Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Claus Hipp über die Absetzung und Inhaftierung seines Onkels, des Oberbürgermeisters von Regensburg Otto Hipp, durch die Nationalsozialisten im März 1933.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Thematisches Zeitzeugeninterview mit Prof. Dr. Claus Hipp, aufgenommen am 25.06.2015 in Pfaffenhofen, über seine Kindheit, die Geschichte des Unternehmens Hipp, seine Karriere, die 68er-Generation und sein persönliches Bild von Bayern.
Biogramm
Claus Hipp, geb. 1938, studierte nach dem Abitur am Ludwigsgymnasium München Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Neben dem Studium leitete er ab 1960 den landwirtschaftlichen Familienbetrieb. Nach seiner Promotion trat Claus Hipp 1964 in den Betrieb seines Vaters Georg Hipp in Pfaffenhofen an der Ilm ein und übernahm 1967 die Betriebsleitung. Seit 1968, nach dem Tode des Vaters, ist er persönlich haftender Gesellschafter der Hipp-Betriebe. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Unternehmen zu einem der führenden Hersteller für Babynahrung. Von 1998 bis 2004 war Claus Hipp Präsident der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern. Zugleich war er Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages sowie seit 2001 Vizepräsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages.
Inhalte
Geboren 1938 – Studium der Rechtswissenschaften – Ausbildung zum Kunstmaler – Übernahme der Leitung der Firma Hipp nach dem Tod des Vaters – Erinnerungen an der Zweiten Weltkrieg – Fliegeralarm – Versorgung von Flüchtlingen – Inhaftierung des Onkels im KZ Dachau – Familie Gegner des NS-Regimes – Verstecken von Juden – Geschichte des Unternehmens Hipp – Großvater stellte erstmals Babynahrung her – industrielle Fertigung durch den Vater – Heirat der Eltern – Übernahme des Unternehmens durch den Vater – Kriegsende 1945 – Währungsreform 1948 – eingeschränkte Transportmöglichkeiten – Schulspeisung der Amerikaner – Tauschhandel – Zwiebackmehl als Ernährungsform – Herstellung von Babynahrung im Glas – Müsli – Freundschaft zu Dr. Hans Müller, dem Begründer des biologischen Landbaus – Umstellung der eigenen Landwirtschaft auf Bio – Vertrieb über Apotheken und Drogerien – Arbeit in der Firma schon in der Kindheit und Jugend – Einstieg ins Unternehmen 1964 – plötzlicher Tod des Vaters – Übernahme des Unternehmens – Alltag als Unternehmer – Subsidiaritätsprinzip – Vater als Vorbild – gutes Verhältnis zu den Mitarbeitern – große Bedeutung der Qualität der Produkte – Biologische Landwirtschaft und Ökologie als Kernstück – Ethik-Charta – christliche Verantwortung – Geburtenrückgang – Export – gegen Überdüngung und Agrarchemie – Amt als Präsident der IHK München und Oberbayern – Durchlässigkeit der Bildung – Ansprechpartner in der Politik – Besonderheiten eines Familienunternehmens – unternehmerische Verantwortung – Wirtschaftskompetenz in der Politik – Wettbewerbsdruck – 68er-Generation – Krawalle – Öffnung zum Osten – neue Märkte – Wirtschaft kann Brücken bauen – künstlerische Tätigkeit – Entwicklungsabteilung – innovative Produktpalette – Qualitätskontrollen – steigende Nachfrage nach Bioprodukten – Einwanderung als integraler Teil von Bayern – Bayern als moderner Wirtschaftsstandort – Klischees – Veränderungen in Bayern – markante Persönlichkeiten in der Politik – Visionen für das Unternehmen – Nachhaltigkeit – Biodiversität – fehlende Unabhängigkeit der Hochschulen von Drittmitteln – ökologische Auszeichnungen – starke Bindung der Mitarbeiter – Gefahr eines Familienunternehmens – Ehrlichkeit im Geschäftsleben.