Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Isabell Merker über die Vertreibung ihrer Großeltern aus Schlesien und die Ankunft in Kelheim.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Thematisches Zeitzeugeninterview mit Isabell Merker, aufgenommen am 07.07.2015 in Kelheim, über die Entwicklung der Kurt Merker GmbH als Familienunternehmen.
Biogramm
Isabell Merker, geb. 1966, studierte Betriebswirtschaftslehre in Regensburg, bevor sie 1991 in das elterliche Unternehmen Kurt Merker GmbH eintrat. Sie ist damit die dritte Generation, die das traditionsreiche Unternehmen führt, das seit 1923 die Glasindustrie mit den notwendigen Werkzeugen und Maschinen versorgt. Ursprünglich von Kurt Merker im Riesengebirge gegründet, siedelte sich der Betrieb nach dem Zweiten Weltkrieg in Kelheim an, wo er unter Gernot Merker eine weltweitweite Bedeutung erlangte.
Inhalte
Geboren 1966 – Abschluss des Gymnasiums – Erlernen mehrerer Sprachen – Studium der Betriebswirtschaft – Einstieg in die Firma Kurt Merker GmbH 1991 – Gründung der Firma durch den Großvater 1923 in Schlesien – Handelsunternehmen – Verkauf von Rohglas – Monopolstellung – Stillstand des Betriebs während der Zweiten Weltkriegs – Vertreibung der Großmutter nach Thüringen – Umzug nach Bayern – Einquartierung in einen Privathaushalt – Aufnahme der alten Kontakte – Kauf eines Büros am Alten Hafen in Regensburg – Finanzierung des Betriebs ohne Kredite – ständige Erweiterung der Produktpalette – Erweiterung des Sortiments in Abstimmung mit den Kunden – Problem der Zwischenfinanzierung – Besuch von Fachmessen – viele Auslandsreisen, um direkten Kontakt mit den Kunden zu haben – Kontakt zu neuen Kunden an der Glastec – Beziehungen des Vaters zu Glaskünstlern aus aller Welt – 60% Export – Verkauf an Künstler und Universitäten – starker Einbruch durch die Automatisierung – Massenproduktion von Gläsern durch die Automatisierung – stilistische Verarmung – Grenzöffnung 1989 – billiges Glas aus Tschechien – Eintritt in die Firma – Aufbau von Vertrauen – besondere Situation als Frau – fundiertes Fachwissen als Basis – neue Anforderungen im Umweltschutz – Krise der Glasproduktion – Verlust von Wissen, vor allem beim Schleifen und Gravieren – Glasfachschule in Zwiesel – Kontakt zu Glaskünstlern – gute Beratung wichtig – Qualität im Gegensatz zu Billigware – Beratung von der IHK zu Zöllen – Währungsschwankungen – Exporte in die ganze Welt – Wandel der Bayerwald-Glasszene – sinkende Produktion – Schauglashütten – Mutter als Glaskünstlerin – Bau des Büro- und Lagerhauses 1972 – Bedeutung der bayerischen Kultur – Modernisierung – Zerstörung der Landschaft durch den Rhein-Main-Donau Kanal – Bayern als Synonym für Deutschland im Ausland – „Made in Germany“ als wichtige Marke – Besonderheiten eines Familienbetriebs – Stamm an Lieferanten – kaum Veränderungen der Vertriebsstruktur durch das Internet – Mund-zu-Mund-Propaganda.
Daten
Art:
Thematisches Zeitzeugeninterview
Dauer:
1:30 h
Aufnahmedatum:
07.07.2015
Sprache:
Deutsch
Aufnahmeteam:
Interview: Georg Schmidbauer M.A.
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.