Zeitzeugen berichten

Dr. Michael Stöcker Politiker (CSU); 1977-2002 Oberbürgermeister von Rosenheim

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Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Dr. Michael Stöcker über persönliche Begegnungen mit Franz Josef Strauß.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview mit Dr. Michael Stöcker, aufgenommen am 08.04.2013 in Rosenheim, über seine Jugend- und Studienzeit, seine Zeit als Oberbürgermeister von Rosenheim sowie die Entwicklung, die Bedeutung und die Rolle Rosenheims in Bayern.

Biogramm

Michael Stöcker wurde 1937 im oberfränkischen Steinwiesen als Sohn eines Bundesbahnarbeiters und einer Hebamme geboren. Nach dem Abitur ging er zur Bundeswehr und studierte mit einem Hochbegabtenstipendium Jura in München. Nach Abschluss des Studiums begann er seine berufliche Laufbahn Ende 1968 als Staatsanwalt in Rosenheim. In Rosenheim engagierte er sich neben seinem Beruf ab 1971 als Vorsitzender des CSU-Kreisverbandes Rosenheim-Stadt, wurde 1972 in den Stadtrat gewählt und wurde später auch zweiter Bürgermeister. Im Stadtrat setzte er sich besonders für die Verbesserung der Schulverhältnisse, die Errichtung von Kinderspielplätzen und für die Förderung des Rosenheimer Sports ein. 1977 wurde Dr. Stöcker zum Oberbürgermeister gewählt und war bis 2002 im Amt. Als Oberbürgermeister machte er sich für viele Projekte stark, unter anderem für die Sanierung der Fußgängerzone, des Lokschuppens und des Hofbräukomplexes. Außerdem lagen ihm unter anderem der Umweltschutz, eine fahrradfreundliche Stadt, aber auch der wirtschaftliche Aufschwung der Stadt am Herzen. Der Bau der Stadthalle war eines der wichtigsten Vorhaben des Oberbürgermeisters. Wegen seines außerordentlichen Engagements um das Allgemeinwohl bekam er 1994 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. 1999 folgte das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. Außerdem gehörte Dr. Stöcker vielen Gremien, Verbänden und Stiftungen an, wie zum Beispiel der Emmy Schuster-Holzammer-Stiftung. Herr Dr. Stöcker ist 2013 im Alter von 75 Jahren verstorben.

GND: 172409047

Inhalte

Geboren 1937 in Oberfranken – mit 10 Jahren Arbeit in einer Knopffabrik – Suche nach einem Internat – kam zu den Steyler Missionaren – Abitur in Ingolstadt – zwei Jahre bei der Marine – Weltreise – Jura-Studium in München – Arbeit beim Bundesnachrichtendienst in Pullach – Frau und Kind – zehn Jahre Arbeit als Richter und Staatsanwalt in Wasserburg und Rosenheim – 1971 Wahl in den Stadtrat von Rosenheim für die CSU – zweiter Bürgermeister und CSU-Fraktionsvorsitzender – Wahl zum Oberbürgermeister 1977 – Vorgänger Dr. Steinbeißer – schwieriges Verhältnis zum Stadtrat – Parteipolitik im Stadtrat – Probleme mit den Schulgebäuden – Neubau auf der Hartlwiese nach zähen Verhandlungen – Gegenkandidat bei der OB-Wahl – Vorurteile gegen Franken – Diskussion: neues Rathaus oder Stadthalle – absolute Mehrheit der CSU in der ersten Legislaturperiode – Stadtdirektor Diethard Schinzel als rechte Hand – Bürgerversammlungen – kooperativer Stil mit dem Landrat, auch mit der SPD – Gebietsreform 1972 – Proteste der Gemeinden – Neujahrsempfang für alle Schichten der Bevölkerung – Rosenheim als Kongressstadt – Erfolgsgeschichte der Stadthalle – Städtepartnerschaften mit Lazise und Briançon – Stimmenverlust der CSU in der zweiten Legislaturperiode – Fußgängerzone in Rosenheim – Sanierung und Erweiterung des Rathauses anstatt eines Neubaus – zweites Rathaus und Sozialamt – Sanierung des alten Lokschuppens als Ausstellungshalle – bayerisch-salzburgische Landesausstellung „Die Bajuwaren“ 1988 – viele weitere erfolgreiche Ausstellungen – Sponsor des Eishockey-Teams stieg aus, da kein neues Eisstadion gebaut wurde – Anfeindungen und persönliche Angriffe – Verluste bei den Stadtratswahlen 1990 – Republikaner als neue Partei – erfolgreiche Bemühungen der Integration der Asylbewerber – Demonstration gegen Ausländerfeindlichkeit – Gründung der städtischen Wohnbau-Sanierungs-GmbH – Widerstand in der CSU – Umwandlung der Endorfer Au vom Problemviertel zu einem Vorzeigestadtteil – Ausbau des Brückenbergs – Förderung von Stiftungen – Emmy Schuster-Holzammer Stiftung – Investitionen von Karstadt – Denkmalschutz – schwerer Unfall – Sturz aus dem Fenster im Türkei-Urlaub – Arbeit im Krankenhaus – Umbau des Hofbräu-Komplexes zu einem kulturellen Mittelpunkt – Bau des Justizzentrums – Eröffnung der Stadtbibliothek 1996 – Volkshochschule – Stadt-Umland-Bereich (SUR) und Dialog mit den Umlandgemeinden – Gründung des Vereins Pro-Arbeit – Bau von Parkhäusern – Förderung der Kommunikation- und Informationstechnologie in Rosenheim – Versuche Abwanderung von Gewerbe zu verhindern – Zusammenarbeit mit Landshut (LAROSA) als Gegengewicht zum Großraum München – Bürgerbegehren zum Panorama-Schwaig – umstrittenes Verkehrsprojekt – neue Gewerbegebiete – das Projekt Kunstmühle – Verkehrsprojekte – Ausbau des Wertstoffhofes – Erweiterung und Sanierung des Krankenhauses als ständige Baustelle – zunehmende Schwierigkeiten bei Großprojekten – Großraum Rosenheim – Rosenheim innerhalb Bayerns – bayerische Persönlichkeiten wie Franz Josef Strauß – Franken in Bayern – Ehrungen – eigene Stiftung.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
2:30 h
Aufnahmedatum:
08.04.2013
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.