Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
2016
Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Dr. Latif Celik über die nötigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Dr. Latif Celik, aufgenommen am 31.10.2016 in Würzburg, über die Lage in der Türkei Anfang der 1960er-Jahre, die Anwerbung von aus der Türkei stammenden Gastarbeitern nach Deutschland, die Erwartungen und Ziele der Gastarbeiter in Deutschland sowie der Politiker, die Integrationsschwierigkeiten der Gastarbeiter, die Phasen der Integration, die Integration der Nachfolgegenerationen, die Aufgaben eines Einwanderungslandes, die deutsch-türkischen Beziehungen seit 250 Jahren, das Thema der EU-Mitgliedschaft der Türkei, das Verhältnis der türkisch-stämmigen Deutschen zur Türkei und die Spuren der Türken in Deutschland.
Latif Celik wurde 1960 in Adana in der Türkei geboren. Er studierte politische Geschichte und Wirtschaftswissenschaften und lebt seit 1980 in Deutschland. Seit vielen Jahren forscht und schreibt er über die Geschichte der deutsch-türkischen Beziehungen und den gegenseitigen Kulturaustausch zwischen beiden Ländern. Er ist Autor der Bücher „Türkische Spuren in Deutschland“ und „Deutsche Spuren in der Türkei“. Als Leiter des Instituts für Kultur-, Geschichts- und Integrationsstudien (IKG) organisierte er zahlreiche Veranstaltungen und Panels im Zusammenhang mit der Arbeitsmigration aus der Türkei ab 1961. Latif Celik betätigt sich außerdem als Chefredakteur verschiedener Zeitungen.
Inhalte
Geboren 1960 – Arbeitsmarktlage in der Türkei Anfang der 1960er-Jahre – Bülent-Ecevit Vertrag – Historie der Vermittlungsbüros in der Türkei – Gesundheitskontrollen vor der Einreise nach Deutschland – Weg eines türkischen Arbeitnehmers nach Deutschland – Hoffnungen türkischer Arbeitnehmer in Deutschland – Dauer der Reise von der Türkei nach Deutschland in den 1960er-Jahren – Empfang der Gastarbeiter bei der Ankunft in Deutschland – Informationslage der Gastarbeiter über Deutschland – Anfängliche Vorgabe: Zwei-Jahresverträge – Anwerbeabkommen (Vorschriften für die Anwerbung) – Durchschnittsalter der aus der Türkei stammenden Arbeitnehmer bis 1969: 26 Jahre – Sprachschwierigkeiten – Unterbringung der Gastarbeiter – Vernachlässigung der Gastarbeiter – Schwierige Kontaktaufnahme mit der Heimat – Heimweh – Mangel an Hilfestellung für türkische Arbeitnehmer – Hilfeleistung durch die Arbeiterwohlfahrt ab 1965 – 800.000 Gastarbeiter im Jahr 1968 – Arbeitsbedingungen der Gastarbeiter in Deutschland – Einsatzgebiete der Gastarbeiter – Ursprünglich begrenzte Aufenthaltsdauer von zwei Jahren – Druck der Handwerkskammern und Unternehmerverbände zur längeren Beschäftigung – Ab1973: Fünf-Jahresverträge – Beurteilung der Anwerbung türkischer Arbeitnehmer nach Deutschland aus der Sicht türkischer Politiker – Erwartung von Gastarbeiter-Devisen in der Türkei – Ziele und Erwartungen der ersten aus der Türkei stammenden Gastarbeiter in Deutschland – Keine Konkurrenzsituation zwischen türkischstämmigen und deutschen Arbeitnehmern – Feindbild bei schlechter Wirtschaftslage: türkischer Gastarbeiter – Kaum Konflikte mit den Arbeitgebern – Isolation der Gastarbeiter – Mangel an Deutschkursen – Wurzel der Integrationsprobleme in den 1960er-Jahren – Integrationsschwierigkeiten: Essgewohnheiten, Sprachprobleme – 1974 Anwerbe-Stopp von Gastarbeitern aus der Türkei – Familiennachzug – Integrationsschwierigkeiten der zweiten Generation – Probleme bei der Wohnungssuche – Entstehung von Parallelgesellschaften – Diskriminierung bei der Wohnungssuche: „Bitte keine Ausländer anrufen.“ – Situation der nachgezogenen Ehefrauen und Kinder der Gastarbeiter – Fehlende Deutschkurse in den 1960er-Jahren – Phasen der Integration der Gastarbeiter – Förderung der Rückkehr von Gastarbeitern in die Türkei unter der Regierung Helmut Kohls – Integrationsschwierigkeiten aufgrund der Gesetzgebung – Wandel in der Gesetzgebung ab den 1990er-Jahren – Währungsprobleme beim Programm der Förderung der Rückkehrentscheidung – Situation der in die Türkei zurückgekehrten Gastarbeiter – Die „Zimmermann-Gesetze“ des ehemaligen Innenministers Friedrich Zimmermann – Erleichterungen durch das Zuwanderungsgesetz von 2005 – Mangel an Sprachkursen für Gastarbeiter auch ab 2005 – Integration über Generationen – Leben mit deutscher und türkischer Kultur – Zweisprachigkeit der Kinder – Integration als beiderseitige Aufgabe – Aufgaben eines Einwanderungslandes – Parallelgesellschaften – Willkommenskultur – Deutsch-türkische Beziehung seit 250 Jahren – drei Millionen türkischstämmige Mitbürger in Deutschland – Türkei-Tourismus – Muslimische Religion im christlich geprägten Deutschland – Personenabhängige Integration – Stellung und Rolle der Frau innerhalb der türkischen Gemeinde – Vorurteile gegenüber der türkischen Lebensführung aufgrund Kontaktmangels zwischen Einheimischen und Migranten – Ehrenmorde – Unterschiedliche Ausgangslage: Agrargesellschaft und Industriegesellschaft – Die Rolle der Frau – Bildungsstand der ersten Gastarbeitergeneration – Beispiel: türkische Fußballmannschaften – Kulturelle Unterschiede zwischen Türken und Deutschen – Deutsche Angewohnheiten bei der Rückkehr in die Türkei – Türkische Unternehmer – Integrationsvorteile, Arbeitsmarktchancen der Nachfolgegenerationen – Verhältnis der vierten Generation zur Türkei – „Die sind auf zwei Stühlen.“ – Bemühungen um EU-Mitgliedschaft – Erwartungen an Deutschland aus türkischer Sicht aufgrund der langen deutsch-türkischen Beziehungen – Probleme zwischen der EU und der Türkei am Beispiel des Antrags auf Vollmitgliedschaft in der EU durch Südzypern – Positive Entwicklung der Türkei unter der Regierung von Recep Tayyip Erdogan – Sicht der Gastarbeiter auf die türkische Politik unter Recep Tayyip Erdogan – Gefühle als türkisch-stämmiger Deutscher gegenüber dem „ehemaligen Vaterland“ – Umfrage der 1990er-Jahre – Schlüssel zur erfolgreichen Integration – Diskriminierung im Arbeitsleben – Chancengleichheit – Ausländerfeindlichkeit – Problem des fehlenden Kontaktes zwischen Einheimischen und Migranten – Willkommenskultur als Schlüssel der Integration – Integrationsprogramm für Einheimische und Einwanderer – Pegida und AfD – Spuren der Türken in Deutschland – Export- und Import – Türkische Arbeitnehmer, Geschäftsleute, Politiker, Militärs – Fußball- und Sportvereine – Deutsch-türkische Ehen – Türkisch-stämmige Jugendliche im Studium und in Unternehmen – Unternehmensgründungen unter deutschen Voraussetzungen und Regeln – Persönliches Bild von Bayern – Appell zur Förderung von kulturellen Programmen zwischen Einheimischen und Migranten – Meinung zum Umgang mit Flüchtlingen und Asylbewerbern heute.