Zeitzeugen berichten

Ludwig Stark KZ-Überlebender, Maurer, Angestellter

Signatur
tobre-023.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Dr. Heike Bretschneider)
Referenzjahr
1933

Ludwig Stark schildert, wie er mit anderen KPD-Mitgliedern versuchte, nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten eine illegale Zeitung in München herauszugeben. Er beschreibt, wie die Gruppe im August 1933 verhaftet und wie er durch die Gestapo verhört wurde. (nur Ton)

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Kurzinterview der Journalistin und Historikerin Dr. Heike Bretschneider mit Ludwig Stark aus dem Jahr 1979 über die immer schlechter werdende wirtschaftliche Situation Ende der 1920er-Jahre, sein Engagement in der Naturfreundebewegung, seine Wanderung durch Deutschland, Dänemark, Holland und die Schweiz 1929-1931, die illegalen Aktionen der Münchner KPD nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und die Verhaftung ihrer Gruppe im August 1933 durch die Gestapo. (nur Ton)

Biogramm

Ludwig Stark wurde 1911 in München geboren. Unter dem Eindruck der steigenden Arbeitslosigkeit Anfang der 1930er-Jahre engagierte er sich in der Kommunistischen Jugend und ging nach der NS-Machtergreifung sofort in den Widerstand. Wegen der illegalen Herausgabe der "Neuen Zeitung" wurde er im August 1933 verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau deportiert. Nach seiner Freilassung im Juni 1936 arbeitete Stark als Maurer. Er meldete sich nach Kriegsausbruch zur Wehrmacht und wurde durch einen Kopfschuss schwer verwundet. Nach seiner Genesung engagierte er sich im Umfeld der Widerstandsgruppe des Aufbau-Kreises, weswegen er 1944 erneut inhaftiert wurde. Vom Volksgerichtshof wurde Ludwig Stark wegen seiner Kriegsverletzung zu einer verhältnismäßig geringen Strafe – zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Überstellung ins KZ Mauthausen wurde er in ein Außenlager nach Wien verbracht. Ludwig Stark überlebte den Todesmarsch und kehrte wieder in seine Heimatstadt zurück. Nach dem Krieg war Stark in der Münchner Stadtverwaltung tätig. Er war verheiratet und hatte 2 Kinder. Er engagierte sich in der Verienigung der verfolgten des Naziregimes (VVN) und bei Führungen durch die KZ-Gedenkstätte Dachau. 1995 starb Ludwig Stark in München.

Inhalte

Geboren 1911 in München, Mitglied bei den Naturfreunden, dann zur KPD Jugend. Nach der Maurerlehre 1928 fand er keine Anstellung, ging 1929 auf Wanderschaft bis nach Dänemark, weiter nach Holland  (sehr lebendige Schilderung). 1931 kam er nach München zurück, wieder arbeitslos. Seit 1933 war er im Widerstand aktiv. Beim Druck der illegalen Neuen Zeitung wurde er im Sommer 1933 verhaftet und bei den Verhören von der Gestapo brutal misshandelt.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview (nur Ton)
Dauer:
ca. 0,5 h
Aufnahmedatum:
13.06.2025
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview und Technik: Dr. Heike Bretschneider