Zeitzeugen berichten

Helmine Held 1945-1982 Generaloberin der Rotkreuzschwesternschaft in München

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zz-0559.02
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Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)

Im hier gezeigten Ausschnitt beschreibt Helmine Held den Versorgungsmangel in der Nachkriegszeit und würdigt die Leistung des Bayerischen Roten Kreuzes, in dieser Situation Flüchtlingslager an den Grenzen zu betreiben.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Generaloberin Helmine Held, geführt am 05.11.1997 im Rahmen des Projekts Frauen in Bayern, über ihre Kindheit und Jugend in Ludwigshafen, ihre Ausbildung zur Krankenschwester, den Einsatz als Rot-Kreuz-Schwester im Zweiten Weltkrieg, das Kriegsende 1945, die Berufung zur Generaloberin des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) 1945, den mühsamen Wiederaufbau und das Selbstverständnis der Schwesternschaften.

Biogramm

1916 in Schifferstadt/Rheinpfalz geboren, 1935 Ausbildung zur Rotkreuz-Schwester, 1940 Luftwaffen-Sanitäts-Dienst, 1945 Generaloberin des Bayerischen Roten Kreuzes und der Schwesternschaft München des BRK, Juli 1982 Pensionierung. Helmine Held starb 2002 in Grünwald.

GND: 1060146630

Inhalte

Eltern in Limburgerhof/Ludwigshafen, Vater: Büroangestellter bei BASF, Werkspflegestation mit Rotkreuz-Schwestern, Gemeindepflege und Fürsorge, Vorbilder, mit 16 Wunsch Rotkreuz-Schwester zu werden, Frauenarbeitsschule, Haushalt gelernt bei Mutter, 7 Kinder, Ausbildungszeit und Fronteinsatz: Januar 1935 Ausbildungsbeginn im Zweighaus der Schwesternschaft München in Neustadt/Weinstraße, Städtisches Krankenhaus, 1936 Wechsel nach München, 1937 Krankenpflege-Examen, Verringerung der Arbeitslosigkeit durch Arbeitsdienst und Erweiterung der Wehrmacht, Zentralisierung der Rot-Kreuz-Organisation durch den NS-Staat, Amt für Schwesternschaften in Berlin, Generaloberin und Arzt Prof. Stahl hielten Ideologie aus der Organisation heraus, Bayerisches Rotes Kreuz (BRK) von SS- oder SA-Führer Tschiwas geführt, Hilde Königsbauer leitete Schule, wurde ausgegliedert, Unterricht von NSDAP-Parteigenossen und BdM-Führerinnen, Mai 1940 Kriegseinsatz im Frankreich-Feldzug, Caen, Cherbourg, Hauptverbandsplatz mit 500 Verwundeten, Charlesville, kameradschaftlicher Umgang mit den Soldaten, Sanitätszug, Krankenrücktransport mit dem Flugzeug, französische Kriegsgefangene, französische Ärzte flohen, anstatt Verwundete zu versorgen, britische Soldaten, französische Helferinnen im Lazarett, verlorene Söhne machten Sinnlosigkeit des Krieges deutlich, Verhältnis zu den Ärzten - Kriegseinsatz in München, Auswirkungen der Luftangriffe: Zerstörung der Straßenbahnen, 1944 Verlegung der Schule nach Grafenaschau, Arbeitsdienstlager, Lazarettzug, 5 Schwestern und 80 Schülerinnen, Einmarsch der Amerikaner 1945, bei Luftangriff: Feuerwehr zum Löschen des Krankenhauses überzeugt, Amerikaner schützten das Lager, im Januar 1945 Krankenhaus zerstört, im Keller Ambulanzbetrieb aufrecht erhalten, Krankenhausbetrieb im Wöchnerinnenheim betrieben, Amerikaner halfen nach dem Krieg bei der Rückverlagerung der Schule nach München, Haus in der Dollingerstraße, Schule konnte weitergeführt werden, Gespräch mit dem Stadtkommandanten, Lebensmittelmarken, Arbeitsgemeinschaft der Krankenpflegeverbände, Prof. Seifert, Direktor Fritz, Caritas, Innere Mission, bayerischer Schwesternausschuss, Erstellung von Lehrplänen, Verlängerung der Ausbildung, Neuaufbau des Unterrichts - Der Wiederaufbau der Rot-Kreuz-Schwesternschaft: Bildung des BRK 1945, Prof. Stürmann, Prinz Adalbert von Bayern, 01.11.1945 Berufung zur Generaloberin des Bayerischen Roten Kreuzes, Dezernate, Rundschreiben: Rückbesinnung auf christliche Werte, Aufbau der Mutterhäuser, Probleme wegen des zentralisierten Vermögens, Finanzministerium, Amt für Vermögensverwaltung und Wiederaufbau, Verband der Schwesternschaften in Bayern e. V., Ministerialdirektor Kiefer, Alfons Goppel, Rückübertragung des Vermögens der Schwesternschaften, Verhältnis zum BRK-Landesverband, Wiederaufbau: Krankenhaus, Verzicht der Schwestern auf ihr Taschengeld, Aufnahme der Schwesternschaften aus dem Osten, Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Generaloberin von Oertzen, in Bayern Aufnahme der Schwesternschaften aus Karlsbad, Breslau und Prag, Flüchtlinge, Einkleidung im Mutterhaus, Hotel in Possenhofen zur Erholung, Beratungsstellen, neues Mutterhaus gegründet, zunächst Wöllersdorf dann in Amberg/Oberpfalz, Arbeit im Vorstand, Arzt, Rechtsberater, Schatzmeister, ehrenamtliche Mitarbeiter, Verhandlungen mit Ministerien und amerikanischer Militärregierung, Hilfsbereitschaft gegenüber der "jungen Frau", gute Präsidenten: Stürmann, Gessler, Hans Ehard, Zusammenarbeit: Prof. Sewering, Prof. Lang, Chefärzte, Hierarchie, Rückkehr der Schwestern aus Internierungslagern, fast alle Häuser der Schwesternschaft zerstört, Wiederaufbau, Rückübertragung der Eigentumsrechte, Neubauten: Krankenhaus Lindenberg, Schwesternwohnhäuser, Personalwohnhäuser, Hochhaus am Rotkreuzplatz 1957, Schwesternaltenheim in Grünwald, Finanzierung, Verantwortung, Bankier Neuwianes  - Schwesternschaft und "Drittes Reich": Schwesternbild blieb konstant, im Zentrum der kranke Mensch, Änderung der Wertvorstellungen, nach dem Krieg: Möglichkeit für Rot-Kreuz-Schwestern zu heiraten, in der NS-Zeit: Oberinnen behüteten Gemeinschaft, Oberin Kirchner, zufällig in Parteiliste eingetragen, Goldenes NSDAP-Parteiabzeichen hilfreich gegen Eingriffe der Partei, Besorgung von Baumaterial nach dem Luftangriff, Oberinnenschule in Göttingen, NS-Gemeindeschwestern, Oberregierungsrat Gaum - Der Wertewandel seit Kriegsende: neue Tracht, Auszeichnungen: Florence-Nightingale-Medaille, Bundesverdienstkreuz, Werte, Dienst und Pflicht - Die Mangelsituation nach dem Krieg: Einrichtung der Flüchtlingslager an den Grenzen, Kleidung, Nahrung, Bezugsscheine, Baron Oppenheim besorgte Baueisen, Staat, Kirche, Ministerien, Auswirkungen der Bombardierungen, Einzelfragen: Krankenpflegegesetz, Schwesternversicherungsverein, Organisationsausschuss des DRK, Internationales Rotes Kreuz (IRK).

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
1:30 h
Aufnahmedatum:
05.11.1997
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.