Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Gustl Müller-Dechent über die Kolumnen-Figur der „Marktbärbl“ aus der Main-Post und ihre Bedeutung als „Stimme des Volkes“ in Würzburg.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Thematisches Zeitzeugeninterview mit Gustl Müller-Dechent, aufgenommen am 02.11.2015 in Salzgitter, über seine politische Aktivität in der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) für München-Süd in den 1930er-Jahren, seine Internierung im Konzentrationslager in Dachau, seinen Einzug zum Reichsarbeitsdienst 1935 und zur Wehrmacht 1936, seine Arbeit als Journalist nach 1945 und seine Begegnungen mit prominenten Persönlichkeiten.
Gustl Müller-Dechent wurde 1915 in München geboren und war Anfang der 1930er-Jahre Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) für München-Süd. Aufgrund seiner Beteiligung an Widerstandsaktionen gegen das NS-Regime wurde er für kurze Zeit im KZ Dachau interniert. Später war er beim „Reichsarbeitsdienst“ und während des Zweiten Weltkriegs als Soldat in der Wehrmacht eingesetzt. Nach dem Krieg war er einer der ersten Reporter sowohl für die Süddeutsche Zeitung als auch für Radio München tätig. Als Lokalredakteur der Main-Post in Würzburg erschuf er die Figur der „Marktbärbl“. Gustl Müller-Dechent war danach einige Jahre für die Tageszeitung Main-Echo in Aschaffenburg tätig, bevor er nach Frankfurt/Main wechselte, wo er bis zu seinem Ruhestand als Journalist bei der Frankfurter Rundschau arbeitete. Gustl Müller-Dechent starb 2016 in Salzgitter.
GND: 125003226
Inhalte
Geboren 1915 – Jugendzeit in München-Sendlingen – Politische Aktivität in der Jugendzeit: Arbeiterjugend, SPD – Valley-Wiesen in München – Fußball beim FC Sendlingen – Politische Aktivität des Vaters: Gewerkschaftsmitglied, Löwenbräu-Treffen – Antifaschistische Einstellung des Vaters – Widerstand gegen die Nationalsozialisten in München-Süd – Vorsitz der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) – Gegenpart: SAJ und „Hitlerjugend“ (HJ) – Ohnmacht bei Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 – Widerstand der SAJ im Nationalsozialismus: Druck von Flugblättern in Rotary-Presse; Verteilung der Flugblätter bei Nacht – Verhaftung bei Flugblatt-Aktion und Inhaftierung im Konzentrationslager in Dachau – Haftbedingungen im KZ Dachau – Antritt zum Reichsarbeitsdienst (RAD) 1935: Aushebung von Wassergräben in Schmalkalden in Thüringen – Bestrafungssystem beim RAD – Einzug zur Wehrmacht 1936: Infanterieregiment 109 in Karlsruhe – Nach 1945 Reporter der Süddeutschen Zeitung – Themen der Berichterstattung bei der Süddeutschen Zeitung – Werdegang und Honorar bei der Süddeutschen Zeitung – Leben in der Nachkriegszeit: Tauschhandel, Schwarzmarkt in München – Erhalt eines Autos (Volkswagen) als Journalist über Bezugsschein – Ernst Friedmann, Journalist in München – Ernst Müller-Meiningen, Journalist in München – Journalisten-Stammtisch im Färbergraben – Bedeutung der Pressearbeit für die Demokratie – Reflexion des heutigen Wohlstands in Deutschland – Propaganda im Nationalsozialismus über Presse verbreitet: „Der Stürmer“ von Julius Streicher – Zeitungshandwerk: Druckmaschinen von König & Bauer – Funktionsweise einer Druckmaschine – Berichterstattung bei Radio München, Bayerischer Rundfunk (BR) – Übertragung des Glockengeläuts zur Mittagszeit aus unterschiedlichen Orten in Bayern – Honorar bei Radio München – Tagesablauf als Reporter bei Radio München – Erschaffung der Figur der „Marktbärbl“ in Würzburg (Kolumne bei der Main-Post) – Popularität der Figur der „Marktbärbl“ – Bedeutung der Figur der „Marktbärbl“ als „Stimme des Volkes“ – Zur Person Julius Döpfner (Bischof von Würzburg und Berlin sowie Erzbischof von München und Freising) – Zur Person Lale Andersen (deutsche Sängerin und Schauspielerin) – Main-Echo in Aschaffenburg (Tageszeitung) – „Schlaraffia“ in Aschaffenburg (weltweite deutschsprachige Vereinigung zur Pflege von Freundschaft, Kunst und Humor) – Hilfsaktion von „Schlaraffia Asciburgia“ – Berichterstattung bei der Frankfurter Rundschau: Interviews mit prominenten Persönlichkeiten – Besuch von John F. Kennedy (1961-1963 US-Präsident) in Frankfurt im Juni 1963 – Jubel und Begeisterung der Bevölkerung beim Besuch Kennedys – Gespräch mit John F. Kennedy beim Abendessen im Römer in Frankfurt – Zur Person John F. Kennedy – Kennenlernen von Theodor Heuss in Bonn – Persönliches Bild von Bayern – Bayerische Mentalität.