zu Einheimischen – Integration der Kultur der Rumäniendeutschen in die bayerische Tradition – Interesse der Bayerischen Staatsregierung für die Belange der Rumäniendeutschen.