Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Martin Kornrumpf über die enorme Herausforderung, den Menschen in kürzester Zeit Wohnraum zu schaffen.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Thematisches Zeitzeugeninterview mit Prof. Dr. Martin Kornrumpf, geführt am 22.08.1986 in München, über die Schwierigkeiten bei der Unterbringung und Integration der zwei Millionen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg in Bayern.
Biogramm
1909 in Fürstenwalde an der Spree geboren, nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 Referent bei Wolfgang Jaenicke, dem Staatssekretär für das Flüchtlingswesen im Bayerischen Staatsministerium des Innern, in den 1950er Jahren Generalsekretär der Europäischen Forschungsgruppe für Flüchtlingsfragen, Autor zahlreicher Bücher, u.a. „In Bayern angekommen. Die Eingliederung der Vertriebenen - Zahlen - Daten - Namen.“ (1979), 1997 in Schwalmstadt (Hessen) verstorben.
Inhalte
Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft in Heilbronn, Oktober 1945, Fingerle, Staatskommissar für das Flüchtlingswesen Wolfgang Jaenicke suchte Statistiker, Beibehaltung der bayerischen Grenzen, Luther: Bindestrich-Staaten, Ministerpräsident Wilhelm Hoegner (SPD), 02./03.01.1946 Zimmer in der Staatskanzlei, Feldbett als Schreibtisch, Besprechung der Aufteilung der Flüchtlinge, 06./07.01.1946 Gespräch mit Amerikanern, bereits 700.000 Flüchtlinge in Bayern, oft keine Papiere und Dokumente mehr, Gesamtzahl von 2 Millionen erwartet, erste Erfassung verbunden mit Wohnungszählung durch Statistisches Landesamt, Frage des Umgangs mit den Flüchtlingen, einheimische Bevölkerung unzufrieden mit Wohnungseinweisungen, Rotkreuz-Helferinnen, Stab Steffen, bayerische Lagerversorgung, Caritas, Innere Mission, Suchdienst auf freiwilliger Basis, Besprechungen mit der Bauindustrie über Barackenbau, Problem der Materialbeschaffung, Wohnungsbeschlagnahme, Flüchtlingsnotgesetz, Karte über die Abschätzung der möglichen Flüchtlingszuteilung, amerikanische Militärregierung, Flüchtlingsausschuss einberufen, Alois Hundhammer, Flüchtlingsgesetz, Innenminister Josef Seifried (SPD), Bericht Jaenickes vor dem Bayerischen Landtag, ehemaliger Reichstagsabgeordneter der Demokraten, Gespräche mit Sudetendeutschen und Schlesiern über Beteiligungen an Gesetzgebung, US-Militärregierung (Office of Military Government for Germany, OMGUS), Parteien vertreten im Ausschuss, Flüchtlinge in den Parteien, Hauptausschuss für Flüchtlinge und Vertriebene, rechtliche Ausnahmesituation durch das Flüchtlingsnotgesetz, halbes Jahr gültig, Vorbereitung des Flüchtlingsgesetztes durch Jaenicke in Absprache mit den Amerikanern, Absprache mit Hessen und Württemberg-Baden, Stuttgarter Länderrat, stv. US-Militärgouverneur General Lucius D. Clay, 01.10.1946 erste Sitzung des Flüchtlingsausschusses, Abhängigkeit von den Amerikanern, Hauptausschuss als "Flüchtlingsparlament", Fragen der Staatszugehörigkeit, Wahlberechtigung, wirtschaftliche Eingliederung, Unterbringung, Verabschiedung des einheitlichen Flüchtlingsgesetzes für die US-Zone, Regelung des Arbeitsmarkts, der wirtschaftlichen Eingliederung, Staatsangehörigkeit, rechtliche Probleme der Staatsangehörigkeit der Sudetendeutschen, Münchner Abkommen, Volksdeutsche ohne Staatsbürgerschaft, Vertriebene mit bayerischem Flüchtlingsausweis, den Einheimischen gleichgestellt, Wahlrecht, Fristenregelungen konnten sich nicht durchsetzen, Widerspruch der Amerikaner, am Ende des Zweiten Weltkriegs 3 Millionen Flüchtlinge vor der Roten Armee, Sammlung der Flüchtlinge im Raum von Passau, Bayreuth, Osthessen, Ostniedersachsen bis Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Potsdamer Abkommen, Zwangseinquartierung, Ende 1946 in Bayern ca. 1,6 Millionen Heimatvertriebene notdürftig in Wohnungen untergebracht, nur 100.000 in Flüchtlingslagern, Flüchtlingsgesetz Februar 1947, Bayerisches Rotes Kreuz (BRK), Caritas, Innere Mission, Betreuung der Flüchtlinge und entlassenen Kriegsgefangenen, Spenden, Aufnahmebereitschaft der Bevölkerung, konfessionelle Probleme, Schulen, Ministerpräsident Hans Ehard, Michael Kardinal von Faulhaber, Landesbischof Meiser, möglichst gerechte Verteilung der Flüchtlinge auf ganz Bayern, Erstellung von Karten, wöchentlicher Bericht an die Amerikaner, Flüchtlingszählungen, Regierungsbezirke, Verhinderung der Gettobildung, individuelle Initiativen, Staatskommissar, 166 Flüchtlingskommissare, Wunsch zur Vereinigung der Flüchtlingsverwaltung mit den Landratsverwaltungen, amerikanisches Verbot von Flüchtlingsparteien, Hoffnung auf Eingliederung in die bestehenden Parteien, Flüchtlingsvertreter der Parteien und Landsmannschaften im Hauptausschuss, Schütz, Flüchtlingsnotgesetz, befristete Vollmacht, Aufgaben der Besatzungsmacht, Alliierter Kontrollrat, Organisation der Aufnahme der Flüchtlinge, 02.11.1945 Kontrollratsbeschluss zur Aufteilung der Flüchtlinge auf die Besatzungszonen, 7 Transporte trafen täglich in Bayern ein mit bis zu 1.200 Vertriebenen, Durchschleusung nach Hessen und Württemberg-Baden, Reichsbahn, wöchentlicher Bericht 1946, Karten anhand telefonischer oder telegrafischer Meldungen erstellt, Erfassung der Personen pro Landkreis, statistischer Informationsdienst, Problem der Familienzusammenführung, Karten wichtig für das Funktionieren der Verteilung auf ganz Bayern.
Daten
Interview: Dr. Rudolph Paul Lang
Kamera: Dr. Rudolph Paul Lang