Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Michail Wosnjuk über die strenge Disziplin beim Morgenappell.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Michail Wosnjuk, aufgenommen am 18.07.2003 in Flossenbürg, über seine Verschleppung und Zeit als Zwangsarbeiter in Deutschland während des Zweiten Weltkriegs, seine Zeit in den KZ Groß-Rosen und Flossenbürg und seine Befreiung.
Biogramm
Michail Wosnyk wurde 1924 geboren und begann im Alter von 15 Jahren eine Ausbildung zum Förster. Aufgrund seiner Uniform wurde er fälschlicherweise verhaftet und bis 1943 in einem Gefangenenlager im weißrussischen Grodno festgehalten, wo er Zwangsarbeit in einer Ziegelfabrik verrichten musste. Nach seiner Flucht wurde er erneut verhaftet und in die Konzentrationslager Groß Rosen, Flossenbürg und Leitmeritz deportiert, wo er ebenfalls in der Zwangsarbeit eingesetzt wurde. Am Kriegsende kam Michail Wosnyk in ein Repatriierungslager in Budapest, bis er in die Ukraine zurückkehrte.
Inhalte
1924 in Tarasi im Kreis Polesje, im Bezirk Kiew geboren, 1940 7. Klasse beendet, PSO/Berufsschule, ins Hinterland nach Schitomir evakuiert, Ernteeinsatz, Ende August/Anfang September 1941 von deutschen Soldaten aufgegriffen, Gefängnis in Konotop, nach Gomelj/Weißrussland gebracht, Kriegsgefangenenlager, Grodno zuerst in Kaserne untergebracht, dann in Lasnosa am Neman in ein Erdhüttenlager gebracht, viele Tote den Winter über, Füße erfroren, Krankenlager, im Frühjahr, Banja, in Holzhütten verlegt, Läuse, über Königsberg zurück nach Grodno geschickt, Arbeit in der Ziegelei "Stanislawowa", Loren geschoben, Arbeit zu schwer, andere Arbeit bekommen: Torf transportiert, im Winter ins Kalkbergwerk gebracht, Flucht, Verhaftung, Gefängnis, Transport ins KZ Groß-Rosen, Steine schleppen, Quarantäne, Banja, Sträflingskleidung, Situation im Lager, Disziplin, Appell, Schläge, Kapos, Steinbruch, 1943 ins KZ Flossenbürg gebracht, Hunger, Arbeit im Leipziger-Lager, Tunnelbau, Verhältnis der Häftlinge untereinander, Hinrichtungen von Flüchtigen, gegen Kriegsende leichtere Bedingungen: Gummipeitschen abgeschafft, Disziplin, chaotische Verhältnisse bei Kriegsende, 05.05.1945, zunächst im Lager geblieben, nach Tschechien gegangen, Rot-Kreuz-Lager 07.-08.05.1945, wegen Typhusepidemie weiter gezogen, Rote Armee, KGB Sonderabteilung, Budapest Reportierungslager, Entschädigungen.
Daten
Interview: Georg Schmidbauer M.A. (+ Dolmetscher ?)
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.