Zeitzeugen berichten

Grigorij Michailovitch Melnik KZ-Überlebender

Signatur
zz-0858
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1944

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Grigorij Melnik über die Begegnung im Konzentrationslager Flossenbürg mit einem Häftling, der lebendig ins Krematorium getragen wurde. Er konnte ihm aufgrund einer Fußverletzung nicht helfen. Seitdem quälen ihn Schuldgefühle.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Zeitzeugeninterview mit Grigorji Melnik, geführt am 18.07.2003 in Flossenbürg.

Biogramm

1926 in der Ukraine, in Melniki im Khmelnitskij-Gebiet geboren, nach deutscher Besetzung 1942 als Zwangsarbeiter nach Deutschland gebracht (Fluchtversuch), 1944 Gestapo-Gefängnis in Karlsbad, 1944 KZ Flossenbürg, 1945 Befreiung durch US-Truppen, nach Kriegsende 1945 Rückkehr in die Ukraine, nach 1945 Studium und Arbeit als Dipl.-Ing.

Inhalte

1926 in Melniki im Khmelnitskij-Gebiet geboren, Mutter starb, als M. 4 Jahre alt war, ältere Geschwister, Bruder fiel 1942, Schwester starb auch, Vater (Jg. 1897) nicht eingezogen, Ausheben von Schützengräben, bei Kriegsausbruch 15 Jahre alt, 8. Klasse, Vater kehrte nicht zurück, September Kiew von den Deutschen erobert, Beschluss zu Fuß ins Khmelnitskij-Gebiet zu gehen, bei Familie der Vermieter geblieben, Polizei kam um Sohn der Familie zu holen, nahm M. auch mit, nach Bamberg deportiert, Transport in Güterwaggons, Arbeit in Bamberg von 1942 bis 1944, Freiwillige für Weiden gesucht, Panzerfabrik, Freund Alexej Iwanowitsch, Flucht, zwei bis drei Wochen, Vorbereitungen, nur nachts unterwegs, Nahrung ging aus, Kartoffeln ausgegraben, Lebensmittelkarten, jede Stadt eigene, beim Versuch diese einzutauschen festgenommen, Gefängnis, Kaffee und Brot, nach Karlsbad gebracht, Gestapo-Gefängnis, überfüllte Zellen, Verhör, nicht geschlagen worden, im Juli 1944 ins KZ Flossenbürg gebracht, Entschluss sich Anzupassen, nicht die SS hat geschlagen sondern die Kapos, Kübel mit Nudeln und Marmelade "Festessen", Appell, Schläge mit einem mit Nägeln gefüllten Gummischlauch - in Bamberg gutes Verhältnis mit deutschen Arbeitern, offene Gespräche, Brot, Vorarbeiter Sepp, Frau Hummel - in Flossenbürg, Tragflächen genietet, 1944 nicht mehr so streng wie vorher, Wasilij Wladimirowitsch, kurz vor Evakuierung am Fuß verletzt, Lazarett, mit verletztem Bein auf den Todesmarsch, Mann der ins Krematorium gebracht wird, drei Nächte unterwegs, Schüsse zu hören - im KZ Leichen in den Baracken, an einem Bauernhof wurde Roggen verteilt, Aufklärungsflugzeug, amerikanische Panzer, Wachen fliehen, Stamsried, sowjetische Offiziere, Kriegsgefangene, nahmen M. zu sich, Nahrungsbeschaffung, auf die russische Seite gebracht, über Prag nach Murawska Ostrawa (Mährisch Ostrau), Fastow bei Kiew, Berufsschule für Topographie, Probleme Pass zu bekommen, als Verräter beschimpft, Arbeit bei kommunaljnoje chosajstwo, von Amt zu Amt geschickt, Abschlussprüfung in der Berufsschule, Fernstudium an der Moskauer Hochschule für Geodäsie, Diplom-Ingenieur, Baustellenleiter, Repressalien, Entschädigungen.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
1:00 h
Aufnahmedatum:
18.07.2003
Sprache:
russisch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A. (+ Dolmetscher ?)

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.