Zeitzeugen berichten

Rike Drauschke Diplomsportlehrerin; Olympia-Teilnehmerin 1972 in München (Volleyball)

Signatur
zz-1657.04
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1972

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Rike Drauschke über die Atmosphäre im Olympischen Dorf vor dem Attentat auf die israelische Olympiamannschaft am 05.09.1972.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Thematisches Zeitzeugeninterview mit Rike Drauschke, aufgenommen am 02.02.2016 in Lappersdorf, über ihre sportliche und berufliche Laufbahn bis zu den Olympischen Spielen 1972, die Vorbereitungsphase der Damen-Volleyballnationalmannschaft der Bundesrepublik für die Teilnahme an den Olympischen Spielen, die Atmosphäre während der Spiele und im Olympischen Dorf vor und nach dem Attentat auf die israelische Olympiamannschaft am 05.09.1972, die Betreuung der Sportler bei Olympia 1972, das trostlose Ende der Spiele und das Mannschafts-Revival 30 Jahre nach den Olympischen Spielen.

Biogramm

Rike Drauschke wurde 1946 als Rike Ruschenburg in Moers geboren. Sie absolvierte 1969 eine Ausbildung zur Diplomsportlehrerin. Ab 1965 spielte die Volleyballerin bereits in der B-Nationalmannschaft und wurde 1967 zum Lehrgang für die A-Nationalmannschaft eingeladen. 1970-72 trainierte sie in der Nationalmannschaft für die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1972. Während der Spiele fand die Nationalmannschaft im internationalen Wettbewerb wegen des spielerischen Niveaus Beachtung, auch wenn sie in der Wertung nur den letzten Platz belegen konnte. Rike Drauschke erlebte sowohl die heitere Atmosphäre der Spiele als auch den jähen Stimmungsumschwung nach dem Attentat gegen die israelische Olympiamannschaft am 05.09.1972.

Inhalte

Geboren 1946 – Mädchennamen Rike Ruschenburg – Kindheit und Jugend in Moers am Niederrhein in Nordrhein-Westfalen – Sportliche Anfänge im Moerser Turnverein von 1850 e.V. – Sportliche Konkurrenz: beide Schwestern – Leichtathletik und Turnen – Einladung zum Lehrgang nach Radevormwald zum Vater von Heide Rosendahl aufgrund der herausragenden sportlichen Leistungen mit 16 Jahren –Volleyballspiel ab dem 12. Lebensjahr – Einladungen zu Auswahllehrgängen/Auswahlmannschaften in Nordrhein-Westfalen – Einladung zum ersten Länderspiel 1965 mit der B-Volleyballnationalmannschaft – Damen A-Nationalmannschaft war Vereinsmannschaft: VC Hannover, Trainerin Theda Hoch – Kennenlernen der Männer A-Volleyballnationalmannschaft – Entscheidung für das Studium des Diplomsportlehrers in München – Kontakt zum Männer A-Nationalmannschaftsmitglieder und Trainer der Neuhausen-Nymphenburger Volleyballdamenmannschaft – Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft im Volleyball mit Neuhausen-Nymphenburger Mannschaft 1967 – Spiel der Neuhausen-Nymphenburger Mannschaft gegen die A-Nationalmannschaft VC Hannover – Einladung zum Lehrgang der A-Nationalmannschaft – Es folgten: Europameisterschaften, Qualifikationsspiele für Weltmeisterschaften, Länderspiele etc. – 1969 Examen zur staatlich geprüften Diplomsportlehrerin – Auswahl von 12 Spielerinnen bundesweit zum Training für die Olympischen Spiele 1972 – Spielrecht als Gastland am Austragungsort München – Volleyballspiel der Bundesrepublik Deutschland Anfang der 1970er-Jahre – Erlernen des kreativen, internationalen Spiels – Reise nach Asien – Kennenlernen des schnellen Spiels der Asiaten – Koreanischer Trainer – Intensives Training in Asien – Probleme aufgrund der hohen Trainingsbelastung – Feedback zum Trainingspensum durch Fußballtrainer Udo Lattek – Erlernen eines ‚bewussten Spiels‘ – Sportliche Ziele und Erwartungen der Mannschaft bei den Olympischen Spielen 1972 – Ausscheiden der Leistungsträgerin der BRD Nationalmannschaft aufgrund des Protestes der Tschechischen Nationalmannschaft zu Beginn der Olympischen Spiele – Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1972 – Aufbau der Olympischen Spiele im Volleyball – Ziele der Damenvolleyballmannschaft der BRD bei Olympia 1972 – Volleyballspiel BRD gegen Sowjetunion – Feedback zum Spiel der Nationalmannschaft – Ergebnisse der Olympischen Spiele im Volleyball – Aufschwung im deutschen Volleyball nach den Spielen – Pioniere im Volleyball für die BRD – Unterkunft und Atmosphäre im Olympischen Dorf – Begegnungsstätten im Olympischen Dorf – Gespräche unter Sportlern – Verpflegung der Sportler während der Olympischen Spiele – Zufallstreffen mit Ottmar Hitzfeld und Uli Hoeneß und anderen Sportlern in der Kantine – „Goldener Sonntag“ (bundesdeutsche Leichtathleten gewannen drei Goldmedaillen an einem Tag) am 03.09.1972 – Stadionatmosphäre beim Olympiasieg von Ulrike Meyfarth im Hochsprung am 04.09.1972 – Attentat gegen die israelische Olympiamannschaft am 05.09.1972 – Informationslage im Olympischen Dorf nach dem Attentat – Entscheidung für die Teilnahme an der Trauerfeier im Stadion zum Gedenken der Opfer des Attentats – Bedrückte Stimmung bei der Trauerfeier – Ausspruch von Avery Brundage (Präsident des Internationalen Olympischen Komitees): „The Games must go on.“ – Veränderte Stimmung bei den Spielen nach dem Attentat – Schlechte Informationslage und fehlende Betreuung der Spieler nach dem Attentat – Atmosphäre bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele 1972 – Auseinandergehen der Spielerinnen der Volleyballmannschaft ohne Abschiedsworte – Motivationstief nach den Spielen – Fehlende Betreuung nach dem Ende der Olympischen Spiele – Enttäuschung über trostloses Ende der Spiele – Aufgabe des Platzes in der Nationalmannschaft – Rückeroberung der Freude am Volleyballspiel – Fehlende Betreuung bei Niederlagen während der Olympischen Spiele außerhalb der Trainingseinheiten – Fehlende medizinische Betreuung während der Olympischen Spiele – Eigeninitiative bei körperlichen Beschwerden – Fehlende psychologische Betreuung der Spieler nach dem Attentat gegen die israelische Olympiamannschaft – Wiedersehen mit der ehemaligen Volleyballnationalmannschaft zum 60. Geburtstag der Trainerin Erika Heuke nach 30 Jahren – Antritt der Revival-Mannschaft bei den „Huntsman World Senior Games“ in Utah in St. George, USA („Olympische Spiele für Senioren“) – Voll erhaltenes Mannschaftsgefühl nach 30 Jahren – Gewinn der Goldmedaille bei den „Huntsman World Senior Games“ in der Altersgruppe 50plus – Aufarbeitung des desolaten Endes der Olympischen Spiele 1972 – Persönliches Bild von Bayern – Umgang mit Flüchtlingen und Asylbewerbern heute.

Daten

Art:
Thematisches Zeitzeugeninterview
Dauer:
0:45 h
Aufnahmedatum:
02.02.2015
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.